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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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Schriftsteller nicht zum Thema Gesundschreiben preisgeben zu wollen. Also setzten sich seine Gäste und ließen sich ihr üppiges Frühstück auftragen und gleich darauf schmecken: Riesige Omeletts, deren goldgelbe Ränder appetitlich über den Tellerrand hingen, selbstgebackene Brötchen mit jedweder Art von Belag, frischer Apfelsaft - Orangen wuchsen hier nicht – Kakao und Kaffee. Echter, heißer und schwarzer Kaffee. Und ebenso dampfender leckerer Kakao. Sie waren restlos begeistert. Der Schriftsteller, der selbst keinen Kaffee, Kakao oder Saft mochte, grapschte sich eine Flasche Bier aus dem Kühlschrank und bemerkte dabei Yoghis begierlichen Blick.
    „Willst du auch eine?“
    „Liebend gerne!“, lechzte der Wirt.
    Der Schriftsteller reichte ihm ein kühles Blondes und einen der unzähligen Flaschenöffner aus der Schublade neben dem Kühlschrank. Dann stießen sie mit den Flaschen auf den guten Gerstensaft an und tranken. Nachdem der Schreiber mit dem ersten Schluck den halben Inhalt bereits vernichtet hatte, wandte er sich mit Schaum auf dem Kinn an die anderen.
    „Oh, sorry, meine Freunde. Für euch leider kein Bier. Ihr seid noch viel zu jung. Vielleicht, wenn wir uns in ein paar Jahren einmal wieder über den Weg laufen sollten.“
    „Schon in Ordnung“, antwortete Ben mit vollem Mund.
    „Aber wenn du eine Cola hättest ...“, versuchte Charly seinerseits sein Glück. „Das wäre mal wieder was!“
    „Hab ich auch im Kühlschrank. Eine gut sortierte Hausbar ist wichtiger als ein gut sortiertes Haus!“
    Wenig später hatte Charly sein Getränk. Nach einer gemütlichen Stunde beendeten sie ihr gemeinsames Frühstück. Nur der Schriftsteller hatte es es bei seinem Bier belassen. Er war kein großer Esser. Zumindest nicht in der Frühe.
    „Was ich noch fragen wollte“, begann Ben, dem natürlich noch viel mehr Fragen auf der Zunge brannten. „Hast du unsere Mitreisenden gesehen? Zwei Katzen. Eine alte Schwarzweiße und eine kleinere Getigerte?“
    „Gute Frage“, amüsierte sich der Schriftsteller. „Die haben sich bestimmt irgendwo draußen unter ihre Artgenossen gemischt. Das ist hier immer so: Wenn nach dem Regen wieder die Sonne scheint, stapfen selbst die faulsten Katzen ins Freie und genießen die Sonne. Normalerweise liegen die Viecher hier reihenweise im ganzen Haus verteilt herum und faulenzen.“
    Ben schaute durch das schmutzige Küchenfenster auf den Hof hinaus. Tatsächlich hatte der Regen spät in der Nacht gänzlich aufgehört und die starke Morgensonne die Feuchtigkeit schon wieder zu großen Teilen aus dem Boden gesogen. Überall dort draußen tummelten sich die übermütigen Tiere, die sich im Haus, in der Scheune oder in den alten Ställen vor dem starken Regen versteckt hatten. Nicht nur Katzen - und tatsächlich sah Ben ihre Beiden zwischen den anderen hin- und herwuseln - sondern auch etliche Hunde: Ein paar Bernhardiner, Bobtails, ein dicker Dackel und ein hellbrauner Schäferhund, doch bei den meisten handelte es sich um irgendwelche undefinierbaren Mischlinge. Dazu gesellten sich auch Schildkröten, exotische Vögel, Hamster, Meerschweinchen und so weiter und so fort. Nicht zu vergessen die Lieferanten für Fleisch, Milch und Eier: Ein paar bunt gescheckte, auf einer Lichtung grasende Kühe, unzählige Hühner, Schafe, Schweine und Ziegen Es waren die Nachfahren der sogenannten Nutztiere, die hier gehalten worden waren, als der Bauernhof noch ein in Betrieb befindliches landwirtschaftliches Unternehmen war. Das lag aber schon lange zurück. Selbstverständlich behandelte der Schriftsteller die Tiere nicht so, wie man das vielleicht von einem Nutztierhalter erwarten würde. Schließlich war er ja auch keiner. Wenn er Eier brauchte, holt er sich halt  welche. Aber nicht alle. Dafür spendierte er den Hühnern schon mal eine Handvoll Futter oder zwei. Und wenn er Fleisch brauchte, dann schaute er, dass er es von einem, was im Wald schon mal passieren konnte,  verletzten oder einem alten Tier bekam, das sein Leben gelebt hatte in diesem Paradies. Das schmeckte zwar dann zwar meist ein bisschen zäher, aber dafür hatte der junge Mann wenigstens kein allzu schlechtes Gewissen, wenn er denn mal ein Tier schlachtete. Und zur Gegenleistung für ein Stück Fleisch hier und da ließ er die übrigen Tiere leben, sich vermehren und sich ernähren, wie es ihnen passte. Zurück zu den Wurzeln. Nur im harten Winter stellte er allen Futter zur Verfügung. Am frühen Nachmittag

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