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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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endlich gemeinsam essen und den Beginn der Unterweisungen auf Morgen festlegen, damit ihr euch an eurem ersten gemeinsamen Tag ein wenig beschnuppern könnt. Denn nicht nur Lernen, sondern auch Freundschaft und Spaß stehen auf unserem Stundenplan, wie ich hoffe.“
    Die Versammelten klatschten Beifall, doch Athrawon winkte bescheiden ab.
    „Leute, Leute, wenn ihr jedesmal Applaus spenden würdet, wenn ich etwas von mir gebe, würden euch irgendwann einmal die Hände abfallen, denn ich werde eine ganze Menge Sinniges und Unsinniges zu erzählen haben im Laufe unserer gemeinsamen Zeit. Doch zunächst wollen wir der neugierigen Meute ihre Zeit einräumen. Schlömi! Hol die Presseleute her. Es kann losgehen.“ Der Meister seufzte.  
    Der schmierige Koch stolperte sogleich den Hügel hinunter, wo Fernseh- und Zeitungsleute offenbar schon seit geraumer Zeit mehr oder weniger geduldig ausgeharrt hatten.
    In Windeseile hatten die Fernsehleute von Zentrum Total ihre Kameras aufgebaut und die Reporter von der Heut- und Morgenpost sowie der Wochenzeitschrift Nichts am Sonntag die Notizbücher hervorgeholt. Andere Sender oder Zeitungen waren nicht zugelassen worden, da sich diese drei Unternehmen die alleinigen Vermarktungsrechte gesichert hatten. Zu Bens und Charlys Enttäuschung war kein einziges Fabelwesen unter den neugierigen Gästen. Presse- und Rundfunkleute schienen allesamt ganz gewöhnliche Menschen zu sein, wie  man sie auch von der Erde her kennt. Doch zum gegenseitigen Bestaunen blieb keine Zeit, denn schon hatte Meister Athrawon die Fragerunde eröffnet, indem er zunächst die Auserwählten bat, sich hintereinander vorzustellen. Jeder von ihnen hatte ein Mikrofon vor sich auf dem Tisch stehen, so dass man auch auf dem letzten Platz unter den rund zwanzig Presseleuten jedes Wort verstehen konnte.
    Zunächst war der gut aussehende, große Junge an der Reihe, der links neben den Gelehrten Platz genommen hatte. Ben fand, dass sich der Kerl ein bisschen zu sehr in Schale geworfen hatte: Welcher Junge in seinem Alter würde sonst einen grauen Seidenanzug über einem schwarzem Hemd mit weißer Lederkrawatte tragen? Und was er sagte, trug zu dem wenig sympathischen Gesamtbild bei, das Ben sich in kürzester Zeit von seinem ersten Konkurrenten gemacht hatte. Mit nahezu unerträglich säuselnder Stimme, die sich für Ben ein bisschen wie die eines verschnupften Kojoten anhörte, stellte er sich als Jam vor. Der Junge lebte in einem Vorort des Zentrums, besuchte ein Internat und spielte in seiner Freizeit Klavier. Er war laut eigener Aussage ein begnadeter Fechter und hatte (vor sieben oder acht Jahren) mal beinahe einen fünften Platz in einem Buchstabierwettbewerb für Kinder gewonnen. Bis zu seiner Berufung zum Jongleurkandidaten war Dressman sein Traumberuf gewesen, so wie schon sein Vater in jungen Jahren einer gewesen war, doch nun war er sicher, diese Ausscheidung zu gewinnen und der neue Hüter der Zeit zu werden. Es gab höflichen Beifall  von  den  Anwesenden,  nur  die  Reporter der Nichts  am Sonntag jubelten eine ganze Oktave lauter, bevor sie eifrig Notizen auf ihre Schreibblöcke kritzelten.
    Danach stellte sich das Mädchen mit den langen schwarzen Haaren vor, das Ben vorhin schon aufgefallen war. Auf dem ersten Blick war sie sehr hübsch mit ihren dunklen Augen, den langen Wimpern und dem ebenmäßigen Gesicht, doch hatte sie einen harten Zug um die Mundwinkel, während sie mit überraschend tiefer Stimme ins Mikrofon sprach. Ihr Name war Ellen Tekman, das einzige Kind von Nel Tekman, einem der reichsten Bewohner des Nichts, dem quasi das halbe Zentrum gehörte, wie das Mädchen in ihrer offensichtlich haarklein einstudierten Rede mehrfach erwähnte. Nur einer gebürtigen Tekman stünde es zu, diese mächtigste Position auf der Welt einzunehmen, weshalb sie keinen Zweifel daran hege, als Siegerin aus dem Kampf der Auserwählten hervorzugehen. Wieder gab es Applaus, und die Nichts am Sonntag-Leute tuschelten miteinander. Offensichtlich war der Name Tekman den Anwesenden nicht unbekannt.
    Der dritte im Bunde war der Tintenfisch. Auch er war, wie übrigens alle anderen Kandidaten auch, dreizehn Jahre alt. Genauer gesagt handelte es sich bei Otto nicht um einen Tintenfisch, sondern um einen Festlandkalmar, der zwar an Land lebte, aber immer noch gern möglichst viel Zeit im Wasser genoss. Er zeigte sich sehr überrascht über die Einladung zu diesem Wettbewerb, doch er versprach das Beste zu geben, um

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