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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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zusammen mit dem Stammesältesten in der Nähe des Ausgangs auf, Luna und der Rest der Sandmenschen einige Meter entfernt dahinter. An eine Flucht war dennoch nicht zu denken, da ihre Gegner sie mühelos einholen würden und deutlich in der Überzahl waren. Aber so etwas Banales wie Weglaufen war ja auch gar nicht Gegenstand von Bens Planungen. Eine Axt spielte hingegen schon eine gewisse Rolle darin. Er tippte dem gewaltigen Tauren auf die Schulter und warf einen stummen Blick auf dessen riesige Axt. Dann nach oben. Rippenbiest nickte, wusste jedoch noch nicht so recht, wie Ben seine Lieblingswaffe einzusetzen gedachte.
    „Schmeiß sie an die Höhlendecke“, schrie Ben unvermittelt.
    Das ließ sich der Taure nicht zweimal sagen und schmetterte das Teil mit unfassbarer Wucht hoch an die Decke des Stollens. Alle erschraken. Doch schnell verstanden die anderen Bens einfachen, aber guten Plan. Wenn nur die Höhlendecke mitspielte. Sie spielte mit. Kaum hatte Rippenbiest seine geschätzte Axt wieder aufgenommen, gab die Decke nach. Erst zeigten sich nur feine Risse, doch schließlich brach sie auseinander und Tonnen von Sand rauschten von oben nach. Trennten normale Menschen von den Sandmenschen. Nur noch der Uralte stand ihnen im Weg. Zu ihrer Linken sahen sie den bis oben hin verschütteten Stollen. Hinter dem Riesensandhindernis hörten sie die Sandmenschen hundsgemeine Flüche denken. Auf der anderen Seite waren es nur noch ein paar letzte Meter bis zum Tunnelausgang. Der Alte allein dürfte kein Problem darstellen, hofften sie. Und dann fiel ihnen auch auf, dass der gute Luna auf den Plan Bens nicht rechtzeitig reagiert hatte und im Stollen bei den Augenschneidern geblieben war. Sie hörten seine angstvollen Schreie hinter dem gelben Sand, der immer noch leicht nachrieselte. Scheinbar wandten sich all die Blinden jetzt ihm zu, wo ihnen die anderen schon entkommen waren.
    „Verdammt, ihr Hurensöhne! Sie nehmen mir die Augen heraus! Ihr Schweine! Wir sehen uns wieder in der Hölle!“ schrie der Trödelhändler aus dem Stolleninneren.
    „Hölle? Da waren wir schon!“, sagte Ben cool mit einem breiten Grinsen auf dem Gesicht. Dann hörte er nur noch den langgezogenen Schrei des Hehlers, der seine Augen unfreiwillig den blassen Kameraden stiftete. Sie sahen ihn nie wieder.
    „Bitte tut mir nichts“, dachte der Alte, der außen vor geblieben war, und erstmals die Fassung verlor.
    „Wenn du uns nichts tust, alter Bursche!“, schlug Ben ihm vor.
    „Und wenn du brav Bitte, Bitte sagst, schaufeln dir deine fleißigen Brüder bestimmt wieder einen Eingang zurück in deine beschissene Welt“, ergänzte Nessy gehässig.
    Dann ließen sie den Mann einfach am Ende des Stollens stehen und gingen an ihm vorbei – endlich wieder dem Tageslicht entgegen. Als Yoghi sich am Ausgang umdrehte und noch einmal zurückblickte, sah er den alten Mann, wie er mühselig versuchte, den Sand im Gang mit den Händen wegzuschaufeln. Eine Arbeit, die ihn wohl tagelang beschäftigen würde.
    Yoghi grinste breit. „Und vielen Dank noch für das Wasser. Werden euch bestimmt nicht weiterempfehlen!“ Dann lachte er laut.
    Die Sechs gingen zusammen mit ihren Katzen, die wie ihre Menschen der Falle entgangen waren, aus dem verfluchten Stollen hinaus und sahen eine traumhafte Landschaft, über der nur eine Sonne schien.
     
    Der Schriftsteller wachte in diesem Moment auf.
    „Muss wohl eingeschlafen sein. Ich werde alt.“ sagt er zu sich selbst. „Und jetzt rede ich sogar schon mit mir selbst. Aber das hab ich ja eigentlich immer schon getan. Mit wem sollte ich mich auch sonst unterhalten? Und außerdem geb ich mir selbst wenigstens keine Widerworte.“  
    Er stieg, obwohl erst Anfang Vierzig, schwerfällig aus dem alten Sessel auf und ging zurück zu der vielbenutzten Schreibmaschine. Die schwarze Katze, die auf dem unbequemen Antiquariat gelegen hatte, war inzwischen aufgewacht, saß auf der Maschine und putzte sich ausgiebig die weißen Pfoten.
    „Nun, wenn du noch beim Baden bist, verschiebe ich meine Arbeit noch mal auf später“, sagte der Mann. „Aber was fang ich in der Zwischenzeit an?“ Er wusste es.
    Er ging in die bequeme alte Bauernküche im Erdgeschoss. Er holte sich eine Halbliterflasche Pilsener heraus und schlenderte hinaus auf den Hof. Die Sonne schien. Es war wunderschön draußen. Also setzte er sich auf die weiße Plastikbank an der vorderen Hausmauer und trank genüsslich an seinem deutschen Bier.
    „Wenn mich

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