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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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töten. Warum soll ich mir selbst die Finger schmutzig machen an einem Kind, das – wie du so treffend formuliertest – doch nur ein Witz ist? Wenn Ben erst aus dem Weg geräumt wurde, ist der Weg unwiderruflich frei für meine weiteren Pläne. Doch keine Angst, ich selbst bleibe bis dahin nicht untätig. Es gilt, einen weiteren Verbündeten für unsere Sache zu rekrutieren. Und du weißt, ich kann sehr überzeugend sein.“
    Aichet ließ ein finsteres Lachen hören. Und aus seinen schwarzen Augen sprach pure Mordlust.
    „Interessiert mich nicht, Dämon. Tu was du willst, solange es unserem Ziel dient. Also, wann glaubst du, wirst du den Stein in Händen halten?“
    „Nicht lange, nachdem der verfluchte Hüterkandidat seinen letzten Atemzug getan hat.“
    „Du Narr bist nur auf den Jungen fixiert“, erwiderte der Mönch. „Denkst du tatsächlich immer noch, er stellt eine Gefahr für dich dar? Dieses dumme Kind?“
    „Vielleicht. Eher nicht. Aber ich kann und will kein Risiko eingehen. Erst schalte ich ihn aus, und dann kümmere ich mich um deinen Stein und um meine Maschine. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis der Junge aus dem Weg geräumt ist, Befreier. Dreimal habe ich es schon versucht, doch meine Trugbilder sind offensichtlich zu schwach. Wenn Magie versagt, werde ich mich eben selbst darum kümmern müssen. Er wird in die Falle gehen, und dann stirbt er. Zu diesem Zweck habe ich einen Zugang gefunden zu den Träumen einer seiner lächerlichen Begleiterinnen. Die kleine Hexe mit der verfluchten Prophezeiung. Doch es ist mir bereits gelungen, sie von den anderen zu isolieren. Sie dürfte damit aus dem Rennen sein. Setzt einfach zuviel Vertrauen in ihre Träume, das dumme Mädchen. Oder in meine Träume, wenn man so will.“
    „Du verschwendest nur deine und meine Zeit mit diesen Spielchen, Dämon! Und vergiss nicht, dass Athrawon die Hand schützend über die Auserwählten hält. Wir sollten ihn uns nicht vor der Zeit zum Feind machen. Er kann ein gnadenloser Gegner sein. Denk an meine Worte.“
    „Lass das meine Sorge sein. Ich habe, wie gesagt, meinen Plan. Und der kann gar nicht schiefgehen. Aber das muss bis zum Frühjahr warten. Du weißt ja, was dann los sein wird.“
    „Selbstverständlich. Doch erschließt sich mir noch nicht, wie diese Wahl uns auf irgendeine Weise dienlich sein sollte. Doch zu, was du für richtig hältst, wenn es mir nur den Stein einbringt. Und genau das hoffe ich für dich, Aichet. Also verliere dein und mein Ziel bei allem, was du ausheckst, nicht aus den Augen. Du hast nur wenig mehr als ein Jahr Zeit dafür, und die Bevölkerung wird zum größten Teil gegen uns sein. Du wirst dir etwas einfallen lassen müssen. Mir selbst sind die Hände gebunden. Ließe ich meine Maske fallen, dann würde unser Vorhaben nicht gelingen, und unser Vertrag wäre hinfällig.“
    „Dir blieben immer noch all die tausenden Jahre. Und ich säße hier fest. Ein unfairer Handel, Befreier!“
    „Also wünsche dir, dass du mein wahres Gesicht nicht vor der Zeit zu sehen bekommst. Und nun mach dich an die Arbeit, während ich die meine tue. Die Zeit drängt.“
    „Gestatte mir eine Frage, Befreier: Worin besteht deine Arbeit? Ich habe den Eindruck, du tust nichts anderes als abzuwarten, bis ich dir den Stein auf dem Silbertablett serviere.“
    „Du irrst, Dämon. Ich habe mehr als ein Eisen im Feuer. An deiner Stelle würde ich dafür sorgen, dass ich keine Sekunde verliere, sonst werden deine Dienste womöglich entbehrlich.“
    „Wie du wünschst, Befreier. Doch auch ich möchte dir einen Rat geben. Spiel kein doppeltes Spiel. Wenn ich erfahre, dass du mich hintergehst, hast du die Konsequenzen zu tragen.“
    „Du kannst mir nicht drohen. Und das ist auch gar nicht vonnöten. Wenn du tust, was ich sage, wird alles gut enden. Für uns beide. Und nun geh.“
    Wortlos erhob sich der Dämon und verschwand in den Schatten des Kellers. Der Mönch dagegen blieb noch eine Weile sitzen und wusste, er hatte gut daran getan, sich einen Alternativplan zurechtzulegen. Dem Dämon war nicht zu trauen. Offensichtlich verfolgte der Finsterling eigene Ziele. Ob er wohl irgendwie auszuschalten war, wenn es sich als nötig erweisen sollte? Trotz der elenden Unsterblichkeit Aichets? Das würde die Zeit zeigen.
     
    Die Sonne war wieder am Himmel erschienen. Es war Vormittag und brütend heiß. Wohl dem, der eine Aircondition im Auto sein Eigen nannte. Den Auserwählten erging es durchaus nicht schlecht

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