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Der Dämonen-Gnom

Der Dämonen-Gnom

Titel: Der Dämonen-Gnom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dem Gedanken schlief er tatsächlich ein. Der Gnom sackte plötzlich weg, als hätte ihm jemand mit einem harten Gegenstand auf den Kopf geschlagen.
    Er fiel in das andere Land, in den anderen Zustand, in die Arme des Gottes Morpheus. Es kam ganz darauf an, wie man es sah und wohin man tendierte.
    Pablo hatte sich gefreut. Er war glücklich gewesen, doch nun hatte ihn der Schlaf übermannt, und plötzlich kehrte das zurück, was er hinter sich zu lassen geglaubt hatte.
    Es waren die Träume.
    Böse Träume.
    Die Vergangenheit stand wieder auf, als wollte sie durch die Erinnerung seine Seele zerreißen…
    ***
    Wir kannten die Szene, die war uns nicht mehr neu, aber immer wieder erlebten wir die Spannung, und sie war sicherlich kaum anders als bei dem Abbé, der den Würfel festhielt.
    Er hatte seine Handflächen darum gelegt, drückte ihn allerdings nicht fest, sondern hielt ihn so hart wie möglich und nötig.
    Ich saß rechts von ihm, Suko hatte an der linken Seite des Abbés seinen Platz gefunden.
    Wir sprachen nicht, denn kein Wort sollte die Stille stören. Suko und ich wußten, wie wichtig es für den Abbé war, die Konzentration zu behalten.
    Wir schauten ihm ins Gesicht, hin und wieder aber auch auf den Würfel, um jede Veränderung in seinem Innern sofort wahrnehmen zu können.
    Wenn die Schlieren entstanden, die sich bisher noch in der dunklen Farbe versteckten, dann war der Kontakt aufgenommen, dann würden sie die magische Brücke von einem äußeren Ereignis zu dem Besitzer des Würfels bauen. Noch tat sich nichts.
    Der Abbé schwitzte. Es lag allein an seiner Konzentration, er wollte den Kontakt, er mühte sich redlich, doch der Würfel ließ sich von einem Menschen, auch wenn es der Besitzer war, nicht manipulieren. Wenn er
    ›redete‹, dann aus freien Stücken, und darauf waren wir gespannt.
    Die Luft war trocken geworden, und ich freute mich darüber, hin und wieder einen Schluck von dem frischen Roten nehmen zu können, der als Beaujolais verkauft wurde.
    Warten – hoffen?
    Ich blickte Suko an. Mein Freund war ebenso gespannt und konzentriert wie ich. Er schaute auf den Abbé, aber auch auf den Würfel, und hin und wieder nagte er an seiner Unterlippe.
    Bloch saß leicht nach vorn gebeugt und schaute auf den Gegenstand zwischen seinen Händen, als wollte er ihn manipulieren und ihm klarmachen, sich doch endlich zu melden. Es passierte noch nichts.
    Und auch Bloch war schließlich leicht erschöpft, obwohl die schwungvolle Bewegung, mit der er beide Hände vom Würfel löste, wirklich nicht danach aussah.
    Er atmete prustend aus.
    »Nichts?« fragte ich.
    Bloch strich über seine Stirn. »Noch habe ich nichts gespürt«, sagte er, »aber ich möchte auch nicht aufgeben, denn da muß sich etwas tun, denke ich.« Er blickte ein wenig verwirrt. »Ich habe mich noch nie geint und könnte es mir nicht verzeihen, euch umsonst geholt zu haben. Ihr wißt schon, was ich meine.«
    »Wir werden dir trotzdem nicht böse sein«, sagte Suko.
    »Ich weiß.« Der Abbé leckte über seine Lippen, die spröde und trocken geworden waren. »Ich könnte einen Schluck Wasser brauchen. Es ist so warm hier.«
    Suko schob schon seinen Stuhl zurück. »Ich werde es holen.« Er hatte sein Glas ebenfalls geleert und würde sich ebenfalls mit dem nötigen Nachschub versorgen.
    Ich legte meinem Freund Bloch eine Hand auf den Arm. »Es ist nicht schlimm, daß der Würfel nicht reagierte. Wir haben Zeit und Geduld mitgebracht.«
    Er blickte mich an. Ich sah in seine dunklen Augen, und ich freute mich darüber, daß ich es konnte und seine Blindheit endlich überwunden war.
    Um diesen Menschen gesund zu sehen, dafür hatte ich meinen Gral gern geopfert. »Es ist ja nicht so, daß da nichts gewesen wäre, John«, sagte er mit leiser Stimme. »Ich habe es gespürt, da war eine Kraft, die in den Würfel hineinstoßen wollte, aber es gab zugleich ein Hindernis, durch das sie nicht kam. Sie konnte es nicht durchbrechen. Wie eine feste Schablone hat es den Würfel umgeben. Dabei bin ich davon überzeugt, daß wir es schaffen können.«
    »Die Nacht ist noch lang.«
    »Das weiß ich.«
    »Hast du denn einen Verdacht, wer dahintersteckt?«
    Der Abbé legte die Stirn in Falten und überlegte. Nach einer Weile hob er die Schultern. »Es bleibt schwammig. Ich weiß nur, daß es mit den Templern zu tun hat.«
    »Und mit einem Ort namens Campeto.«
    »Ja.«
    »Du kennst dich doch aus, Abbé. Ist dort etwas passiert? Gibt es in den alten

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