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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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ersten (und hoffentlich nicht letzten) Gegner. Der ließ nicht lange auf sich warten: Es handelte sich um ein Kugelmonster. Klein wie ein Handball, aber mit einem mörderischen Gebiss. Er bestand nur aus einem runden, mit braunem, verfilztem Fell bewachsenem Rumpf, samt Augen und dazu gehörigem Mund, sowie einem Paar Plattfüße. Er hieß so wie er aussah: Herr Knubbl. Und er hatte seinen eigenen Fanclub aus Monstershausen mitgebracht. Etwa hundert flauschig-verfilzte kugelrunde Wesen in allen Größen und Farben bereiteten ihm einen begeisterten Empfang.
    „Glück gehabt!“, murmelte Ben vor sich hin, obwohl ihm ein Flaabes womöglich noch lieber gewesen wäre. Er musterte seinen Gegner. Das Kugelmonster reichte ihm gerade mal bis an die Unterschenkel. Arme hatte es keine, die es als Waffe gegen ihn hätte einsetzen können. Das sollte doch wohl ein Witz sein?! Ein Schlag, und dem lebenden Handball würde die Luft ausgehen, selbst wenn der Zwerg die Wahl der Waffen haben sollte. Und genauso kam es auch. Einer von den Beamten loste aus, dass Herr Knubbl die Waffen bestimmen durfte. Und der sah darin seine einzige reelle Chance im Kampf gegen den großen Jungen. Und er nutzte sie ohne zu zögern: „Zähne! Wir kämpfen mit unseren Zähnen! Ich denke doch mal, dass der Bursche da ein Esszimmer in seinem Maul hat!“
    Hatte er. Und er hatte auch mit allem gerechnet. Äxten, Schwertern oder Kampf mit bloßer Faust. Aber der Herr Knubbl hatte gar keine Hände, so waren Zähne eigentlich die einzig logische Wahl gewesen. Und wenn schon! Bevor das Monsterchen einmal zubeißen konnte, würde Ben ihn umhauen, schließlich war nach § 241 der SSW alles erlaubt, was als gemein galt und Schmerzen beim Gegner verursachte. Einmal auf dem Boden, würde Ben ihn halt auch noch beißen. Zur Sicherheit. Ja, so würde es ablaufen.
    Noch ehe Ben so genau begriffen hatte, was eigentlich los war, hatte der Oberamtmann mit einem Gongschlag die erste Runde eröffnet. Einen Augenblick lang nicht konzentriert, schon war es passiert: Das Kugelmonster sprang offenen Maules in die Höhe und erwischte seinen Gegner am rechten Zeigefinger. Tat verdammt weh. In Windeseile hatte sich das verfilzte Wesen im Finger des Menschen verbissen und ließ nicht wieder los. Ben fühlte sich machtlos. Er schüttelte unter noch heftigerem, pochendem Schmerz seine Hand, um das anhängliche Ding loszuwerden. Mit der anderen schlug er auf das Kugelmonster ein. Das schien aber keinerlei Schmerz zu verspüren. Auch nicht, als der Größere es mehrmals mit Wucht auf den Ringboden prallen ließ. Es biss nur noch fester zu. Blut rann ihm aus dem Maul. Das Blut des Jungen. Dem schwanden ob dieser Tatsache langsam aber sicher die Sinne. Er bekam nicht mit, was bei den anderen Kämpfen der ersten Runde rings um ihm herum geschah. Weder die Kampf- noch die Schmerzensschreie der Beteiligten drangen an seine Ohren, in denen das Blut rauschte.
    Die ersten Kämpfe waren schon nach ziemlich kurzer Zeit entschieden, oft mit tödlichem Ausgang für einen der Beteiligten. So hatte ein bärtiger Hüne einen Lulatsch von drei Metern Größe mit seinem schweren Schwert in der Mitte durchtrennt. Der Lulatsch war daraufhin gar nicht sehr erfreut und verstarb.
    Ein anderer Wettkampf endete ebenfalls gerade. Ein Einheimischer, der Titelverteidiger, hatte mit einem wuchtigen Schlag seiner Keule seinen Gegner, einen rattenähnlichen Typen namens Hubert, im wahrsten Sinne des Wortes in Grund und Boden gehauen.
    Und auch für Giacomos Bruder war der Wettkampf bereits nach der ersten Runde beendet. Sein Gegner, eine wendige Krake aus dem nahen Meer der sprechenden Fische, hatte ihm mit seinen acht Krakenarmen die drei Vogelhälse verknotet. Giacomo würden Tage brauchen, den Knoten zu entwirren. Otto, der Festlandkalmar hätte bestimmt seine helle Freude an diesem Kampf gehabt.
    Andere Kämpfe liefen noch. So auch der erste, und wie es schien auch letzte Kampf Bens. Immer noch war das Kugelmonster in seinem Zeigefinger verbissen. Tiefer denn je. Hätte Ben doch nur die Wahl der Waffen gehabt. Er hätte sicherlich niemals die Zähne gewählt! Halt, wie war das? Ben hatte doch schließlich auch Zähne. Und die gedachte er nun endlich einzusetzen. Trotz aller Abscheu vor diesem schmuddeligen Flauschball öffnete Ben, so weit er konnte, seinen Mund und biss mit aller Kraft mitten in das Kugelmonster hinein. Bäääähhhhh!!! Egal, der Biss tat seine erhoffte Wirkung. Scheinbar das Einzige, was

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