Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)
mehr als ein Universum gibt. Man könnte statt von Universen auch von Dimensionen sprechen.“
„Du meinst wie das Nichts und die Erde?“, wollte Charly wissen.
„Genau. Ihr beide seid doch der beste Beweis dafür, dass an der Theorie was dran ist. Der Unsterbliche, der alte Geheimniskrämer weiß ganz gewiss mehr darüber, aber der will mir nichts verraten. Doch, weil ich mir dennoch sicher bin, dass es sogar weit mehr Welten als eure Erde und unser Nichts gibt, werde ich irgendwann einmal aufbrechen und nach den Eingängen zu weiteren Dimensionen suchen. Aber zuerst einmal schreibe ich meinen Roman zu Ende. Hat eh schon lang genug gedauert.“
„Dann sag mir zeitig Bescheid, wenn deine Weltensuche losgeht, Schriftsteller“, bat Charly. „Hört sich toll an. Wenn du aufbrichst, komme ich doch glatt mit dir.“
„Aber erst, wenn wir alle Semester hinter uns haben!“, tadelte Lisa ihren Freund nicht ganz ernsthaft.
„Aber hören wir auf, von langweiligen Sachen zu reden. Wie von mir zum Beispiel.“ Der Schriftsteller grinste breit. „Überlegen wir uns lieber, wie ihr euren letzten Abend in meinem bescheidenen Hause verbringt. Küche und Keller stehen euch zur Verfügung!“
„Auch dein Badezimmer?“, fragte Lisa.
„Natürlich. Auch das!“, antwortete er ihr.
„Warum denn? Musst du auf den Lokus?“, fragte Yoghi alles andere als taktvoll.
„Nein. Aber ich denke, uns allen würde ein wenig Körperpflege ganz gut tun. Ich glaube seit dem Bad im Bergsee vor etlicher Zeit hat sich keiner mehr von uns nennenswert gewaschen.“
„Man riecht's bereits!“, fiel Charly nun auf.
Und sie schauten sich gegenseitig und schließlich sich selbst an und waren ebenso überrascht wie bestürzt. Nessy trug eine abgerissene Jeans, die nur noch vom Dreck zusammengehalten wurde und ein T-Shirt, dessen Farbe irgendwo unter Schmutz verloren gegangen war. Die Schuhe waren ohnehin hinüber. Ihre Haut war von der Sonne verbrannt, vom Unterholz zerschunden und mehr als schmutzig.
Lisa sah nicht besser aus. Zudem war ihr Kleid zerrissen und deutlich kürzer geworden, da sie einige Stoffstreifen davon für Charlys Verbände verwendet hatte.
Yoghi war vielleicht der Dreckigste der Bande, da er im Verlauf der Reise mehr geschwitzt hatte als alle anderen zusammen. Außerdem glaubte er immer noch, das Erbrochene des Höllenwächters auf seiner Haut zu spüren. Entsprechend roch er zumindest. Nicht so sehr wie der Ungewöhnlich übelriechende Stan, aber er war auf dem besten Wege dahin.
Ben und Charly waren selbstverständlich ebenso schmutzig wie die anderen. Charly hatte dazu noch eine blutrote Jeans und Bens Hut und Lederjacke waren von einer dicken Dreck- und Staubschicht überzogen.
Andere Probleme hatte Rippenbiest dank seines Fells. Das klebte klumpig an seinem Körper; doch was ihm noch deutlich mehr Kummer bereitete, war die Tatsache, dass seine Rüstung inzwischen einiges an Rost angesetzt hatte.
Aber all das änderte sich, nachdem jeder mindestens eine Stunde im Bad verbracht hatte. Jede Menge Wasser, Duschgel, Seife und Shampoo gingen durch den Abfluss von Dusche und Wanne. Und mit ihnen jede Menge Schmutz von den vielen Abenteuern. Gekämmt wurde anschließend auch, was das Zeug hielt. Lisa und Nessy halfen sich gegenseitig, und die Jungs striegelten den Tauren, der während der Prozedur seine Rüstung polierte und anschließend ausgiebig ölte.
Nur ein Problem stellte sich noch, als sie sauber wie die Engelein waren. Sie wollten nicht mehr so recht in ihre kaputten und vor Dreck stehenden Klamotten passen. Zwar hatte der Schriftsteller eine Waschmaschine und sogar einen Trockner - wobei er als Junggeselle natürlich nicht wusste, wie diese skurrilen Geräte funktionierten - aber erstens waren die Kleider einfach zu verrottet zum Waschen – und wenn man sie dennoch wusch, wären sie bestimmt zu Staub zerfallen, so verschlissen wie sie waren. Also was tun? Der Schreiberling wusste Rat.
„Leutchen. Ich hab noch genügend Zeug von mir, meinen Eltern und Onkel Gottfried in diversen Schränken herumliegen, dass ihr anziehen könnt. Mein alter Vater ist nicht besonders groß – in etwa meine Kragenweite – daher sollten euch die Sachen mehr oder weniger passen. Allerdings sind die Klamotten nicht mehr der allerletzte Schrei, fürchte ich. Die Sachen von Onkel Gottfried dagegen lasse ich besser da, wo sie sind, denn der hat so an die zwei Meter gemessen. Für den Tauren zu klein, für den Rest von
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