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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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nacheinander mit seinen langen Fingern auf die Gäste.
    „Ich heiße euch willkommen in unserem traurigen Dorf. Bitte betrachtet unser Zuhause als das eure. Und keine Sorge, wir erwarten keine Wunder von euch. Wir sind schon unendlich dankbar, weil ihr gekommen seid und uns helfen möchtet“, sagte der Häuptling mit sanfter Stimme.
    „Ich grüße dich!“, sprach Ben für seine Freunde und sich selbst. Es war ihm etwas unangenehm, einen so ehrwürdigen alten Mann einfach zu duzen. Aber es war halt so üblich hier. „Wir werden alles tun, was uns möglich ist. Zuerst einmal stellen wir euch gerne unsere Medikamente zur Verfügung.“
    Ben nahm seine Arzneitasche aus dem Rucksack, suchte die Schmerzmittel und reichte sie dem Häuptling. Der bedankte sich aufrichtig und gab sie an seine Frau weiter. Die wusste dank Lisas Unterweisung (die allerdings auch nur die Beipackzettel zurate gezogen hatte), wie damit zu verfahren war und ging ins Innere der Behausung zu den Patienten.
    „Aber da stehe ich hier herum und lasse Euch im Staub stehen. Kommt doch zu uns hinein. Es ist zwar kein erfreulicher Ort, wegen der Kranken, die wir hier untergebracht haben, aber besser, als hier draußen herumzuplaudern, oder? Und diese kleinen Pelztiere da? Wenn sie uns nichts tun, bringt sie mit herein!“, bat der Chef mit bangem Blick auf die kleinen Begleiter der Gäste.
    „Nein, nein, die tun niemandem was. Wir nennen diese Tiere übrigens Katzen.“
    Überhaupt waren die Tierchen sehr ruhig geblieben bei ihrer Ankunft hier im Dorf der Bataren. Und das trotz der vielen neugierigen Blicke der Einheimischen, die nie zuvor im Leben andere gesellige Tiere als ihre Rocs gesehen haben, die sie als gleichberechtigte Mitbewohner betrachteten und behandelten. Und die beiden Katzendamen schienen instinktiv zu wissen, dass ihnen von den blauen und grünen Gestalten keine Gefahr drohte. Also gingen Häuptling Rizzel, sein Freund Sprazzel, die Auserwählten, der Kleine Mann und die beiden Pelztiere in die geräumige Steinbehausung des Chefs hinein. Für die anderen war kein Platz im Haus, aber sie warteten geduldig vor dem Türloch, bis Sprazzel wieder herauskommen würde, um ihnen Bericht zu erstatten. Drinnen hielten sich außerdem noch ein paar weibliche und männliche Bataren auf, die sich emsig um das Dutzend Kranke kümmerten, das auf Pritschen im großzügigen Wohnraum des Häuptlings untergebracht war. In anderen Behausungen waren es noch mal rund fünfmal so viele Erkrankte. Und es stand gar nicht gut um sie. Die Krankheit zeigte sich in allen von Sprazzel geschilderten Stadien. Aber die Realität war immer noch furchtbarer. Rizzel nahm mit seinen Gästen an einer ruhigeren Stelle des Iglus Platz, die - wie auch Schlaf- und Kochraum - durch gemauerte Zwischenwände vom eigentlichen Wohnraum getrennt waren, und wandte sich direkt an Ben, von dessen Eigenschaft als Gruppenleiter ihm Lisa schon viel erzählt haben mochte.
    „Meine Frau wird uns gleich etwas zu essen bringen. Verzeiht unsere momentane, erbärmliche Gastfreundschaft, aber alle kümmern sich um die Kranken oder sind selbst krank. Außerdem müssen die Felder rings um den Ort bestellt werden. Und bevor es dunkel wird, wollen unsere Fischer auf dem Fluss den Fang zurückgebracht haben.“
    „Wir verstehen eure Lage. Wir haben eigene Vorräte dabei. Wir werden keine eurer Vorräte benötigen.“
    „Ich danke euch, doch wir werden alles gerne mit euch teilen, wenn es nötig sein sollte. Aber Lisa war genau so, wie ihr. Hat an sich selbst zuletzt gedacht und nur von ihrem eigenen Proviant gelebt. Aber lasst uns gleich zur Sache kommen. Die Zeit drängt. Leider. Wie lange könnt und wollt ihr bleiben?“
    „So lange es nötig ist.“
    Der Greis überlegte einen kurzen Moment. Der Fremde schien zuversichtlich zu sein.
    „Danke. Ihr könnt hier im Haus wohnen. Es sind im hinteren Bereich noch ein paar Schlafstellen frei. Die könnt ihr nehmen. Es wird zwar sehr eng werden, aber ...“
    „Das macht uns nichts. Und die Katzen brauchen ohnehin wenig Platz.“
    „Das ist gut. Aber nun zu unserem Problem, der Seuche, wenn ihr gestattet.“
    „Deswegen sind wir hier. Was können wir tun?“
    „Wir alle haben uns schon das Hirn zermartert, woher so plötzlich die Seuche kommt. Bei all unseren Überlegungen ist jedoch nichts herausgekommen. Ihr seid Fremde. Anders als wir. Vielleicht kommt ihr dem Rätsel auf die Spur. Lisa meinte, ihr hättet einen wachen Verstand.“
    „Ich

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