Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)
schon Schlimmeres überstanden. Quasi als Entschädigung hatte er sich Paulis Schwert angeeignet. Nicht gerade ein adäquater Ersatz für seine geliebte Axt, aber fürs Erste würde es schon gehen. Die schreckhaften Katzen indes lugten nun endlich wieder hinter dem Felsen hervor. Die Luft schien rein zu sein.
„Klasse Idee“, gratulierte Charly gleich darauf und schüttelte begeistert Bens Hand. „Aber wo hast du das ganze Zeug auf die Schnelle herbekommen? Das Spray und das Gold, meine ich. Hast wohl einen Abstecher nach Hause gemacht, wie?“
„Fast. Der Stein des Unsterblichen hat mich irgendwo in die Nähe einer Tankstelle auf der Erde abgesetzt. Da musste ich mir mal eben was einfallen lassen. Und siehe da, es hat anscheinend geklappt.“
„Cool“, meinte nun Nessy. „Dann funktioniert der Zauberstein tatsächlich.“
„Und wie! Ich brauchte nur an meine Heimat zu denken und wechselte sofort dorthin. Warum ich allerdings ausgerechnet in der Nähe einer Autobahn gelandet bis, ist mir völlig schleierhaft.“
„Naja. Besser als auf der Autobahn, würde ich sagen.“
„Klar. Das hätte ins Auge gehen können.“
„Dafür ist es dann in Paulis Auge gegangen!“, meinte Charly gutgelaunt.
„Kann man so sagen. Aber ich hatte Glück, dass mich der Wechselstein immer wieder hierher zurückgebracht hat und nicht irgendwo tausende Kilometer entfernt. Der Unsterbliche war sich da ja gar nicht so sicher.“
„Ich bin auf jeden Fall froh, dass du wieder da bist“, sagte Lisa und zupfte an Bens blutgetränktem Hemdsärmel. „Aber dass da muss ich dir verbinden. Sonst verblutest du uns noch.“
„Der doch nicht“, behauptete Nessy und schlug kameradschaftlich auf Bens Schulter, der daraufhin schmerzgeplagt zusammenzuckte. „Einer, der einen verrückten Schwertkämpfer besiegt, verblutet schon nicht. Stimmt's, Ben?“
„Schon möglich“, mutmaßte Ben. „Aber lass Lisa mal machen. Sicher ist sicher.“
„Weichei!“
„Hättest eine Flasche Fusel aus der Tankstelle mitbringen sollen“, gab nun Yoghi zum Besten. „Damit könnte ich deine Wunde ganz prima desinfiltrieren, oder wie das heißt.“
„Und den Rest hättest du gesoffen!“, vermutete Charly.
„Und wenn schon...“
„Aber seit wann gibt es Gold in Tankstellen zu kaufen?“, nahm Charly das Gespräch mit Ben wieder auf.
„Hat ich auch gewundert, dass die da immer noch diese Schokoladentaler in Goldfolie anbieten. Aber man muss ja auch mal Glück haben.“ Bei diesen Worten musste Ben trotz seiner Schmerzen breit grinsen.
„Schokolade? Goldfolie?“, wiederholte der dicke Junge ungläubig.
„Lag früher jedes Jahr auf meinem Weihnachtsteller.“
„Cool“, antwortete Charly. „Auf meinen auch. Sogar heute noch.
„Naja. Jetzt weißt du also auch, wo der Weihnachtsmann einkauft.“
„Darum hat Pauli auch vorhin so blöd aus der Wäsche geschaut, als er nach dem Gold gegriffen hat.“
„Genau. Das war, als er noch schauen konnte.“
Da mussten die Auserwählten lachen, wie lange nicht mehr. Doch der dicke Zollmann nutze die Ablenkung seiner Gegner, rieb sich die schmerzenden Augen und richtete sich ebenso mühsam wie unbeholfen wieder auf. Rasch langte er nach der Spraydose, die Ben vorhin achtlos hatte fallen lassen.
„Jetzt bist du dran, Mistkerl!“, knurrte er und richtete die ungewöhnliche Waffe auf den überraschten Ben. „Ich lass dich die verdammte Dose hier fressen, bis du dran erstickst!“
Doch er kam nicht dazu, das Haarspray einzusetzen, denn er hatte die Rechnung ohne den Tauren gemacht. Rippenbiest ließ sich nicht lange bitten und knallte dem Zöllner die flache Seite seines neu erworbenen Schwertes gegen den Kopf. Pauli ging wie ein Kartoffelsack erneut zu Boden, zuckte noch ein paar Mal und gab schließlich Ruhe.
„Ist er tot?“, fragte Lisa bang.
„Ich hoffe es“, entgegnete Nessy.
„Leider nicht“, stellte Charly fest, nachdem er das Röcheln der Zollbeamten vernahm. „Nur weggetreten.“
„Und was machen wir nun mit ihm?“, wollte Ben von seinen Freunden wissen.
„Soll ich ihm den Rest geben?“, schlug der Taure vor und fuhr genüsslich mit einem haarigen Finger über die Schneide der Schwertklinge.
„Gute Idee“, meine Nessy und grinste.
„Seid ihr bekloppt?“, rief Ben. „Wir sind Kids und keine Killer!“
„Dann nehmen wir ihn halt mit und werfen ihn anschließend in irgendeinen Kerker“, meinte Charly.
„Hab keine Lust, den fetten Sack durch die Gegend zu
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