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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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Fiederlingsviertel, Fellhausen oder Sperrgebiet . Nördlich des sogenannten Rattenflusses (hörte sich ja nicht gerade gemütlich an) fand man schließlich den Turm der Finsternis , das Schloss des Lichts sowie – siehe da – den Stein.  
    „Ach, das ist ja einfach!“, glaubte Charly nach einer ersten, schnellen Lektüre der Karte. „Zurück auf die Hauptstraße und dann immer geradeaus. Da finden wir auch schon den berühmten Stein und sogar eine Abzweigung zu unserer nächsten Etappe, dem Labyrinth. Klappe zu, Affe tot!“
    “Ich befürchte, dass es so einfach nicht sein wird. Das wäre zu simpel“, entgegnete Ben.
    „Leider haben Sie Recht, junger Mann. Kommen Sie vielleicht von der Erde?“, wollte der kleine dicke Mann mit dem rotem Kopf und dem schütteren Haar hinter seinem Tresen wissen. „Von den Eingeborenen hier kauft nämlich fast nie einer die Karte der Stadt. Kennt ja eh jeder, wissen Sie?“
    „Ja, stimmt, daher kommen wir. Sie etwa auch?“
    „Aber nein. Meine Familie ist schon seit ein paar Generationen hier im Nichts. Meine Vorfahren stammen aus Stuttgart. Mache manchmal noch Urlaub da. Wenn ich denn mal ein Visum kriege.“
    „Stuttgart. Interessant. Aber wenn Sie schon so lange hier leben, können Sie uns vielleicht sagen, mit welchen Schwierigkeiten wir zu rechnen haben? Sie deuteten vorhin etwas in der Richtung an.“
    „Nun, ich habe ihrem Gespräch entnommen, dass Sie zum Labyrinth wollen“, begann der Dicke, dem dieses Reisebüro gehörte. „Dazu würde ich Ihnen nicht raten. Wenn Sie wirklich soweit wollen, fahren Sie besser über einen der Außenbezirke. Das ist zwar ein Umweg von einigen Tagen, aber es ist sicherer für Sie. Wenn Sie wünschen, habe ich auch noch Karten von den unzähligen Randbezirken. Ihre Karte zeigt nur die Hauptviertel des Zentrums, die Sie von hier aus innerhalb von ein paar Tagen erreichen können. Wenn denn alles gut geht.“
    „Wie meinen Sie das, Chef? Wenn was gut geht?“ Charly wurde neugierig.
    „Das Allerbeste für Sie wäre, unser Viertel, Human Town, nicht zu verlassen. Zwar wohnen hier ein paar Irre, aber alle sind Menschen. Halbwegs berechenbar. Doch in den anderen Bezirken ist es ganz schlimm. Es gibt ein paar wenige Wohnblocks, die sind o.k., aber das meiste ist Irrsinn. Da wohnen Wesen, bei deren Anblick allein man schon sterben möchte. Brutale Mörder, Kinderschänder und andere Halunken. Töten ihre Mutter auf bestialische Art und Weise für einen Teller kalte Suppe. Die haben Mord zu einer Kunstform erhoben. Dort herrschen Gepflogenheiten zum Fürchten und Davonlaufen. Zwar gibt’s in Macabra ein Irrenhaus, aber das fasst längst nicht alle Wahnsinnigen. Und die Hauptstraße ist auch nicht das Gelbe vom Ei: Teilweise vom Rattenfluss überflutet, zerbombt, von Verbrechern gesperrt. Und weit und breit weder Polizei noch andere ordnende Behörden. Also hören Sie bitte auf mich. Entweder hier bleiben oder den Umweg über die Außenbezirke in Kauf nehmen. Obwohl auch die ihre Tücken haben, glauben Sie mir.“
    „Nett, dass Sie uns warnen“,  meinte Ben. „Aber wir haben keine Zeit zu verlieren. Wir fahren weiter. Sagen Sie, hat bei Ihnen in den letzten Tagen zufällig ein junges Mädchen nach einer Karte wie der unseren gefragt? Sie ist etwa so alt wie wir und rothaarig. Muss mit einem VW Käfer vorgefahren sein. Vermutlich in Begleitung eines älteren, dicklichen Mannes.“
    „Jaja, das stimmt. Wollte genauso wie Sie zum Labyrinth. Das war gestern um etwa diese Zeit. Und auch sie war nicht davon abzubringen, die gefährliche, kürzere Route zu nehmen. Sie schien es wohl sehr eilig gehabt zu haben.“
    „Ja, das muss sie gewesen sein. Was hat sie sonst noch gesagt?“
    „Nun, sie hat sich genau so eine Stadtkarte wie die Ihre mitgenommen, mein Herr. Das Mädchen hatte kein Geld dabei, aber der alte Mann hat mir eine Flasche guten Whisky zum Tausch angeboten, und da konnte ich natürlich nicht Nein sagen, Sie verstehen? Man ist ja nicht so. Dann hat sie gefragt, wo sie am besten Reisekleidung, Lebensmittel und so etwas kaufen könne. Da habe ich sie über die Kreuzung zurück zum Supermarkt geschickt. Da man ihr dort bestimmt nichts geschenkt hätte, habe ich ihr einen befreundeten Schmuckwarenhändler empfohlen. Sie wollte dort ihre Halskette verkaufen, um an Geld zu kommen. Sie sagte, dass sie darauf angewiesen sei, da sie sonst nur die Kleider am Leib und ihren Rucksack besitze. Mal abgesehen von dem kleinen Wagen. Aber

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