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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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euch zu groß das Zeug. Und obwohl meine Mutter eher ein bisschen mollig daherkommt, könnte das ein oder andere Kleid den Mädels vielleicht passen, wenn man ein wenig dran rumdengelt. An den Kleidern, meine ich, nicht an den Mädchen. Egal, ist alles sauber, riecht schlimmstenfalls nach Mottenkugeln. Mein Kleiderschrank ist auch euer Kleiderschrank, Freunde.“
    Schließlich bekam jeder seine Wunschkleidung - mehr oder weniger passend. Sachen zum Wechseln packte ihnen der Schriftsteller noch in eine voluminöse schwarze Reisetasche.
    „Und Morgen geb ich euch noch genügend Proviant und allerlei nützliches Zeugs für eure weitere Reise mit“, sagte der Hausherr. „Aber jetzt lasst uns erst mal zünftig Abschied feiern. Wer weiß, ob und wann ich noch mal Besuch bekomme?“
    Und so saßen sie dann abends beisammen – eingerahmt von einer unüberschaubaren Kleintierschar – und genossen den letzten Abend bei ihrem neuen, seltsamen Freund, dem Schriftsteller. Und der ließ sich nicht lumpen. Er hatte mit Lisas Hilfe, denn es war doch manchmal gut, eine Frau im Haus zu haben, ein leckeres kaltes Buffet gezaubert, mit allem was Kühlschrank und Gefriertruhe so hergaben: Frikadellen, Salate - wenn auch nicht ganz so gut wie von Salatkönig Hotte - Brötchen, verschiedene Buttersorten, mal mit mehr und mal mit weniger Knoblauch und weiß der Himmel, was sonst noch alles. Und der Hausherr hatte seine besten Tropfen geopfert. Ein paar Flaschen Bier für die Erwachsenen, Cola und Saft für die jüngere Generation und Kakao für die ganz Hartgesottenen. Er selbst gönnte sich bei dieser Gelegenheit ein Glas Whisky aus einer alten, halbvollen Flasche mit unleserlichem Etikett. Charly schaute von seinem Teller voll Frikadellen auf und machte große Augen, denn die Flasche erkannte er. So eine hatte er vor ewig langer Zeit einmal auf einem Trödelmarkt entdeckt und gekauft. Und in der Flasche hatte sich die Nachricht eines Freundes befunden. Was war hier los?
    „Schöne Flasche“, meinte Charly und deutete auf den Whisky. „Trinkst du das Zeug öfters?“
    „Selten“, antwortete der Gastgeber und lächelte. „Ist mir eigentlich zu stark. Aber zur Feier des Tages gönne ich mir einen Schluck. Ist erst die zweite Flasche, die ich in meinem Leben davon trinke.“
    „Und was ist aus der ersten Flasche geworden?“, bohrte Charly nach.
    „War leer.“
    „Hast du sie weggeworfen?“
    „Denke ja.“
    „Und hast vorher vielleicht einen Brief drin verschwinden lassen?“
    „Könnte sein.“
    „Unterzeichnet mit Ein Freund?“
    „Wenn ich mich recht entsinne.“
    Nach und nach waren auch die anderen Auserwählten hellhörig geworden. Also war der Schriftsteller der ominöse Freund gewesen, der ihnen die Flaschenpost untergejubelt hatte.
    „Und wie ist die Flasche dann in unsere Dimension und in meiner Stadt gelandet?“, wollte der dicke Erdling weiter wissen.
    „Keine Ahnung. Ich habe das Ding lediglich ins Meer der Zeit geworfen. Den Rest des Weges wird sie wohl geschwommen sein.“ Nun grinste der Schriftsteller sogar noch breiter.
    „Aber woher wusstest du von allem, was geschehen würde?“
    „Wer sollte das wissen, wenn nicht ich?“, entgegnete der Gastgeber vielsagend.
    „Du bist genauso ein Geheimniskrämer wie der Unsterbliche“, maulte Charly.
    „Kann schon sein.“
    „Dann sag uns wenigstens, warum du uns die Tipps gegeben hasst“, bat Ben.
    „Ich wollte es euch nicht zu schwer machen“, gab der Mann zu. „Immerhin bin ich ja nicht ganz unschuldig an eurem Abenteuer.“
    „Ach ja“, mischte sich nun Nessy ein. „Ich dachte, Meister Athrawon hätte sich die Aufgaben ausgedacht.“
    „Ach Kinder, das Ganze ist ein bisschen zu kompliziert, um es bei einem Abendessen zu erklären. Begnügt euch doch einfach mit der Erkenntnis, das ihr einen Freund im Nichts habt, der es gut mit euch meint.“
    „Na von mir aus“, meinte Charly schließlich und betrachtete das Thema als erledigt.
    Man erzählte sich danach noch viel anderes, sang mit Yoghi Seemannslieder und lauschte Rippenbiests Geschichten über seine kampferprobten Ahnen. Ben und Charly sprachen über ihre eigene Welt und staunten nicht schlecht, dass die Bewohner des Nichts zum Beispiel noch nie etwas von Handyflatrate oder Playstation gehört hatten.
    Nach und nach siegte die Müdigkeit, und Lisa stieg als Erste aus der heiteren Runde aus.
    „Gute Nacht, ihr Lieben“, sagte sie und verschwand ins zweite Wohnzimmer mit dem zum Bett

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