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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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werden. Also stürmten Ben, Charly, Rippenbiest und Hotte, dem das Wasser doch ein wenig zu kühl erschien, in den Fluss hinein. Ben und den anderen Kandidaten war die Wassertemperatur auf jeden Fall sehr angenehm. Wahnsinn, wie sehr man sich über so ein Bad, auch ohne Schaum und Shampoo, nach so langer Zeit der Entbehrung freuen konnte. Die Jungs tobten ausgelassen im nassen Element. Lisa und Nessy, die gerade die Reste des Abendessens naturgerecht entsorgten, hörten die Jubelrufe und das ausgelassene Gekreische bis zum Lager hin. Danach waren die Mädels dran und kaum leiser bei der Körperpflege.
    Nachdem sie endlich einmal wieder alle sauber waren, spielten sie noch Karten. Die hatte der ehemalige Beamte aus dem Aufenthaltsraum seines ehemaligen Büros stibitzen können. Während er von seiner Herkunft, seiner Vergangenheit und von seinen kühnen Zukunftsplänen erzählte, lieferten sich die anderen ein paar erbitterte Duelle – Skat, Poker oder Mau Mau - um imaginäre Tausender. Es machte allen großen Spaß. Am Ende des Tages schuldete Ben seinen Freunden Geld ohne Ende (zumindest auf dem Papier),  dann saßen die Freunde vor ihrem Zelt am Feuer. Die Sonne war längst hinter den Baumwipfeln verschwunden, und endlich konnten sie in Ruhe miteinander reden. Über das, was war und was sein würde. Währenddessen wurde es Mitternacht über dem Tannenwald, der nun vom Mond und unzählbaren Sternen beleuchtet wurde. Waren es dieselben Sterne, war es derselbe Mond, der auch die Erde in der Nacht behütete? Gab es diese, Bens und Charlys Heimat überhaupt noch, und wenn ja, war es dort jetzt auch mitten in der Nacht? Trotz Athrawons Beteuerungen, die Zeit dort sei nahezu angehalten? Das und noch mehr fragten sich die Freunde, aber sie fanden keine Antworten. Nur eines wussten sie: Dieser Anblick war einfach nur wunderschön. Der Fluss reflektierte das silberne Licht von Vater Mond und seinen vielen Kindern, den Sternen. Die Tannen waren in ein geheimnisvolles Licht getaucht und rauschten die ewige Melodie von Zeit und Raum. Alles wirkte geheimnisvoll auf die Besucher dieses herrlichen Fleckchens. Man hörte die Waldgeräusche der Nacht. Eine Eule schrie, ein Puma brüllte, dazu kamen viele Geräusche, deren Herkunft keiner der Sechs zuordnen konnte. Die Lebewesen der Nacht teilten diesen wundersamen Ort mit den Reisenden. Auf den Bäumen tummelten sich Halbaffen, Lemuren und Makis auf der Suche nach Insekten. Papageien, die im Schatten grau waren, jedoch in allen Farben aufleuchten, wenn sie von einem Mondstrahl gestreift wurden, bedienten sich am reichen Buffet mit Früchten und Samenkörnern. Die Räuber des Nachthimmels eröffneten ihre Jagd auf die kleinen Nager, die ihre Baue verlassen hatten. Die Vielfalt an Leben war allein in diesem Wald größer als an jeder beliebigen Stelle in der Dimension der Menschen. Aber alle Tier- und Pflanzenarten waren auch in Bens Welt bekannt. Nicht, wie noch Tage zuvor in der Oase, wo es Lebewesen gab, die für einen Erdenmenschen unvorstellbar erschienen. Noch dazu hatten diese mit ihnen geredet. Ben war versucht zu sagen, hier in diesem Wald könnten die Tiere nicht sprechen. Aber er wusste es jetzt besser, seit dem die Blaue ihm die Augen geöffnet hatte. Jedes Tier sprach, eben jedes auf seine Weise. Ach ja, die Blaue. Was für eine kluge Freundin. Hoffentlich ging es ihr gut. Wo immer sie jetzt sein mochte.
    Charly unterbrach die Stille des Waldes, als er über Meister Athrawon schimpfte.
    „Was hat sich der Alte überhaupt dabei gedacht, als er uns zu den Kasathen geschickt hat? Er hätte doch wissen müssen, dass die uns nicht ausstehen können! Es hat nicht viel gefehlt, dass die Kerle uns in Stücke gehackt hätten.“
    „Aber ein paar Dutzend von denen hätte ich noch mit in die Hölle genommen!“, behauptete Rippenbiest.
    „Ich auch“, pflichtete Nessy dem Tauren bei. „Und wenn ich Meister Athrawon noch mal zu sehen bekomme, hau ich ihm sein blödes Gedicht um die Ohren. Ob die andere Gruppe auch so bescheuerte Aufgaben bekommen hat? Sicher brauchen die nur Blümchen pflücken und Erbsen zählen. Weiß doch jeder, dass die Tekman der Liebling der Gelehrten ist.“
    „Das ist jetzt nicht fair“, meinte Lisa. „Bestimmt haben auch die anderen schwierige Prüfungen vor sich. Meister Athrawon würde nie jemanden bevorzugen.“
    „Blablabla!“, maulte das andere Mädchen. „Der kann uns trotzdem nicht einfach den irren Massenmördern da zum Fraß vorwerfen.

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