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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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diejenigen des Tauren. Doch des Fürsten Gesicht wiederum war menschlich. Jenes eines grausamen Menschen allerdings. Er hatte hinterhältig funkelnde Augen, denen nichts im Nichts entging. Die Augen waren so schwarz wie die Nacht, die Augäpfel selbst rot. Ein wenig heller als der Rest seines Gesichtes. Mit Beginn an der hohen Stirn, zwischen den Hörnern hindurch bis auf den Nacken waren dem Fürsten schwarze borstige Haare gewachsen, die an die Frisur eines Irokesen aus zweitklassigen Western erinnerten. Und Ben stellte die Frage, die sich zwangsläufig aufdrängte.
    „Bist du der Satan?“
    Das Monstrum lachte laut und finster. Nach einiger Zeit jedoch hatte er sich soweit überwunden, dass er mit spöttischer Stimme Stellung zu der Mutmaßung nehmen konnte.
    „Ich – Der Satan? Mach dich nicht lächerlich, Menschlein. Ich bin lediglich einer der vielen Stellvertreter des großen Höllenmeisters. Mein Arbeitsbereich ist das Nichts. Seiner die ganze Welt. Ich bin nur ein Lakai in seinen bösen Augen. Aber für euch bin ich der sichere Tod, das Ende eures irdischen Daseins, denn niemand, der so dumm war, meinen Palast zu betreten, ist noch am Leben.“
    Ben schluckte. Der Wirt ballte seine Fäuste.
    „Höre, Fürst der Finsternis!“, verlegte sich Ben aufs Handeln. „Wir wollten dich nicht stören. Wir benötigen nur den Schlüssel zum Labyrinth aus deinem Besitz. Er führt uns zu der Person, die wir suchen.“
    „Ist mir egal. Wenn ihr jemanden vermisst, den ihr mögt, wen stört das schon? Hier regiert der Hass, hier ist für andere Gefühle keinerlei Platz. Deswegen töte ich Euch nun. Ob ihr nun die verfluchten Auserwählten sein oder nicht. Fahrt zur Hölle. Hahaha!“
    Wieder einmal war guter Rat teuer. Sollte Ben den Tauren bitten, mit der Axt auf den leibhaftigen Teufel loszugehen. Oder konnte Nessy den Fürsten mit ihrem losen Mundwerk einschüchtern? Wohl kaum. Er würde nur noch lauter lachen. Ben musste es also mit einer List versuchen. War der Teufel in den Geschichten seiner Welt nicht ein Glücksspieler? Sozusagen ein Spielteufel?
    „Hör mich ein letztes Mal an, Fürst. Ich mache dir einen Vorschlag. Gib uns eine Chance, den Schlüssel zu bekommen. Wenn wir es schaffen, lässt du uns gehen damit. Auf Ehre und Gewissen. Schaffen wir es jedoch nicht, darfst du dir wünschen von mir, was du willst. Und anschließend nimm mein Leben. Nimmst du die Wette an, Teufel?“
    Ben war sehr weit gegangen mit seiner mutigen Aufforderung. Vielleicht zu weit?
    Doch der Fürst war durchaus angetan von einem Sterblichen, der die Stirn besaß, ihm so ein Angebot zu unterbreiten. Die einzige, die bisher gewagt hatte, ihm Paroli zu bieten, war diese lächerliche Schnepfe von einer Königin gegenüber, dachte er. Und selbstverständlich der Hüter. Aber das war etwas anderes. Natürlich hatte der Fürst gewusst, so wie er alles wusste, dass die Fünf unterwegs waren zu ihm, um an den Labyrinthschlüssel zu gelangen. Allein dieser Mut hatte ihn eigentlich schon beeindruckt. Doch nicht genug, um sie am Leben zu lassen. Aber das Kerlchen, das ihm nun auch noch eine Wette unterjubeln will, machte ihm richtig Spaß. Vor allem, weil er sich für diesen Fall schon einige üble und gemeine Späße ausgedacht hatte. Doch ohne Weiteres konnte er auf diese Wette nicht eingehen.
    „Ha! Was hast du schon zu bieten, du Erbärmlicher? Außer deinem Leben? Und das bekomme ich sowieso, denn es gibt kein Entrinnen für dich aus diesem Turm. Also, was kannst du mir als Wetteinsatz anbieten? Aber überlege es dir gut. Ich gestatte dir nur einen Vorschlag. Gefällt er mir, nehme ich deine Wette an und gebe euch eine Chance, an den Schlüssel zu gelangen. Sagt mir dein Einsatz nicht zu, seid ihr tot!“
    Nicht nur wegen der Hitze im Raum brach Ben der Schweiß aus und rann ihm in Sturzbächen den Körper hinunter. Irgendetwas musste ihm in den Sinn kommen, woran dem Fürsten gelegen sein könnte, was er sonst nie bekommen würde. Aber was? Der Mensch schloss die Augen und ging im Geiste all seinen Besitz durch, was wahrlich nicht viel heißen wollte, denn eine Menge besaßen er und auch seine treuen Begleiter nicht gerade. Aber war wenigstens das Richtige dabei?
    „Ja, ich habe einen Vorschlag!“, sagte er nach Sekunden, die ihm und seinen Freunden wie Stunden vorgekommen waren, und öffnete die Augen. Er blickte seinem Gegenüber scharf ins teuflische Antlitz. „Du kannst alles und jedes bekommen, wenn du danach verlangst. Du

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