Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)
den Kampf, oder besser noch alle anstehenden Kämpfe gewinnen kannst. Es muss einen Trick geben!“
„Oder ich darf doch mitmachen und pauke uns aus der Sache raus“, hoffte Rippenbiest.
„Sollten wir für den Kampf vielleicht noch mal auf die Pistole zurückgreifen?“, schlug Nessy vor.
„Mal abgesehen davon, dass mir heute endgültig die Munition ausgegangen ist“, erwiderte Ben, „werde ich definitiv nie mehr so ein Ding benutzen. Komme, was da wolle.“
„Seh ich genauso“, bestätigte Charly. „Nichts gegen ein paar lustige Schießübungen auf Blumentöpfe oder Obstbäume, aber auf lebende Wesen schieße ich nie mehr. Ist ja barbarisch sowas.“
„Bäume sind auch Lebewesen“, warf Lisa ein.“
„Ach, ihr wisst doch was ich meine. Ich werde meine Knarre samt der restlichen Munition einfach hierlassen und unter einem Haufen Schutt verstecken. Mein Vater wird den Verlust wohl verschmerzen können.“
„Die Pistole von Meister Athrawon kannst du dazulegen. Er wird wohl nichts dagegen haben.“
Schließlich beerdigten sie die verhassten Feuerwaffen unter einem Abfallhaufen und waren froh, die elenden Dinger endlich los zu sein. Sie alle waren sich einig, dass der Gebrauch von Schusswaffen einfach ein paar Nummern zu heftig war für ihr Dafürhalten. Schließlich waren sie mehr oder weniger Kinder und befanden sich auch nicht im Krieg. Den morgigen Wettkampf sollte Ben auch auf andere Weise gewinnen können. Wie auch immer. Danach vertagten sie das unerfreuliche Thema Wettkampf erst einmal.
„Wer hält die erste Wache?“
Ben meldete sich freiwillig. Aber er sollte ja am nächsten Tag möglichst ausgeruht in den Wettkampf gehen, also hielten Giacomo die sechs Augen während der ersten Wache auf. Dennoch dauerte es eine lange Zeit, bis Ben über seiner ergebnislosen Grübelei eingeschlafen war. Auf was hatte er sich da bloß eingelassen? Bereits der erste seiner morgigen Gegner würde ihn zermalmen, fürchtete er. Die Angst vor dem brutalen Wettbewerb saß tief in seinem Herzen, doch wurde sie noch übertroffen von der Furcht vor dem Dämon. Lisa hatte ihm berichtet, dass er, Ben, es war, den Aichet tot sehen wollte. Dabei kannte er den Dämonen doch gar nicht. Hatte nie zuvor von ihm gehört oder hatte ihm je einen Anlass geboten, sauer auf ihn zu sein. Lag dieser Hass Aichets tatsächlich darin begründet, dass Ben ein Erdling war? Oder hatte sich Lisa schlicht und ergreifend geirrt. Ben konnte es nur hoffen. Mit all diesen unschönen Gedanken schlief er schließlich doch ein. Doch seine Ruhe währte nur kurz.
„Warum tut er das? Lass ihn doch in Frieden!“, schrie Lisa mitten in der Nacht.
Die anderen in dem baufälligen Fachwerkhaus waren sofort hellwach und versammelten sich um das weinende Mädchen, das offensichtlich verwirrt auf dem Boden hockte.
„Was um alles in der Welt ist passiert?“, fragte Ben besorgt.
„Brennt die verdammte Scheune etwa?“, wollte Charly wissen.
„Nein nein, keine Sorge“, beschwichtigte das Mädchen und wischte sich mit dem Ärmel ihres Kleides die Tränen vom Gesicht. „Es war nur ein Traum.“
„Du hast wieder von Aichet geträumt?“, vermutete Nessy.
„Ja. Und er hat ein anderes Wesen getötet. Hat ihn nur mit einem Händedruck in eine Mumie verwandelt, ihm in Sekunden sämtliche Lebenskraft geraubt! Ich habe seine Schreie gehört in meinem Traum.“
„Wie kann er so etwas tun?“, hakte Nessy nach.
„Ich weiß nicht, wie er das anstellt. Er scheint das Laben aus anderen heruaszusaugen wie ein Vampir. Das arme Geschöpf war tot, bevor es überhaupt wusste, wie ihm geschah. Aichet hat es umgebracht. Einfach so. Und er hatte Spaß dabei, glaube ich.“
„Wie ein Vampir, sagst du?“, wollte Ben wissen. „Vielleicht sollten wir später unseren Freund Flaad einmal dazu befragen. Möglicherweise ist ja auch Aichet so eine Art Blutsauger.“
„Nein, so einen Vampir wie den guten Flaad meine ich nicht. Aichet ist ein Blutsauger, aber auf eine ganz andere, viel grausamere Weise. Er erscheint mir eher wie ein Wesen aus der finstersten Hölle.“
„Vielleicht war es ja nur ein Alptraum“, hoffte Charly.
„Vielleicht“, flüsterte Lisa. „Aber ich denke eher, es war eine Warnung an uns: Aichet ist unterwegs und tötet alles und jeden, der ihm im Wege steht. Irgendwann wird er vielleicht auch uns sich uns zuwenden.“
„Konntest du erkennen, wo er sich aufhielt?“
„Nein“, antwortete Lisa und schniefte. „Dazu war der Traum
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