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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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besaßen, aber ansonsten nicht wie Vögel aussahen, denn sie hatten weder Schnäbel, noch Füße, die an jene von irgendwelchen Piepmätzen erinnerten. Vielleicht irgendwelche Vermischungen mit anderen Völkern? Doch die meisten schienen tatsächlich Vogelartige zu sein, so dass Charly mutmaßte, man sei wohl in Entenhausen gelandet. Aber wo war Onkel Dagobert?
     
    Dr. Uhl  
    Praktischer Arzt  
    Alle Fachrichtungen  
    Alle Krankenkassen  
     
    Dies stand auf einem Schild zu lesen, welches das Gebäude schmückte, vor dem die Ente mit Hut ihr schwerbeladenes Taxi stoppte. Die Zeit drängte. Also sprang Nessy aus dem Wagen und drückte den Klingelknopf neben dem Praxisschild. Sekunden später erschien Dr. Uhl, eine große, breite Eule mit Brille, im Türrahmen und wollte wissen, was los sei.
    Auch Nessy hatte zwar vom Fiederlingsviertel gehört, jedoch noch nie einen Einheimischen zu Gesicht bekommen. Dennoch hielt sich ihre Überraschung beim Anblick eines medizinisch begabten Uhus in Grenzen. Sie erklärte dem verdutzten Arzt, der wie alle in der Stadt seinerseits noch nie einen leibhaftigen Menschen oder gar einen Roc aus der Nähe gesehen hatte, schnell die Sachlage und bat um rasche Hilfe.
    „Fahrt den Patienten durch das große Scheunentor im Nebengebäude auf den Innenhof. Ich hole nur meine Tasche“, sagte er kurz angebunden.
    Die Ente steuerte den Wagen durch das Tor auf den Hof des ehemaligen Bauernhofes, den Dr. Uhl vor vielen Jahren zu seiner heutigen Arztpraxis umgebaut hatte. Der Doktor erschien kurz darauf mit seinem Arztkoffer und bat darum, den Roc vom Wagen loszubinden. So geschah es. Die Menschen, der Taxifahrer und allen voran der Taure bugsierten den halb bewusstlosen Roc vorsichtig vom Wagendach auf den gepflasterten Boden des Hofes. Malan half mit, so gut er noch konnte, denn allein würden es seine zweibeinigen Freunde gewiss nicht schaffen.
    „Reizend!“, sagte der Arzt nach der Aktion. „Ich brauche jetzt Platz und Ruhe, um euren Freund wieder zusammenzuflicken. Ihr geht derweil ins Haus und lasst euch von meiner Haushälterin einen Kaffee machen. Von mir aus auch einen Kakao, wenn ihr den lieber mögt. Und nun verschwindet!“
    Im Haus erwartete sie eine freundliche Gans im Blümchenkleid. Nachdem die Getränke serviert waren, wurde den Menschen die Zeit schnell zu lang. Ob der Eulenarzt ihrem Freund noch würde helfen können? Das ganze Dach des Taxis war voller Blut gewesen. Wenn das nur gut ging. Um die Wartezeit zu überbrücken, schauten die Gäste fern. Dr. Uhl, dessen Lieblingsbeschäftigung außerhalb der Sprechstunden das Fernsehen mit einem Glas Whisky in der Hand war, hatte Tag und Nacht das TV-Gerät in Betrieb. Vor kurzem hatte der erste Sender im Fiederlingsviertel begonnen, eigene Sendungen auszustrahlen. Aber ganz unbekannt kam das Programm Ben und Charly eigentlich nicht vor. Erst sahen sie die Wiederholung einer Talkshow mit einem Bussard namens David Schnätterman als Moderator. Zu Gast war heute der berühmte Schauspieler und Entertainer Frank Schwanatra. Danach folgte die Hitparade. Dort wurden die Neuerscheinungen der Woche geträllert. Zum Schluss gewann Helga Federsen mit ihrem Lied Klingeling, da kommt die Eierfrau vor Ganther Gabriel. „Kuschelhasig“, lautete Charlys Kommentar zum Programm. Gegen acht Uhr kündigte eine Pfauendame die Live-Übertragung des Fußballspiels FC Eiern Hühnchen gegen Eintracht Vogelsberg an. Das könnte immerhin interessant werden, dachten sich Ben und Charly. Aber dann kam endlich Dr. Uhl blutbeschmiert in das Wohn- und Fernsehzimmer.  
    „Hoffentlich warten die mit dem Anpfiff noch, bis ich mich gewaschen habe“, maulte die alte Eule im Arztkittel. Aber noch bevor er das angrenzende Bad erreichte, bestürmten ihn die nackten Kreaturen mit ihren Fragen nach dem Zustand ihres Freundes.
    „Es tut mir leid für euren Freund“, sagt der Arzt bedauernd. Die Auserwählten schauten erschrocken drein. Der Roc war tot.
    Doch der Doktor fuhr ungerührt fort: „Denn so wie es aussieht, wird er in ein oder zwei Wochen wieder für euch den Packesel spielen müssen.“
    „Du hast ihn wieder hingekriegt, Doc!“, jubelte Charly stellvertretend für alle anderen und fiel dem Nachtvogel fast um den Hals. „Vielen Dank!“

„Keine Ursache. Im Moment schläft er noch. Morgen könnt ihr mit ihm reden, denke ich. Es war eine schwierige Operation. Aber er wird wieder. Doch jetzt muss ich mich erst einmal waschen. Das Fußballspiel

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