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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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sein finsteres Notizbuch.
    „Ich hoffe doch nicht!“, antwortete der junge Mann eilig. „Wir suchen hier bloß den Schlüssel zum Labyrinth.“
    „Hier unten? Na dann, viel Spaß!“ Der Tod lachte laut und irre.
    Yoghi schaute sich den Schwarzen mit seinen Fischaugen genauer an. „Was ist denn das für ein Spinner? Gleich zieht er sich die Socken aus und spielt mit seinen Zehen. So hat's bei meinem Bruder damals auch angefangen.“
    „Und was ist aus ihm geworden?“
    „Ist durchgedreht und irgendwo Kanzler oder Minister oder sowas geworden.“
    Der Tod hatte schließlich zu Ende gelacht und wandte sich wieder an Ben.
    „Ich habe mein Versprechen nicht vergessen, das ich dir im Dorf der Bataren gegeben habe. Du wolltest wissen, was mit den Seelen passiert?“
    Der Schwarze öffnete seine große Faust. Die Fünf sahen ein wahnsinnig helles Licht von der Handfläche ausgehen. Eine Seele, wie Ben inzwischen wusste. Offenbar die Seele von etwas Bösem, wenn man bedachte, dass sie direkt in die Hölle transportiert wurde.
    „Und was machst du mit ihr, Tod?“
    „Folgt mir nach in die Hölle, und ich werde es Euch zeigen. Aber ich bezweifle, dass man euch reinlässt.“
    „Warum?“
    „Für gewöhnlich haben nur Tote Zutritt. Und Seelen, wen man denn eine besaß. Und ich natürlich!“
    Das Gespräch wurde unterbrochen, als sich die einzige Tür des Raums öffnete. Die Vorzimmerdame der Hölle erschien im windschiefen Türrahmen. Dame war eigentlich zuviel gesagt, denn was die drei da sahen, war lediglich ein Skelett – ein Knochengerüst mit langen grauen, wohl ehedem blonden Haaren. Vielleicht ein paar hundert Jahre alt. Dennoch – auch ohne Sehnen und Muskeln – bewegte sie sich. Und obwohl ihr auch die Zunge fehlte, sprach sie. Zum Tod.
    „So, Nummer 144.245.809 bitte. Ich glaube, das sind Sie, Herr Tod.“
    Der schwarze Mann reichte ihr einen langen, vergilbten Zettel, auf dem eben diese Nummer zu lesen war. Beim Verlassen des Raumes - in Begleitung der charmanten Tippse - riet er Ben noch, sich zumindest auch so einen Zettel zu besorgen. Dann verschwand er in der Hölle, und die Tür schloss sich hinter ihm. Das Dumme war, die Tür besaß keinerlei Klinke oder Knauf. Zumindest nicht auf ihrer Seite. Nessy entdeckte einen rostigen Metallkasten über einem der Stühle. Darin war eine quietschende Rolle befestigt. Das Mädchen riss den nächsten Zettel von der Rolle und war entsetzt. 8.983.567.074 stand darauf zu lesen. Wenn hier alles korrekt zuging, war mit Einlass nicht vor Ablauf von ein paar tausend Jahren zu rechnen. Aber musste denn immer alles korrekt ablaufen? Rippenbiest fragte Ben, ob er nicht die Tür mit seiner Axt entzwei hauen sollte. Doch Ben schüttelte nur den Kopf. Nessy dagegen setzte sich wie zufällig auf den Schemel neben den zähneknirschenden Krieger. Eine Minute lang sagte sie nichts, doch dann sprach sie den Alten beiläufig an.
    „Na, Bruder, was läuft denn so?“
    Der Hunne schaute das junge Mädchen an wie ein Traktor. „Was soll denn laufen?“
    „Ach, vergiss es. Sag, was hast du eigentlich für eine Nummer gezogen, Bruder?“
    Ich hab die Nummer 14. Warum?“
    „Nummer 14? Dann müsstest du doch längst dran gewesen sein!“
    „Schön wär's ja, Kleine. Aber die schmale Dame im Vorzimmer hat die 14 übersehen. Jetzt muss ich hier warten, bis alle anderen Zahlen, die es gibt, durch sind.“
    „Aber es gibt unendlich viele Zahlen.“
    „Ach ja?“ Der Hunne seufzte und begann wieder, mit dem Zähnen zu knirschen.
    „Darf ich es jetzt mal versuchen?“, bat Charly, der irgendwie Gefallen an den Zahlenspielereien gefunden zu haben schien. Das Mädchen nickte und drückte ihm den Zettel mit der Nummer in die Hand.
    Charly setzte sein breitestes Grinsen auf und setzte sich seinerseits neben das tote Monster.
    „Hallo, König der Sabberer. Wie steht's?“
    „Bei mir steht nichts mehr“, brabbelte das Wesen, während ihm der grüne Schleim aus dem Gesicht tröpfelte. „Ich bin doch tot, was soll da noch stehen?“
    „Alles klar. Und – hast du auch eine Nummer gezogen?“
    „Ja, aber ich kann nicht lesen. Du vielleicht?“
    „Sicher das! Lass doch mal sehen.“
    Charly schaute auf den vergilbten Zettel und las die Zahl. 144.245.810. Das Monster war als nächstes an der Reihe! Cool!
    „Nun, bin ich bald dran?“, wollte es wissen.
    „Aber nein, mein Alter. Noch lange nicht.“
    „Schade. Langsam tut mir mein Hintern weh vom langen Herumsitzen.“
    „Ja, das

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