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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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Nichts aufzugehen. Die Lichter der Stadt dagegen verblassten. Aber immer noch waren sie weit weg. Am rechten Straßenrand hatten sie immerhin ein Hinweisschild entdeckt: Fiederlingsviertel, noch 5 Kilometer, gab es dort zu lesen. Aber das war auch schon die einzige Abwechslung in dieser trostlosen Gegend. Eine Frühstückspause gönnten sie sich nicht. Der Roc verlor immer noch viel zu viel Blut. Würde er durchhalten? Die aufgehende Sonne verzauberte für ein paar kurze Momente die Ebene in eine faszinierende Landschaft aus flammenden Farben. Der Feuerball am Himmel tauchte jeden Stein, jeden einzelnen Grashalm und jeden Felsen in ein geheimnisvolles Licht. Und dieses lockte alles Leben an, das sich hier tummelte und sich während der vergangenen Nacht versteckt gehalten hatte. Wie aus dem Nichts, im wahrsten Wortsinne, bevölkerten nun Scharen von kleinen, buntgefiederten Vögeln den leuchtenden Morgenhimmel. Es handelte sich um Vögel, die man auf der Erde nicht kannte. Ein wenig ähnelten sie den Kolibris der alten Welt. Aber diese hier waren bunter und trotz ihrer geringen Körpergröße ziemlich beeindruckend. Zwischen Gras und Felsen tauchten hier und da Hasen und Kaninchen auf. Und seltsame kleine Nagetiere, die noch nie zuvor ein irdisches Auge gesehen hatte. Dazu gesellten sich Tiere, die entfernt an Schafe erinnerten. Die  sonnengelben, nahezu   kugelrunden und wollenen Tiere stritten sich um die trockenen Grashalme. Immer auf der Hut vor den Raubtieren, die sich hinter Felsen versteckt halten mochten. Kurz darauf stand die Sonne noch höher am Himmel und das seltsame Schauspiel der tausend Farben war vorbei. Nur die Tiere waren an Ort und Stelle geblieben. Wo mochten sie alle während der Nacht gewesen sein? Die dicken Schafe hatten sich ja wohl kaum unter den Felsen verkrochen? Aber in der Nacht waren ja bekanntlich alle Schafe grau...
    Ein seltsames Geräusch war zu hören, das irgendwie nicht in die Landschaft passen wollte. Es hörte sich an wie ein Motor, oder? Die Fünf drehten sich um und sahen ein Auto auf sich zukommen. Zwar hatte Malan  schon einige aus der Luft gesehen in seinem Leben, aber so nahe wollte er ihnen nicht kommen. Er hockte sich an den Straßenrand und duckte sich ängstlich. Und auch die Menschen hatten nicht unbedingt damit gerechnet, in dieser Ecke des Zentrums ein Auto zu sehen. Aber es näherte sich und stoppte schließlich sogar neben ihnen. Es handelte sich, Nessy hatte es in ihrer Eigenschaft als Fachfrau bereits erkannt, um einen 1955er Buick Century. Es war gelb, mit einem schwarz-weiß-karierten Streifen auf jeder Seite, und auf den vorderen Türen, sowie auf dem Schild auf dem Dach des Wagens stand ein Wort zu lesen: TAXI. Das Taxi war ein alter, großer Amischlitten mit verschwenderischen Chromleisten und massiven Stoßstangen, die im Sonnenlicht glänzten. Im Gegensatz zum Lack, der schon bessere Zeiten gesehen haben mochte. An vielen Stellen der Karosserie hatte er den Kampf gegen den Rost bereits verloren. Aber der V8-Motor klang gut. Das Geräusch erinnerte Ben an den Mercedes, den sie sich vor einiger Zeit einmal bei Minnesota gekauft hatten. Wie lange war das wohl schon wieder her, fragte er sich. Und was war aus dem guten alten Benz eigentlich geworden?
    „Hallo, ihr komischen Typen. Habt ihr ein Taxi bestellt?“, hörten sie den Chauffeur aus dem Inneren des Wagens fragen. Ben blickte hinein und traute seinen Augen nicht. Am Steuer des Wagens saß ein beinahe mannshoher weißer Vogel, der statt zweier Flügel Hände besaß, die am großen schwarzen Lenkrad drehten. Es schien sich um so etwas wie eine Ente zu handeln, zumindest der Form des Schnabels nach. Sie trug eine schwarze Jeanshose, an deren unterem Ende zwei Entenfüße rausschauten, welche die Pedale des Wagens bedienten. Den Oberkörper zierte lediglich eine speckige rote Lederweste. Auf dem Kopf präsentierte der gefiederte Kerl einen schwarzen zerbeulten Filzhut.
    „Also, was ist nun? Fahrt ihr mit oder wollt ihr weiter zu Fuß latschen? Und falls es euch noch nicht aufgefallen ist, euer fetter, grauer Kumpel blutet ganz ordentlich!“
    Der Taxifahrer schob mit der Zunge seine Zigarette von einem Schnabelwinkel in den anderen. Schließlich fand Ben die Sprache wieder.
    „Doch, doch. Das ist uns natürlich schon aufgefallen.“ Er sah zu Malan, der am Ende seiner Kräfte in der Nähe der Straße hockte und scheinbar auf den Tod wartete.
    „Wir müssen ihn in die Stadt bringen. Ich hoffe,

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