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Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition)

Titel: Der Dämon, die Zeitmaschine und die Auserwählten (Zehn Namen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franz-Josef Dohmen
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die Post entgegen, bedankte sich und wünschte Männo einen guten Weiterflug. Mit ein wenig Anlauf erhob sich die Fliegeziege mit ihrem Piloten in die Lüfte und war nach wenigen Sekunden wieder hoch über dem Lager im Himmel den Blicken der Bewohner entschwunden.
    „Die Zeitungen sind da!“, rief der stellvertretende Leiter des Zeltlagers. Und ein paar Pakete aus dem Zentrum, vermute ich. Rasch waren die drei Pakete verteilt. Eines war für Ellen bestimmt und enthielt, wie sie lautstark dem sehr interessierten Elmar mitteilte, einen Haufen Schminksachen und Duftwässerchen, halt alles was man als junge Dame von Welt in einem Zeltlager so brauchte. Das zweite Paket händigte Meister Athrawon dem strahlenden Jam aus, der es sofort am Tisch auspackte.
    „Ach, da schau aber mal einer an“, rief er überschwänglich. „Hatte ich doch glatt meinen Pokal für den siebten Platz im Kindergartentanz von 1999 zu Hause vergessen. Zu schön, dass meine Eltern ihn mir hierher geschickt haben. Was sollte ich nur ohne meine Trophäe machen?“
    Das dritte Päckchen nahm Flaad entgegen, der ließ es jedoch ungeöffnet.
    Schlömi brachte noch ein paar Briefe aus der Täglichen Rohrpost zum Versammlungstisch, doch das meiste war Reklame. Nur Otto bekam eine Postkarte in den Fangarm gedrückt. Seine Eltern hatten ihm diese aus ihrem Urlaub am Meer geschickt. Als Motiv hatten sie einen bunten Fischschwarm ausgesucht.
    „Lecker“, meinte der Festlandkalmar nur.
    Ben bekam keine Post, hatte jedoch auch nicht damit gerechnet, da ja ohnehin niemand wusste, dass er hier war. Und von etwaiger Fanpost war auch nicht auszugehen, da die Presseleute ja die Adresse der Auserwählten nicht preisgeben durften. Allerdings war es wohl nur eine Frage der Zeit, bis etwas durchsickern würde. Stattdessen nahm sich der Junge die Zeitungen vor, die Meister Athrawon neben seinem Frühstücksteller hatte liegen lassen. Charly, Lisa und Nessy schauten über seine Schulter mit hinein, während Rippenbiest sich noch ein Spiegelei in den Mund beförderte.
    Die Nichts am Sonntag hatte auf der ersten Seite das Konterfei von Jam abgedruckt mit der Bildunterschrift Der Favorit? Dazu gab es auf Seite zwei einen Abdruck der Interviews, ausgeschmückt mit ein paar Kommentaren der Presseleute, und auf der dritten Seite entdeckten sie einen exklusiven Bericht über den Wunderknaben von der Erde. Auch hier gab es ein Bild, wenn auch kleiner als jenes von Jam. Es zeigte Ben mit ziemlich dümmlichem Gesichtsausdruck hinter seinem Mikrofon. Ben war das Ganze recht peinlich, vor allem, weil seine Mitstreiter den Artikel über seine Schulter mitlasen. Auch der Taure hatte sich, laut schmatzend, inzwischen wieder zu ihnen gesellt.
     
    Der unbekannte Erdling: Held oder Enttäuschung?
    Zwar lagen uns schon aus wohl unterrichteten Kreisen Informationen über einen Kandidaten zum Jongleur der Zeit aus einer anderen Welt vor, doch was unseren Reportern schließlich präsentiert wurde, lässt einige Fragen offen. Wir hatten schon einen etwas kräftigeren jungen Mann erwartet, wenn wir ehrlich sind. Besonders klug scheint er auch nicht zu sein. Süß vielleicht, wie weibliche Fans berichten, doch reicht das wirklich, um eine reelle Chance auf die verantwortungsvolle  Position des Hüters der Zeit zu haben? Vielleicht verfügt der junge Mann ja über Fähigkeiten oder Begabungen, die uns hier im Nichts bislang noch völlig unbekannt sind. Womöglich trägt er eine Geheimwaffe oder eine gewisse Magie mit sich, die er für den rechten Zeitpunkt aufspart. Wenn nicht, dann sei Ben gesagt: Geh besser wieder heim und überlasse den Sieg den Einheimischen. Doch tröste dich mit der Aussicht, dass du bei unseren jungen Leserinnen bestens ankommen wirst. Weil du ja so süß bist.
     
    Wieder einmal fühlte sich Ben in seiner Meinung bestärkt, dass er definitiv der Falsche für diesen Job sei. Er wusste schließlich ganz genau, dass er weder über besondere Fähigkeiten, noch über nennenswerte Begabungen und schon gar nicht über irgendwelche Geheimwaffen verfügte. Und dafür, dass man ihn für süß hielt, konnte er sich auch nichts kaufen.
    „Mach dir nichts draus“, meinte Nessy. „Die von der Presse haben alle einen an der Waffel Und die Nichts am Sonntag war schon immer ein verdammtes Schundblatt. Wirst schon sehen: Wenn es wirklich mal hart auf hart kommt, wächst du über dich hinaus.“
    Ben schluckte die Erwiderung runter, die ihm auf der Zunge lag, nämlich, dass der

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