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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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Unsterblichen.“
    „Woher weißt du das jetzt wieder?“
    „Wer soll es wissen, wenn nicht ich?“, fragt er einmal mehr.
    Ben überhörte die Standardantwort des mysteriösen Mannes. „Für einige Zeit habe ich gedacht, du selbst wärst der Unsterbliche.“
    Der Angesprochene lachte kurz und herzlich. „Wie kommst du denn darauf?“
    „Na ja, du weißt alles und bist so ... seltsam.“
    „Nein, ich weiß nicht alles. Nur die eine Geschichte kenne ich ziemlich genau“, sagte er geheimnisvoll. „Doch ich kenne den Unsterblichen. Er lebt zwei Tagesmärsche von hier auf seinem Stein. Aber es stimmt nicht, wenn die Leute sagen, er würde seinen Stein niemals verlassen. Das ist nur Legende. Manchmal kommt er zu mir auf einen Besuch, und wir trinken beim Blackjack ein Bier oder so was.“
    „Wir werden uns noch heute auf den Weg zu ihm machen. Er muss uns helfen.“
    „Wartet noch einen Tag. Montags hat er seinen Ruhetag und arbeitet nicht. Er ist ein alter Mann und braucht wenigstens einen Tag des Schlafens pro Woche. Dienstags geht's.“
    „Schade“, meinte Charly. „Könnte nämlich sein, dass wir's eilig haben, Meister Schriftsteller. Im Januar müssen wir zurück bei Meister Athrawon sein und all unsere Aufgaben erledigt haben. Sicher weißt du ja, dass wir die Auserwählten sind.“
    „Natürlich.“
    „Dachte ich mir. Aber wir wissen dafür nicht, was für ein Tag heute ist. Vielleicht kommt es ja auf jeden Tag an. Am ersten Januar ist Ultimo. Wenn wir auch nur einen Tag zu spät kommen, sind wir aus dem Rennen, fürchte ich. Du hast nicht zufällig einen Kalender im Haus?“
    „Doch, einen mit Katzenmotiven. Ist aber schon an die zwanzig Jahre alt. Wird euch nicht weiterhelfen. Ich weiß nur, dass heute Sonntag ist. Und wenn ihr heute zum Unsterblichen aufbrecht, seid ihr am Montag da uns steht nur doof in der Gegend rum, weil der Unsterbliche Ausgang hat. Geht ihr Morgen, trefft ihr ihn folgerichtig am Dienstag.“
    „Und wenn wir warten, bis er zum Blackjack bei dir vorbeischaut?, schlug der Taure vor und hatte das Umherwandern ziemlich satt. Ebenso wie die anderen auch.
    „Von mir aus kein Problem“, antwortete der Schriftsteller. „Hab aber keine Ahnung, wann das sein wird. Der alte Knacker macht, was er will. Und wann er es will.“
    „Naja, dann fürchte ich, werden wir deine Gastfreundschaft noch eine weitere Nacht in Anspruch nehmen. Wenn wir dürfen“, sagte Ben, dessen ehrfürchtiges Bild vom Unsterblichen ob des eben Gehörten leicht ins Wanken geraten war.
    „Klar. Ich würde mich freuen. Ich hab seit zehn Jahren keinen Menschen mehr hier gesehen.“
    „Und was ist mit dem Unsterblichen?“, hakte Ben nach.
    „Der ist kein Mensch“, entgegnete der Schriftsteller lediglich.
    „Sondern?“
    „Keine Ahnung. Ein Unsterblicher halt.“
    „Dann warst bis auf ihn und die Tiere ganz alleine? All die Jahre?“, fragte Lisa besorgt.
    „Keine Sorge. Ich habe auch genügend Menschen und andere Wesen in den letzten Jahren kennengelernt. Aber niemals in Lifarah. Nur, wenn ich mal für einen Tag oder zwei zwischendurch im Zentrum war; Besorgungen machen und sowas. Einen Supermarkt haben wir hier nämlich nicht. Aber länger hab ich's da nicht ausgehalten. Es war mir zu laut, zu stinkig und einfach zu ungemütlich. Außerdem passt es mir nicht, wie die da mit der Natur umgehen. Noch schlimmer war's in Macabra. Hab mich mal dahin verirrt.“
    „Oh, ja. Das Drecksloch kennen wir! War auch ein Irrtum.“, bestätigte der Wirt.
    „Ich bin sogar dort aufgewachsen“, gab Nessy dem Fremden gegenüber unerwartet freimütig zu.
    „Ich weiß“, meinte der Schreiber und lächelte weiter.
    „Woher weißt...“, begann Nessy ihre Frage, besann sich dann jedoch eines Besseren, da sie die folgende Standardantwort bereits kannte.
    Stattdessen hakte Ben weiter nach. „Und was fängst du sonst so an mit deiner Zeit? Nur Tiere füttern und Romane schreiben? Hört sich nicht so aufregend an.“
    „So würde ich das nicht sagen, Ben. Tiere und Märchen sind schon eine tolle Sache. Aber in letzter Zeit habe ich mich tatsächlich auch einem anderen Hobby gewidmet. Ich beschäftige mich von Zeit zu Zeit mit der Theorie des Multiversums. Hab bereits einiges darüber gelesen und finde das alles sehr interessant.“  
    „Multiserum?“, fragte der Wirt. „Ist das eine Schnapssorte?“
    „Nein, nein, Yoghi“, antwortete der Schriftsteller und musste lachen. „Einige Wissenschaftler glauben, dass es

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