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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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Temperaturniveau auf der guten alten Erde höher gewesen als vor siebzig Millionen Jahren. Und die Uhr an Bens Handgelenk tickte unbarmherzig weiter. Unbarmherzig für die Dinosaurier...
    War das eigentlich die Frühgeschichte von Bens und Charlys Erde oder diejenige des Nichts, fragte sich Ben. Oder war beider Historie vielleicht sogar ein und dieselbe?
    „Leute, ich bin nicht mehr der Jüngste!“, jammerte der Wirt im durchgeschwitzten Unterhemd. Sein Gesicht glühte unter dem Schweiß und sein Gaumen fühlte sich so trocken wie Löschpapier an. „Wie wär's, wenn wir hier mal eine verdammte Pause einlegen würden, Boys? Vielleicht kann ich mir ja dann auch endlich mal die verdammte Höllenkotze vom Leib waschen in diesem elenden See.“
    Auch die Jüngeren kamen mit der Hitze nur schwer klar, also begrüßten sie Yoghis Vorschlag und suchten  sich einen Rastplatz im Schatten eines hohen Baumes mit weiter Krone. Ein früher Verwandter der Eichen. Sie rasteten nicht weit vom Ufer des Süßwassersees entfernt und nutzten die Gelegenheit, ihre Feldflaschen mit dem 65 Millionen Jahre alten Wasser aufzufüllen. Aber es schmeckte sehr gut. Und offensichtlich nicht nur den Menschen, denn neben ihnen hatten noch etliche andere Geschöpfe das idyllische Plätzchen am Ufer zum Rasten und Durststillen aufgesucht. Yoghi dagegen setzte seinen Plan in die Tat um und gönnte sich eine Katzenwäsche gegen den allerärgsten Schmutz auf seinem geschundenen alten Körper. Immer darauf bedacht, etwaigen unterseeischen Monstern aus dem Weg zu gehen.
    Zu ihrer Rechten beobachteten sie fasziniert eine riesige – um die hundert Tiere umfassende – Herde von farbenprächtigen Maiasauriern beim Brüten. Die rund neun Meter langen, meist auf allen Vieren laufenden Dinosaurier hatten Gemeinschaftsnester angelegt, in denen sie jeweils ein Dutzend gewaltiger Eier spiralförmig abgelegt und mit Erde bedeckt hatten. Charly bekam prompt Appetit auf ein Omelett. Ein sehr großes Omelett. Die Herde bestand aus Individuen jedweden Alters. Ein paar Halbwüchsige tummelten sich im seichten Wasser, während die Älteren  weiter  an  ihren  Nestern herumbauten. Vermutlich würden bald  die Jungen schlüpfen. Die Maiasaurier waren sehr schön anzusehen: Plump, mit stämmigen Beinen, einem kurzen dicken Schwanz und einem langgezogenen Kopf, der in einer Art entenähnlichem Schnabel endete. Auf dem Schnabel war ein halbmondförmiger Knochenkamm zu sehen, mit dessen Hilfe sie wohl die tiefen, durchdringenden Laute produzierten, die überall in der Ebene zu hören waren. Die Maias besaßen eine leuchtend orange Schuppenhaut mit einem nahezu schneeweißen Bauch. Einige richteten sich auf die Hinterbeine auf, um die reichliche Nahrung in den hohen Baumkronen der zahlreichen Koniferen zu erreichen. Die Menschen fanden es wundervoll, ihnen dabei zuzusehen, wie liebevoll sich die Giganten um ihren Nachwuchs und die Eierkolonien kümmerten. Charly scheute nicht den Vergleich mit einer prähistorischen Rinderherde. Mit der Ausnahme, dass diese Tiere hier eierlegende Reptilien waren. Allerdings warmblütige, wie man vermutete.
    „Hey, die dahinten kenne ich aus Jurassic Park“, jubelte Charly und deutete auf die Horndinosaurier im Hintergrund. Dort standen etwa 20 Dinosaurier mit knöchernen Halskragen und je drei Hörnern im Gesicht: Ein kurzes Nasenhorn über dem Schnabel und zwei bedrohlich lange oberhalb der kleinen, listigen Augen. Die an die neun Meter langen, silbrig-braunen, tonnenförmigen Geschöpfe grasten friedlich auf einer der weiten Grasflächen, die sich in den letzten Jahrhunderttausenden entwickelt hatten. Ben genoss ebenfalls diesen Anblick. Dass er diese, zumindest in seiner Dimension längst ausgestorbenen Tiere einmal als lebendige Wesen sehen durfte, damit hätte er nie im Leben gerechnet. Wie hätte er auch? Nun wandte er seinen Blick in die Lüfte. Und auch dort hatten die Reptilien die Macht übernommen. Zwar flatterten dort auch schon einige Vögel, die sich kaum von den heutigen unterscheiden ließen, doch weitaus beeindruckender erschienen die Flugsaurier, die in einiger Entfernung am Himmel schwebend zu sehen waren. Es handelte sich um die größten Vertreter ihrer Art mit einer Flügelspannweite von über 15 Metern. Sie besaßen ein hellweißes Fellkleid mit schwarzgesäumten Flügeln. Auf dem Kopf mit dem langen schwarzen Schnabel saß ein leuchtend roter Kamm. Vermutlich als Gegengewicht zu dem schnabelartigen Maul der

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