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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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Flugechse. Weitere Einzelheiten konnte Ben aufgrund der großen Entfernung nicht erkennen. Sein Freund Charly hatte sie auch entdeckt und ordnete sie im Geiste dem Quetzalcoatlus zu. Majestätisch zogen sie ihre Kreise über einem leicht rauchenden Vulkan und hofften, im Tiefflug über dem See den einen oder anderen Leckerbissen in Form eines großen Fisches zu ergattern. Sie zogen die Betrachter komplett in ihren Bann, so dass Ben erst gar nicht richtig bemerkte, dass er von hinten angestupst wurde.
    „Lass das, Charly, du Witzbold!“, maulte er.
    „Das bin ich nicht!“, lachte der Angesprochene. „Dreh dich mal um, Kumpel. Du hast Besuch bekommen.“
    Ben schaute zurück und erkannte einen halbwüchsigen Maiasaurier hinter sich, der neugierig an seinem Rucksack schnupperte. Ben berührte das wunderschöne Tier an dessen kurzem, orangefarbenem Hals. Er war warm. Diese Tiere waren also wahrhaftig warmblütig. Doch bevor er sich näher mit seinem neuen kleinen Freund beschäftigen konnte, kam plötzlich Unruhe in die beiden friedlichen Herden. Die Dreihörner verschwanden im nahen Wald, und die Maias kamen erstaunlich schnell rennend auf die Menschen, den Wirt und den Tauren zu. Ihre Hufe verursachten auf der trockenen Erde einen unglaublichen Lärm. Sollte das etwa alles wegen der paar anwesenden Menschen in Gang gekommen sein?
    „Hab ich irgendwas falsch gemacht?“, fragte Ben und versucht den Geräuschpegel der Tiere zu übertönen.
    „Das einzige, was du falsch machen könntest, Boy, wäre hier wie angewachsen stehen zu bleiben und Maulaffen feilzuhalten!“, brüllte der Wirt. „Denn dann stampfen dich diese beschissenen Riesenenten in Grund und Boden.“
    Wo er Recht hatte, hatte er Recht. Die Fünf samt der nun doch verängstigten Katzen konnten sich gerade noch hinter einem gewaltigen umgestürzten Baumstamm in Sicherheit bringen, bevor die Riesenherde an ihnen vorbeigaloppierte.
    „Verdammt“, fluchte jetzt Charly mal zu Abwechslung. „Das ist ja tatsächlich wie in Jurassic Park!“
    Das war knapp gewesen. Dann war die Herde endlich im nahen Wald verschwunden. Aber was hatte sie überhaupt dermaßen in Angst und Schrecken versetzt? Doch wohl keine Schrecklichen Klauen, hoffte Ben und fühlte sich an den Traum der vergangenen Nacht erinnert. Aber diese kleinen Räuber waren es nicht ...
    Es handelte sich stattdessen um ein anderes Tierchen, welches sich für ihre ungeübten Ohren geräuschlos aus dem Unterholz befreite und sich sogleich drohend vor ihnen aufbaute. Und zwar recht hoch. So um die fünf Meter hoch!
    „Verdammt, verdammt! So ein hässliches Vieh gab's noch nicht mal in Jurassic Park!“
    „Erwähne noch einmal diesen beschissenen Film, und ich begehe eine Mord!“, schimpfte Ben.
    „Falls das Vieh mit dem Mundgeruch dir dabei nicht zuvorkommt, Boy!“
    „Wenn ihr mit eurem Geplänkel fertig seid, könntet ihr euch wohl was einfallen lassen, wie wir dieses Tier daran hindern können, und zu verspeisen?“, fragte Nessy. „Und von welchem Film redet ihr da dauernd?“
    „Soll ich ihm eine mit de Axt verpassen?“
    „Nö, lass mal“, antwortete das Mädchen. „Ich glaube, der ist dir über!“
    „Könntest vielleicht Recht haben.“
    Die Auserwählten und Yoghi standen nah beieinander mit blassen Gesichtern und irgendwie ängstlich zwackenden Eingeweiden. Keine rührte sich, nicht mal die kleinen Vierbeiner.
    „Bewegt euch bloß nicht!“, riet Ben und bemühte sich, dabei seine Lippen möglichst nicht zu benutzen.
    „Hab mal von einer Theorie gehört, wonach die Biester nur Sachen sehen konnten, die sich bewegt haben“, meinte Charly und ließ das Urvieh nicht aus den Augen.
    „Gibt es da Beweise für?“, fragte Ben.
    „Leider nein, Kumpel. Würde mich aber freuen, wenn es so wäre.“
    „Hoffentlich sieht er das Zittern meiner Scheißknie nicht!“, brummte der Wirt leise.
    Dann herrschte für unendlich lange Sekunden Ruhe. Niemand bewegte sich. Nicht mal der Saurier.
    Carnotaurus, ein neun Meter langer fleischfressender - und in diesem speziellen Fall hungriger – Dinosaurier besaß geradezu monströse Hinterläufe und einen langen, spitz auslaufenden Schwanz, der vermutlich das Gegengewicht zu seinem massigen Oberkörper bildete. Die vorderen Gliedmaßen - sollte man sie Arme nennen? - mit den drei verkrüppelten Fingern waren dagegen lächerlich klein. Kaum der Rede wert. Was die Auserwählten weitaus mehr beunruhigte, war der bedrohliche Kopf auf dem kurzen

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