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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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Für eine Semesterprüfung ist das alles ein bisschen heftig, oder?“
    „Meister Athrawon wird sich etwas dabei gedacht haben“, schlug Ben vor. „Zumindest hat er die Gefahren, die uns drohen in der Kasathenstadt, wohl unterschätzt.“
    „Das hoffe ich für ihn“, motzte Charly. „Sonst hat er bald keine Kandidaten mehr. Wenigstens keine mehr aus der Blauen Gruppe.“  
    „Dabei hat es gerade erst angefangen. Und die Aufgaben, die uns hier erwarten, werden von Mal zu Mal schwieriger, habe ich den Eindruck“, befürchtete Nessy.
    „Daran habe ich auch schon gedacht“, gab Ben zu. „Wenn ich an die Kasathenstadt denke, kommt mir unser erstes mit der einsamen Tür beinahe wie ein Kindergeburtstag vor.“
    Hotte war sehr interessiert an der Geschichte. „Bitte erzähl.“
    „Na ja, ihr anderen kennt sie ja schon, aber wenn es euch nichts ausmacht...“
    Charly, Nessy, Rippenbiest und Lisa machte es nichts aus. Im Gegenteil. „Nur los, Ben.“
    Und so erzählte er von dem Auftrag, den sie im Rahmen ihrer Kandidatur für den Posten des Hüters von Meister Athrawon erhalten hatten. Von Meister Athrawon hatte der Exbeamte natürlich schon gehört. Schließlich war der alte Mann ein berühmter Gelehrter im Nichts. Und Hotte war auch nicht schlecht beeindruckt davon, dass er sich der Hälfte der Auserwähltenschar gegenüber sah. Wäre es ihm nicht irgendwie unpassend erschienen, hätte er sie vielleicht sogar um Autogramme gebeten.
    „Ich weiß nicht, ob wir es überhaupt schaffen werden, zum Unsterblichen zu gelangen“, erklärte Ben, nachdem er von den Feinheiten der Praxisaufgabe, aber auch von ihrem geheimnisvollen Widersacher berichtet hatte. „Und selbst wenn uns das Wunder gelingt - vielleicht werden wir zu spät da sein, oder Aichet wird uns unterwegs noch irgendwo auflauern.“
    Und Ben erzählte weiter. Vom Marsch durch das hohe Gras, dem folgenden Plauderstündchen mit dem Flaabes und vom Orakel. Das schien alles schon so lange her zu sein. Die Sache mit dem Orakel war ja schon recht knifflig gewesen, aber dann folgten die Probleme wirklich Schlag auf Schlag: Die Hitze, der Canyon, über den keine Brücke führte, dann die Aufgabe bei dem alten Mann, der schließlich selbst zur Brücke geworden war. Schließlich der Reinfall mit der ersten Karawane, dem Trugbild Aichets. Auch eine schöne Seite, das Treffen mit der Blauen und ihren Freunden in der paradiesischen Oase ließ Ben in seiner Erzählung natürlich nicht aus; genausowenig wie die bisherige Krönung – in negativer Hinsicht – in der Stadt der Kasathen. Das Kennenlernen der Beamtenschar mit ihrem Spleen ließ er unerwähnt, denn die Geschichte kannte Horst ja zur Genüge. Aber vor allem für Horst hielt Ben es für wichtig, das bisherige Geschehen noch einmal Revue passieren zu lassen. Auch, damit er verstand, warum sie sich auf das alles überhaupt eingelassen hatten. Und Horst war vollauf begeistert von dem, was er hörte, auch von den Beweggründen seiner neuen Freunde. Aber er konnte ihnen nicht versprechen, bis zum Ende mit ihnen zu gehen, wo auch immer das sein mochte, denn Horst wollte seinen eigenen Traum, seine eigene Bestimmung verwirklichen. Obwohl er noch nicht einmal wusste, was das überhaupt war. Man würde sehen.
    „Und wie geht es Morgen weiter?“, wollte Charly wissen. „Hat sich schon jemand überlegt, was es mit den Sprüchen von Jonk und Meister Athrawons Gedicht bezüglich des Meeres auf sich hat?“
    „Um ehrlich zu sein, nein.“, gab Ben freimütig zu. „Ich werde mich erst dann damit beschäftigen, wenn ich das Meer rieche, es sehen kann. Ich befürchte aber, es ist noch ein unendlich weiter Weg bis dahin. Und das, obwohl es Entfernungen hier ja eigentlich gar nicht geben dürfte. Seltsame Gegend hier.“
    „Ich lebe schon seit meiner Geburt hier“, nahm Horst, Beamter im Ruhestand, den Gedanken Bens auf. „Aber ich habe bis heute keines der Rätsel dieser Welt lösen können. Und auch von eurer Welt weiß ich nur aus Erzählungen. Aber wenn da alle so sind, wie Charly und du, dann muss es toll dort sein.“
    „Leider nicht, Hotte. Da ist auch längst nicht alles Gold was glänzt. Aber das ist noch eine längere Geschichte.“ entgegnete Ben nachdenklich. Nun merkte er, wie unheimlich müde er doch war. „Ich denke, die erzähle ich dir ein andermal. Wer weiß, wie weit uns unser Weg Morgen führen wird? Wir sollten uns wohl besser zur Ruhe begeben.“
    Und das machten sie auch. Lisa, Nessy, Hotte

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