Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)
kannst jedes Leben nehmen, wenn dir danach ist, aber eines kannst du nicht: Außerhalb des Nichts herrschen. Du hast keinen Zugang zu meiner Dimension. Du selbst sagtest eben, dein Machtbereich sei das Nichts. Wenn ich verliere, zeige ich dir den Zugang zu meiner Welt.“
„Wer sagt dir, dass ich den nicht längst kenne, du Wurm?“
Dessen war sich Ben tatsächlich alles andere als sicher. Aber er spielte sein tödliches Spiel unbewegt fort.
„Wenn du es wüsstest, würdest du dann Deine Zeit damit verplempern, hier auf ein paar aufgewärmten Persern zu hocken und kleine Kinder zu erschrecken? Nein, sicher nicht. In meiner Welt, hättest du ein weitaus größeres Betätigungsfeld. Niemand fürchtet mehr den Teufel. Keiner glaubt mehr daran. Doch der Hass ist allerorten daheim. Willst du dir den Hass nicht zunutze machen, und die Angst vor dir von neuem schüren? Dein Satan lässt dich statt dessen hier im Märchenland versauern. Und das bei deinem Talent.“
Die teuflischen Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Der Fürst schien kurz zu überlegen.
„Was du da sagst, Menschlein, hört sich durchaus interessant an. Denn du hast Recht: Mein Wissen ist allein auf diese Welt beschränkt, die ich gemeinsam mit der lächerlichen Königin beherrsche. Aber ich will mehr. Meine Macht ausweiten. Eine zweite Dimension in Besitz nehmen. Doch leider ist es mir verwehrt, den Zugang zu finden. Aber du, Ben, wirst mir den Weg zeigen.“
„Wenn ich meine Aufgabe nicht lösen kann.“
„Das ist richtig. Du hast mein Wort darauf: Wenn du gewinnst, bekommst du den Schlüssel zum Labyrinth. Schaffst du es jedoch nicht, führst du mich in deine Welt. Und danach stirbst du. Und entgegen allgemeiner Ansicht ist mein Wort Gold wert. Ein Teufel bricht niemals sein Versprechen. Aber aus eben diesem Grunde gibt er auch fast nie eines. Aber dir gebe ich es. Nun, sind Wir im Geschäft?“
„Jawohl. Den Schlüssel gegen mein Leben. Und gegen alles Leben auf der Erde, wenn's denn sein muss.“
Ben hatte einen Schuss ins Blaue gewagt und – Bingo – getroffen. Er bot dem Teufel seine Welt an gegen einen einzigen Schlüssel. Ob er sich da nicht übernommen hatte? Er wusste selbst nicht, wie er sich so weit aus dem Fenster hatte lehnen können. Bei seinen bisherigen Abenteuern hatte er nur sein und vielleicht das Leben seiner Begleiter Leben riskiert. Und das auch nur, weil diese freiwillig alles mitgemacht hatten. Aber nun ruhte und lastete das Wohl einer ganze Dimension auf seinen Schultern. Und alle, die sich in Gefahr befanden, vom Teufel heimgesucht zu werden, wussten nicht einmal davon und schliefen noch ruhig. Aber was, wenn Ben die Aufgabe, die ihm der Fürst stellen würde, nicht bewältigen konnte? Doch Ben war sich seiner Sache ziemlich sicher. Er hatte sein Ziel vor Augen und würde die Sache in aller Konsequenz durchziehen. Und wenn er dafür durch die Hölle gehen musste. Und genau das würde er auch tun müssen.
„Sag, Fürst der Dunkelheit, was muss ich also tun, um den Schlüssel zu bekommen, an dem unsere ganze weitere Mission hängt?
„Hole dir den Schlüssel in der Hölle, mein Freund!“
Ben schluckte schwer und Nessy neben ihm schüttelte sich. „In der Hölle? Aber wie?“
„Ich schicke dich hinein. Dich und deine Freunde, wenn sie sich trauen. Dort unten ist der Schlüssel zu finden. Da habe ich ihn in einen schimmernden Saphir verwandelt. Ich liebe Saphire. Sie haben die Farbe der Augen meines Meisters. Und wie seine Augen ist auch der Saphir oval geformt. Doch damit niemand ihn zu stehlen vermag, habe ich ihn in drei Teile zerbrochen und an verschiedenen Stellen versteckt. Suche sie, finde sie und setze die Teile wieder zusammen, so wie sie waren. Dann hast du einen leuchtend grünen Stein, so groß wie ein Gänseei. Doch der Stein muss wieder die Form eines Schlüssels annehmen. Und das geht nur, indem du ihn einschmelzt. Das vermag nur der Feuerschlund des Höllendrachens. Ihm musst du den Saphir in das Maul werfen. Sein Feueratem wird ihn schmelzen. Spuckt er ihn wieder aus, so ist wieder ein Schlüssel daraus geworden. Ein Schlüssel aus Edelstein. Doch ist das so einfach nicht, denn nie zuvor hat sich jemand in die Nähe des Drachen gewagt vor lauter Angst, von den Flammen aus seinem Schlund bei lebendigem Leibe verbrannt zu werden. Aber habt ihr trotz aller Gefahren die Steine gefunden und den Schlüssel wiederhergestellt, dann seid ihr frei und könnt ins Labyrinth gehen. Ihr
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