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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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Rippenbiest und Charly, ich selbst heiße Ben, und die beiden Katzen heißen Kuhkatze und T2. Ich hoffe, wir stören nicht.“
    „Im Gegenteil!“, brummte der gemütliche Graue. „Setzt euch ruhig,  Es ist Essenszeit und ich hab genug da. Zuviel eigentlich. Wär ja schade drum, wenn's verderben würde. Ich bin übrigens nicht Herr Bär, sondern Björn, Seebär im Ruhestand. Aber alles andere als ruhig.“
    Dabei lachte Björn laut seine Freude heraus und schlug sich auf die Schenkel. Artig setzten sich die anderen zu ihm an den Tisch.
    Sofort bekamen sie die  Holzteller vollgestapelt mit den Segnungen des Waldes: Fleisch von Hirsch und Reh, Geflügel und was sonst noch so an Bekanntem und Unbekanntem im Wald kreuchen und fleuchen mochte. Dazu herzhafte Soße, selbstgemachte Knödel und Salat. Zu trinken gab's Limonade und ein helles Weizenbier für den Bären selbst. Als alles vertilgt war - selbstverständlich waren jetzt auch die Bäuche der Katzen kugelrund, so dass sie beim Laufen in Bodennähe schwankten - stopfte sich Björn noch ein Pfeifchen und schlug eine gepflegte Konversation, oder Getratsche, wie er das nannte, vor. Die Menschen stellten sich ihm nochmals vor, dieses Mal um einiges ausführlicher, und erzählen ihm, wo sie herkamen und dass sie zum Zentrum wollten. Sie hatte sich zwar im Vorfeld vorgenommen, Fremden gegenüber sehr vorsichtig zu sein, aber dem Bären vertrauten sie bereits nach kürzester Zeit. Er hatte sowas von Yoghi an sich; zumindest dem Wesen nach.
    „Ah, zum Zentrum wollt ihr. Jaja, das wollen sie alle. Weg vom Land, rein in die laute, stinkende Stadt. Könnte mir nicht passieren. Bin früher schon mal da gewesen. Da hat's mir aber beim besten Willen nicht gefallen wollen.“
    „Wohnen Sie denn schon immer hier, Björn?“, wollte Ben, neugierig wie immer, wissen.
    „Aber nein, Mensch! Wie gesagt ich bin Seebär in Ruhestand. Hab fast mein ganzes Leben auf dem Meer zugebracht und gefischt. Deshalb kann ich auch keinen Fisch mehr sehen. Und als ich zu alt war, um mit den jungen Bären mitzuhalten, hab ich mir hier diese Hütte hier gebaut und mich aufs Altenteil zurückgezogen. Zwar hab ich noch Verwandtschaft drüben an der Küste, kann's aber nicht mit ansehen, wie die tagein tagaus schuften, und ich alter Sack sitz nur im Schaukelstuhl rum und schau faul aufs Meer hinaus. Doch hier im Wald, da gefällt’s mir. Aber manchmal freue ich mich auch über etwas Gesellschaft wie euch. Vor allem, wenn endlich mal ein Kerl dabei ist, der noch größer ist als ich. Sag mal, Taure, wächst du eigentlich noch?“
    „Ich hoffe doch“, antwortete Rippenbiest. „Bin ja erst dreizehn.“
    „Ach ja, die Jugend“, sinnierte der Seebär. „Manchmal wär ich auch noch mal gerne jung und knusprig. Aber was soll's? Hab schon so vieles gesehen im Leben. Das sollte wohl reichen. Und du Mädchen? Ist einer der beiden Jungs dein Freund?“
    Nessy war verdutzt von soviel Direktheit. „Freunde sind wir alle. Aber nicht so, wie du vielleicht denkst.“
    „Naja, findet sich schon. Seid ja noch jung. Und, wann wollt ihr weiter?“
    „Heute noch“, erwiderte Ben traurig. Es tat ihm leid, dass der alte Bär dauernd alleine war. Mal abgesehen von den wilden Tieren des Waldes.
    „Das ist aber schade. Aber wenigstens eine ordentliche Brotzeit darf ich euch für unterwegs mitgeben, ja?“
    „Oja!“, jubilierte Charly. „In unseren Rucksäcken ist noch eine Menge Platz, Chef.“
    „So ein junger Bursche mit Sinn für das Wesentliche und einem guten Appetit gefällt mir.“
    „Das wäre wirklich sehr nett von Ihnen, Björn. Wir würden ja auch liebend gerne länger bleiben, aber wir suchen jemanden. Eine Mädchen mit langem roten Haar, etwa in unserem Alter. Ist sie vielleicht kürzlich auch hier gewesen?“
    „Tut mir leid, ihr seid die ersten menschlichen Gäste seit langer Zeit. Aber vielleicht war ich auch grad im Wald zum Jagen, als das Mädchen hier entlang gekommen ist. Jammerschade.“
    „Ja, wirklich“, bestätigte Ben enttäuscht. Er hätte so gerne ein Lebenszeichen von ihr entdeckt.
    „Aber sagen Sie“, fuhr er fort. „Ich hab schon einmal jemanden wie Sie getroffen. Es war, wenn ich mich recht erinnere, auch ein Seebär. Er hat als Gladiator an den Wettkämpfen der Kasathenstadt teilgenommen. Wie hieß er doch gleich? Borla, glaube ich. Ja, Borla.“
    „Du kennst Borla, Mensch? Das ist einer meiner hundert Söhne. Und ein missratener noch dazu. Statt wie jeder anständige

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