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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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sich recht ungewöhnlich anhörte.
    „Verstehe, Sie beide werden also mit den Köpfen gegeneinander rennen, bis sich einer oder aber beide den Schädel gebrochen haben. Gut. Nette Idee. Wird die Zuschauer begeistern.“
    „Nein!“, nahm Ben dem kleinen Amtmann gleich mal den Wind aus den Segeln. „Ich dachte eher ans Kopfrechnen. Sie stellen jedem von uns drei Aufgaben, und wer die meisten richtig lösen kann, hat schließlich gewonnen, nicht wahr?“
    Der Gladiator - ein recht dummer noch dazu - erhob Einspruch.
    „Das gilt nicht, steht nicht in den Regeln!“
    Auch seine Stimme hörte sich an wie das gemütliche Brummen eines Spielzeugteddybären. Wie war der Typ nur an den Job als Gladiator geraten?
    Der Beamte wälzte in angemessener Windeseile seine Gesetzbücher und Statuten. Die Wahl dieses jungen Mannes entsprach wortwörtlich dem § 240 SwW. Und das reichte dem Beamten. Der Kopf galt eindeutig als Körperteil und damit als einsetzbar! In welcher Weise, darüber sagten die Statuten nichts aus.
    „Dem Antrag des Herrn  wird hiermit stattgegeben. Der Kampf kann beginnen.“
    Borla standen Tränen in den Knopfaugen. Ben dagegen atmete auf. Der graue Beamte holte aus seinem grauen Beamtenköfferchen einen Rechenschieber heraus und dachte sich für die beiden Kontrahenten drei mathematische Aufgaben aus. Selbstverständlich, so wie es ihm seine Berufsehre vorschrieb, erledigte er diese Pflicht mit aller notwendigen Sorgfalt. Es ging los. Runde Zwei.
    „Meine Herren. Ich stelle Ihnen nun die erste Aufgabe. Wer die Lösung am Schnellsten errechnet hat, erhält einen Punkt. Wer nach den drei Aufgaben die meisten Punkte gesammelt hat, steht in der dritten Runde. Wenn der erste falsch antwortet, erhält der zweite eine Chance, diesen Punkt zu holen.
     
    Aufgabe 1
    Wie viel ist 592 geteilt durch 37?“
    Ben hatte nach wenigen Augenblicken die Lösung errechnet: „Es sind 16, Herr Amtmann!“
    Borla dachte noch angestrengt nach. Man glaubte fast, die Zahnräder in seinem Hirn rotieren hören zu können. Schließlich antwortete auch er: „Weiß ich nicht, können wir nicht was anders spielen, ja?“
    Der Amtmann blieb unerbittlich. „Punkt für Herrn Nebel.“
    Aufgabe 2
    Wie lautet die Wurzel aus 484?“
    Ben brauchte kaum länger als bei der Lösung der ersten Aufgabe: „Die Wurzel heißt 22, Herr Amtmann.“
    Borla machte das nachdenklichste Gesicht, das er konnte. Aber es half alles nichts. Wieder nur ein hilfloses Schulterzucken. Borla war nie der Schlauste gewesen. Genau genommen stand er mit Zahlen auf Kriegsfuß. Mit Buchstaben im Übrigen auch. Hätte man ihn gefragt gehabt, in wie viele Scheibchen er seinen Gegner schneiden konnte, hätte er das vielleicht gewusst, denn darin hatte er reichlich Übung.
    „Zweiter Punkt für Herrn Nebel. Der Ordnung halber nun noch die dritte Aufgabe. Vielleicht diesmal etwas für Herrn Borla:
    Aufgabe 3
    Wie viel ist  2 + 2 ?“
    Borla grinste von einem Ohr zum anderen. Endlich wusste er mal was. Er hob drei Finger in die Höhe und lächelte vor Stolz, als er überzeugt wie nie zuvor sagte: „Fünf.“
    Normalerweise hätte im Publikum schallendes Gelächter ob der erbärmlichen Rechenkünste des Gladiators ausbrechen müssen. Tat es aber nicht, denn wer in dieser Stadt konnte schon rechnen? Vor allem mit einer Zahl größer als 0! Also ging auch der dritte Punkt an Ben, der es sich nicht verkneifen konnte, dem Beamten als Ergebnis die „4“ entgegenzuschmettern. Ende der Vorstellung.
    „Sieger durch 3:0-Punktsieg in der zweiten Runde des Wettbewerbs ist Herr Benjamin Engelbert Nebel“, stellte der kleine Beamte trocken fest und ging in Mittagspause. Dasselbe machten auch die Kämpfer, die die ersten beiden Runden überlebt hatten. Die Zuschauer murrten, denn sie konnten Bens Kampfkunst nicht viel abgewinnen und wendeten sich den anderen Schauplätzen zu.
     
    Einige Kämpfe dauerten auch in dieser zweiten Runde noch an. Blutig und brutal. Hier ein kurzer Auszug aus der Statistik dieses Durchgangs:
    Kampf 22
    Urlu (Kasathe) gegen Schlunk (Bernhardiner): Sieg für Urlu durch Plätten seines Gegners mittels einer schweren Keule; Gegner ward fortan nicht mehr gesehen. Gegebenenfalls fristet er sein kärgliches Dasein jetzt unter einem Teppich?!
    Kampf 47
    Hannes (Seebär) gegen Butz (Flaabes): Sieg für Butz durch endloses Gewäsch über allerlei Belangloses. Hannes zog die Konsequenz und ertränkte sich vor Langeweile im nächsten Tümpel.
     
    „Ein seltsamer

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