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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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im Wagen. Minnesota hatte nicht zuviel versprochen. Aber links und rechts der Fahrbahn hatte sich immer noch nichts verändert. Im Gegensatz zur Tankanzeige im Benz. Deren Zeiger hatte sich schon beinahe in der Mitte der Skala eingependelt. Aber zum Glück standen ja immer mehr Autoleichen am Straßenrand. Da konnte man zur Not ungestraft die Tanks anzapfen. Nessy hatte behauptet, sie wüsste, wie das funktionierte. Außer bei denen, die mit leerem Tank mitten auf dem Highway stehen geblieben waren. Und in einigen Autos fanden die Vier tatsächlich die Überreste des jeweiligen Fahrers. Diejenigen Knochen, welche sogar die Hyänen verschmäht hatten, oder was auch immer hier in der Gegend jagen und fressen mochte. Mahlzeit. Auch in einem anderen Punkt hatte Minnesota Recht behalten: Zu Fuß wäre es bis zum Zentrum viel zu weit gewesen. Was mag wohl aus dem Typen geworden sein, der auf Schusters Rappen zum nächsten Spielcasino hatte gehen wollen?
    Der Tag verging. Die Nacht auch. Und noch ein Tag. Und noch eine Nacht. Ein endloser Highway. Langsam wurden auch die Wasserreserven knapp. Aber nach vier endlosen Tagen entdeckten die Hüterkandidaten den ersten Hinweis auf zivilisiertes Leben, der kein Autowrack war: Einen Laden am Rande der Autobahn. Herby's Allerlei stand auf dem im Wüstenwind hin und her schaukelnden Reklameschild. Hierher hatte sich wohl schon seit geraumer Zeit niemand mehr verirrt, denn es sah alles ziemlich verwahrlost aus. Dennoch steuerten die Insassen ihren Wagen rechts an den Fahrbahnrand und gingen wie durch eine Saloon-Schwingtür in den kleinen Laden hinein. Eine bessere Bretterbude voller Staub und Spinnweben. Über dem Tresen blinkte – besser gesagt flackerte – eine halbkaputte und daher ziemlich nervige Leuchtreklame. HER Y’S war darauf zu lesen. Das Neonlicht im Buchstaben B war nämlich ausgefallen. Und noch jemand anderes war ebenfalls ausgefallen. Für immer, wie es scheinen wollte.
    „Das muss Herby gewesen sein“, mutmaßte Charly und deutete auf den halbverfaulten Kadaver hinter dem Tresen. Dass eine Pistolenkugel in seinem Kopf steckte, sah selbst ein Blinder. Ein weiterer Blick auf die leere, aufgerissene Registrierkasse genügte, um zu wissen, dass der schmächtige Herby wohl bei einem Raubüberfall alle Viere von sich hatte strecken müssen. Raue Sitten eben. Charly, Ben und die anderen waren angewidert von dem Gestank, der von der Leiche ausströmte. Also beeilten sie sich, noch ein paar brauchbare Lebensmittel einzustecken. Und wieder nahm Charly im Vorbeigehen ein Sportmagazin mit. Ein einheimisches. Wenn er irgendwann mal Zeit haben sollte, würde er nachschauen, ob es hier auch so etwas wie Fußball, Boxen oder Eishockey gab. Zur Not auch Schlammcatchen der Damen. Ein Goldstück in die leere Kasse zu legen erübrigte sich wohl, dachte Ben. Der gute Herby würde sich so schnell nichts mehr davon kaufen können. Schnell verließen die Vier den verwaisten Laden und wollten zum Auto gehen, in dem ihre treuen Katzen auf sie warteten. Und auf Futter natürlich. Aber urplötzlich stand ihnen ein höchst lebendiges Hindernis im Weg zwischen Schwingtür und Auto. Eine zweiköpfige Hyäne. Bis auf die beiden furchtbaren Schädel ganz normal hässlich, braungelb und geifernd, wie die Hyänen der Erde, aber diese hier war doppelt gefährlich. Das Vieh hatte den für eine Hyäne angenehmen Geruch verwesenden Menschenfleisches gerochen und wollte in den Laden. Zum Mittagessen. Und wenn es schon mal dabei war, fraß es die paar Lebendigen doch gleich mit, dachte es sich. Ben griff instinktiv nach seinem Rucksack, um dem Biest wenigstens ein Messer entgegensetzen zu können, aber der lag im Auto. Verdammt, hätte Minnesota bei dieser Gelegenheit wohl gesagt. Die Vier wichen einen Schritt zurück und öffneten dem Aasfresser kurzentschlossen die Schwingtür. Nur Not gab's ja noch den Tauren, wenn auch ausnahmsweise unbewaffnet.
    „Komm, kleines Hundchen. Fresschen gibt es nur da drinnen!“, köderte Rippenbiest das doppelte Ungeheuer. Dabei zwinkerte er den drei Menschen verschwörerisch zu. Das dumme Vieh nahm die Einladung an und stürmte vor. In demselben Moment, in welchem das Tier die Schwelle zum Laden erreichte, ließen der Taure auf der einen sowie die Menschen auf der anderen Seite beide Schwingtürhälften mit Schwung zufallen. Je eine der beiden Türen erwischte passenderweise je einen der beiden Hyänenköpfe. K.o. in der ersten Runde! Zur Sicherheit verpasste der

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