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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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Wettbewerb!“, sagte Charly, als die Fünf in einem halbwegs vernünftigen Wirtshaus einen Platz ergattert hatten und aßen. Es war wohl das sauberste Lokal in der ganzen Kasathenstadt. Was nicht heißen sollte, dass das Essen die Freunde vom Stuhl haute. Mehr als einmal mussten sie eine Kakerlake oder ähnliches aus der Kartoffelsuppe fischen. Und vom Gulasch wollten sie gar nicht so genau wissen, was alles darin verarbeitet worden war. Man würgte es halt runter gegen den ärgsten Hunger. Von seinem letzten Mallorca-Urlaub wusste Charly noch, dass man im Ausland nicht wählerisch sein durfte.
    „Wirklich seltsam“,  wiederholte Ben, den immer noch der rechte Zeigefinger schmerzte. Aber den brauchte man zum Kopfrechnen ja nicht. „Im Moment läuft es ganz gut für mich. Wenn ich weiter die Wahl der Waffen zugelost bekomme, kann ich jeden von den geistigen Nullnummern nacheinander aussteigen lassen. Aber wehe, wenn nicht...!“
    „Mach dir nicht zu viele Sorgen, Ben“, riet ihm Lisa, die sich nach dem ekelhaften Essen noch einmal den zerkauten Zeigefinger ansah. Würde sich wohl wieder erholen. „Dir fällt doch immer was ein. Bei den Rechenaufgaben, mal abgesehen von der letzten, wäre ich auch ganz schön ins Schleudern gekommen. Das war echt super!“
    „Da muss ich Lisa ausnahmsweise mal zustimmen“, ergänzte Nessy und versuchte, die Gulaschreste zwischen ihren Zähnen mittels eines Zahnstochers zu entfernen.
    Ben fühlte sich sichtlich unwohl bei soviel Lob aus den Reihen der Mädchen. Sein Gesicht drohte eine leichte Rotfärbung anzunehmen. Der Junge rettete sich in ein verlegenes Grinsen. Aber falsche Bescheidenheit durfte ihn jetzt nicht vom Kurs abringen. Denn nun ging es darum, dass Ben den Wettbewerb auf alle Fälle als Sieger abschloss.
    „Wie viele Runden musst du noch überstehen?“, fragte Nessy fröhlich. „Es sind ja schon haufenweise Teilnehmer mehr oder weniger unrühmlich ausgeschieden, wenn nicht sogar verschieden im Sinne von nicht mehr am Leben, wenn du weißt, was ich meine.“
    „Ich hab so an die hundertzwanzig oder hundertdreißig Kämpfer gezählt. Ich denke, wenn ich noch vier Runden oder so  überstehe, bin ich im Finale. Vorausgesetzt, ich darf weiterhin meinen Kopf einsetzen, aber bitte nicht zum Einrennen. So wie es im Moment aussieht, ist dieser Kasathe namens Ratz - übrigens sehr putzige Namen, die die Einheimischen so haben - der gefährlichste Gegner im Teilnehmerfeld. Im Kopf scheint er zwar auch nichts zu haben, aber wenn er seine Keule einsetzen kann, ist für jeden Gegner Feierabend. Und zwar für immer. Der Typ ist, glaube ich, der Titelverteidiger von diesem Brimborium. Hoffentlich krieg ich den nicht vor dem Finale.“
    „Am Besten wäre, wenn ihn vor dir jemand aus dem Verkehr zöge“, meinte der Taure und grinste.
    „Denk daran, du darfst nicht mitmachen“, erinnerte ihn Lisa.
    „Schade.“
    „Wird schon klappen!“, meinte Lisa und klopfte dem Gruppenleiter aufmunternd auf die schmale Schulter.  Und sie hörten just in diesem Moment die Fanfare, die zur dritten Runde aufrief. Wieder erschien Ben – den Bauch voll Wut und schlechtem Essen - als Erster in seinem Ring. Viele Zuschauer hatten sich jetzt nicht gerade darum versammelt. Die wollten lieber Blut sehen, keine langweilige Kopfarbeit. Aber Ben dagegen hätte es mehr als begrüßt, wenn das Losglück ihm weiterhin hold bliebe, damit er seine vermeintliche intellektuelle Überlegenheit weiter ausspielen konnte. Und genauso kam es zunächst auch. In den nächsten Runden hatte der Mensch tatsächlich das Glück gepachtet. Ein Gegner nach dem anderen versagte im Kopfrechnen, trotz aller (meist jämmerlicher) Anstrengungen. Alle wurden unter den Schmährufen der wenigen verbliebenen Zuschauer mit Schimpf und Schande aus dem Ring, manch einer sogar aus der Stadt gejagt. Die sauberste Leistung legte im Halbfinale ein aufrecht gehender, blutrünstiger Keiler von über zwei Metern Körpergröße hin. Auf die großzügig gestaltete Frage des Beamten, wie viel denn nun eins plus eins sei, antwortete das Kraftpaket aus dem Wald der Poltans schlicht und ergreifend: „Ich esse meine Suppe nicht!!“ Danach blieb er stumm und bockig. Kommentar überflüssig. Der Beamte erklärte Ben einmal mehr zum Sieger. Er stand tatsächlich im Finalkampf.
    Ganz schön siegesgewiss weilte Ben jetzt im Ring und erwartete seinen letzten Gegner. Wie er vermutet und befürchtet hatte, betrat der kräftige Titelverteidiger

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