Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Dämonen-Gnom

Der Dämonen-Gnom

Titel: Der Dämonen-Gnom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Fall hat er reagiert.« Der Abbé blickte hoch und schaute uns an.
    Ich ließ das Glas sinken, das ich in der Hand gehalten hatte. »Was ist genau geschehen?«
    »Er warnte mich vor der Rückkehr der Toten.«
    Das war nicht wenig, das war auch nicht viel und gestattete zahlreiche Nachfragen. »Zombies?«
    »Nein, John, Templer.«
    »Die auch als Zombies auftreten können.«
    »Da gebe ich dir recht. Für mich sieht es etwas anders aus. Ich weiß nicht, ob sie Gestalten sind, die man als lebende Tote bezeichnen kann. Ich habe einfach nicht herausgefunden, ob sie aus Fleisch oder Materie bestehen, aber sie sind in den Dunstkreis des Würfels hineingeraten, und es muß einen Zusammenhang geben. Hinzu kommt, daß sich dieses Geschehen nicht allzu weit von diesem Platz aus abspielen wird.«
    Er faßte sich gegen die Stirn. »Ich habe versucht, den Ort zu lokalisieren, und es ist mir auch gelungen.«
    »Wo?« Ich konnte das Wort nicht mehr für mich behalten.
    »In Spanien. Nicht an der Küste, sondern in der Sierra, in den Bergen also. Dort gibt es einen kleinen Ort namens Campeto. Ich habe das Gefühl gehabt, als ich in Trance versunken, über einen Friedhof mit alten Gräbern zu fliegen, und ich habe ein Zelt gesehen, denn in der Nähe gastiert ein kleiner Zirkus. Genau dort existiert etwas Böses, das seinen Ursprung in der Vergangenheit hat. Nur weiß ich selbst nicht, wie lange die Vergangenheit zurückliegt. Ihr jedenfalls solltet euch darum kümmern, denn ich habe auch den Druck gespürt, der mich quälte, als ich mich auf den Würfel verließ.« Er rieb über seine Augen wie damals, als er noch blind gewesen war. »Leider kann ich euch keinen anderen Ratschlag geben, als hinzufahren und euch umzuschauen, aber ich denke, daß ich euch nicht grundlos alarmiert habe.«
    »Das ist etwas wenig, Abbé.«
    Er hob die Schultern. »Es tut mir wirklich leid. Ich kann nur vom Bösen sprechen.«
    »Und woher stammen die Verbindungen zu den Templern?« erkundigte sich Suko. »Ich weiß, daß sie vorhanden sind.«
    »Mehr nicht?«
    »Leider nein. Aber das Böse, das eben mit den Templern zusammenhängen muß, ist aus den Tiefen der Erde emporgestiegen oder wird noch in dieser Nacht erscheinen. Ich werde wieder den Würfel einsetzen, und ich bitte euch, mit mir zu wachen.« Ein etwas spitzbübisches Lächeln umspielte seine Lippen. »Deshalb hatte ich auch nichts dagegen, daß ihr euch ausruhtet. Außerdem ist es für euch ungemein wichtig, hellwach zu sein.«
    Da waren wir mit ihm einer Meinung. »Für dich ist also die folgende Nacht wichtig.«
    »Das denke ich schon. Ich hoffe sehr, daß wir mehr Informationen durch den Würfel erhalten, vorausgesetzt, nichts stört seine magischen Kräfte.«
    »Was soll ihn denn beeinflussen?«
    »Man kann nie wissen, John. Ich jedenfalls gehe davon aus, daß die andere Macht sehr stark ist. Irgend jemand ist dabei, etwas hervorzuholen, das auch uns gefährlich werden kann. Ich rechne damit, daß es Templer sind und daß sie der anderen Seite angehören.«
    »Angehörten«, berichtigte Suko. »Sie sind doch tot.«
    Der Abbé lächelte.
    »Kann man es genau wissen?«
    »Bisher waren sie es.«
    »Ja. Nur bin ich überzeugt, daß es sich ändern wird. Aber ich möchte den Teufel noch nicht an die Wand malen, bevor wir ihn gesehen haben. Ich habe einen Verdacht, wobei ich nicht traurig wäre, wenn er sich nicht bestätigt, aber gewisse Vorgänge deuten schon darauf hin, denn der Würfel des Heils hat sich noch nie geirrt – oder?« Er schaute uns beide nach dem letzten fragenden Wort an.
    »Ich kann mich nicht erinnnern«, gab ich zu.
    »Mir ergeht es ebenso.«
    »Dann warten wir auf ihn.«
    »Hast du ihn hier?« fragte ich ihn.
    Der Abbé lächelte, nickte und stand dann auf. Er ging auf sein Regal zu, wo er einige Bücher so weit zur Seite rückte, daß ein Zwischenraum entstand, in den er hineingreifen konnte. Seine linke Hand schob er hinein, und er fand, was er suchte.
    Es war der Würfel.
    Behutsam hob er ihn an. Er drehte sich, er lächelte dabei, und wir schauten ihm zu, wie er an unseren Tisch kam, sich setzte und den Würfel auf die Platte stellte.
    Wir kannten ihn, er hatte sich nicht verändert. Noch immer zeigte er seine violette Farbe, und noch immer war er undurchsichtig. Das würde sich erst ändern, wenn er aktiviert wurde und die hellen Schlieren als magische Datenträger erschienen.
    »Er ist noch immer ein kostbares Geschenk«, lobte ihn der Abbé. »Ich kann mich voll und

Weitere Kostenlose Bücher