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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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einfach mal überlegen: Gutes Verhältnis, schlechtes Verhältnis, Verhältniszahl - ist irgend so was aus der Mathematik oder Physik oder so - Mehrheitsverhältnis, Wasserbehältnis, ach nö, das ist wohl doch etwas anderes, Abstimmungsverhältnis, Liebesverhältnis, Eheverhältnis, Mischungsverhältnis, Raumverhältnis und äh, ich glaube, jetzt fällt mir nichts Gescheites mehr ein.“
    „Vielleicht reicht das ja auch schon“, vermutete Ben, der eigentlich nicht damit gerechnet hatte, dass sein Kumpel was halbwegs Sinnvolles vorbringen würde. „Das letzte Wort noch mal. Los!“
    „Äh, Raumverhältnis?“
    „Nein, das davor meine ich!“
    „Du meinst Mischungsverhältnis?“
    „Bingo!“ Ben glaubte sich am Ziel. „Genau das ist es. Es hat mit Farben zu tun. Mit der richtigen Mischung. Ich dachte mir, dass schon die Wahl des Bootes in der richtigen Farbe bedeutend ist.“
    „Ach, du meinst Gelbes Boot – Gelber Fisch?“
    „Vielleicht ja, vielleicht nein. Auf das Verhältnis kommt es an. Welche Farbe hat unser Boot, wie du eben schon richtig erkannt hast?“
    „Gelb?“, fragte Charly vorsichtig, weil er der seltsamen Logik seines Begleiters noch nicht so recht folgen konnte. Rippe und Nessy schien es nicht besser zu ergehen. Sie zuckten nur mit den Schultern.
    „Wieder Bingo! Und womit vermischt sich das Gelb des Bootes?“
    „Keine Ahnung! Mit dem Rost der Nägel, die es zusammenhalten?“
    „Unsinn. Schau doch mal an der Außenwand des Kahns hinunter.“
    Gesagt, getan. „Da, wo es unter Wasser ist, scheint es grünlich zu sein.“
    „Super-Bingo! Das gelbe Boot, das blaue Meer. Ergibt im Mischungsverhältnis eben dieses Grün! Siehst du irgendwo einen Fisch in diesem Grün?“
    Nun hatten auch die anderen den Braten gerochen. Jeder suchte sich eine Seite des Kanus aus und glotzte ins Wasser. Charly hatte das Bootsheck erwischt und und erkannte inmitten der Sardinenbüchsenszenerie einen Fisch, dessen Farbe genau der entsprach, die ihr kleines Boot unter Wasser zu haben schien. Es war ein gelblich-grüner Kabeljau, oder so etwas in der Art. Auf jeden Fall besaß er einen Bart wie ein solcher. Und kräftig genug, das Boot in die richtige Richtung zu ziehen oder zu schieben, schien er ebenfalls zu sein. Seltsam war nur, dass er der einzige Fisch gewesen war, der vorhin kein Wort gesagt hatte, der nicht behauptet hatte, den Weg zu kennen. Vielleicht, weil er ihn als einziger tatsächlich kannte und die Angeberei gar nicht nötig hatte?
    „Der da ist es!“ brüllte Charly überschwänglich.
    Ben hatte den gleichen Gedanken und sprach den stillen Meeresbewohner kurzentschlossen, aber optimistisch an. „Du bist der Richtige! Du wirst uns über das Meer bringen! Wirst du das für uns tun, lieber Fisch?“
    „Eure Wahl war richtig!“, antwortete der Hellgrüne gelassen. „Ihr habt doch ein Seil an Bord?“
    „Ja, woher weißt du …?“
    „Das tut nichts zur Sache“, behauptete der Grüne. „Macht es am Bug des Bootes fest und gebt mir das andere Ende ins Maul. Ich ziehe euch auf die andere Seite des Meeres.“
    „Wie sollen wir dir nur danken?“, fragte Ben, der zu wissen glaubte, dass er es mit genau dem richtigen Fisch zu tun hatte.
    „Kein Dank. Das ist meine Aufgabe. Seit alters her. Es ist der schwierige Weg. Und ihr werdet ihn gehen. Vertraut mir nur, ihr Zweibeiner.“
    Der Fisch klemmte das Seilende zwischen seine spitzen Zähne und blickte noch einmal zurück.
    „Seid ihr bereit?“
    „Ja. Von uns aus kann's losgehen.“
    „Klar, schwirr ab, du Aushilfsforelle!“, alberte Charly herum, doch den Grünfisch störte das nicht.
    „Die Seefahrt wird die ganze Nacht über dauern. Besser, ihr sucht euch einen möglichst bequemen Platz zum Schlafen. Ich bin zwar recht schnell, aber es wird wieder hell sein, ehe wir ankommen. Festhalten!“
    Die Auserwählten taten, wie ihnen geheißen. Ben, Nessy und Rippenbiest schliefen während der schnellen Fahrt fast sofort ein. Bei Charly dauerte es etwas länger. Erst jetzt wusste er, was Seekrankheit wirklich bedeutete, und ehe auch er einschlief, hatte er die anderen Fische auf seine Art und Weise mehrfach mit seinem Mageninhalt gefüttert. Mahlzeit und gute Nacht.
     
    Männer wie Katzen schliefen noch, als sie mit einem Ruck auf den neuen Tag aufmerksam wurden. Das gelbe Boot hatte auf festem Untergrund aufgesetzt. Der grüne Fisch jedoch schien keineswegs erschöpft zu sein. Er war die ganze Nacht über geschwommen, noch dazu mit dem

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