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Der Dämonen-Gnom

Der Dämonen-Gnom

Titel: Der Dämonen-Gnom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Tod gesucht hatten. Sie und kein anderer, denn sie wollten eintauchen in das Zwischenreich, um daraus wieder hervorzukommen. Jetzt waren sie da.
    Stärker als sonst. Viel mächtiger, und sie hatten ihm versprochen, die Macht mit ihm zu teilen, wenn er einen bestimmten Weg einschlug und es lernte, die Menschen zu hassen. Sie für vieles bezahlen zu lassen, was ihm angetan worden war.
    Ihre Botschaft war bei ihm auf fruchtbaren Boden gefallen. Schon immer war er gehänselt und ins Abseits gestellt worden, jetzt würde seine Zeit kommen, jetzt würde er dafür sorgen, daß sie ihre Toten beweinten, und zwar mit der Hilfe aus dem Jenseits.
    Seine Helfer würden ihm bei seiner Rache zur Seite stehen. Und aus den anfangs schweren Alpträumen waren die Träume geworden, die ihm Kraft gaben, besonders in dieser Nacht, wo er noch einmal alles erlebte, zuerst die Alpträume und anschließend die Hoffnung.
    Nur war die Hoffnung für ihn kein Licht, sie drang aus dem Dunkel, sie blieb dabei dunkel, eine mächtige Wolke, die sich um ihn und um seine Umgebung legte, ihn einhüllte und dafür sorgte, daß er nur sie als Freund ansah.
    Die Dunkelheit war sein Freund. Er liebte das Grauen.
    Er mochte den Tod, denn er würde derjenige sein, der ihn brachte, zusammen mit den vier Geistern, die ihn zu einem dämonischen und fanatisierten Gnom hatten werden lassen. Er fühlte sich selbst wie von der Hölle gesalbt, getragen von den Schwingen des Bösen und hinausgeschickt in eine andere Welt.
    Sein Traum zerfloß.
    Aber auf seinem Gesicht lag diesmal ein Lächeln als verklärte Erinnerung. Pablo brauchte sich nicht mehr zu fürchten, nicht nach dieser Nacht, wo sich so viel verändert hatte. Die Botschaft war aus den Tiefen hervorgestiegen. Er hatte das Jenseits überwunden, es stand nun auf seiner Seite und gab ihm die nötige Kraft.
    Irgendwann schlug er die Augen auf.
    Ihm war nicht kalt, wie er es normalerweise kannte. Er hatte sich den dicken, ihm viel zu großen Mantel umgelegt, und sein Gesicht glühte.
    Mit weit geöffneten Augen starrte er in die Dunkelheit über sich. Er schaute die Decke an, die er nicht sah, weil sie nur ein pechschwarzes Dach war. Pablo nahm den Geruch des Heus auf. Er wehte durch seine Nase und kitzelte ihn.
    Im Mund lag ein trockener Geschmack. Er selbst konnte ihn nicht einordnen, er bewegte seine Zunge und versuchte herauszufinden, wonach er schmeckte.
    War es Erde? War es Knoblauch, eine Mischung vielleicht aus beidem?
    Pablo konnte es nicht sagen. Er wollte nur trinken und strampelte den Mantel zur Seite.
    Dann stand er auf.
    Seine Glieder waren steif geworden. Sehr lange hatte er nicht geschlafen, draußen war es noch still, selbst die Tiere erhielt noch nicht ihr Futter.
    Pablo stand auf. Seine kleinen Beine brachten ihn dorthin, wo der Hals eines Wasserkrans aus dem Boden ragte. Er brauchte sich kaum zu bücken, als er den Verschluß drehte und das Wasser kalt in seinen Mund floß. Es schmeckte nach Erde und Metall, aber es erfrischte.
    Nachdem Pablo seinen Durst gelöscht und den Strahl wieder abgedreht hatte, fühlte er sich besser. Er war erfrischt, er hätte Bäume ausreißen können, er reckte sich, wobei er die Arme in die Höhe stemmte und sich sein Mund zu einem breiten Lächeln verzog, als hätte jemand dort einen Halbmond eingezeichnet.
    Er fühlte sich gut, sogar mehr als das. Er war der große Kenner, er war derjenige, vor dem bald alle Furcht haben würden, denn seine Rache würde schlimm sein. Pablo dachte wieder an seinen Traum und auch noch einen Schritt weiter. Wieder versuchte er herauszufinden, wer die vier Wesen eigentlich waren, die durch seine Messer den Tod gefunden hatten und trotzdem auf seiner Seite standen.
    Warum taten sie das? Weshalb verfolgten sie ihn nicht, um ihn ebenfalls mit dem Tod zu bestrafen? Es waren Fragen, auf die er keine Antworten wußte, aber es drängte ihn auch nicht besonders danach. Für ihn war es wichtig, daß er lebte und die entsprechende Unterstützung durch sie bekam.
    Er ging zur Tür.
    Es war noch kalt und dunkel. Auch am Horizont zeigte sich kein grauer Schimmer, denn die Morgendämmerung würde sich noch Zeit lassen.
    Er schaute nach vorn.
    Da sah er sie.
    Sie standen da wie immer.
    Regungslos, die Messer in den Händen haltend, die Spitzen, die nach oben wiesen. Pablo lächelte.
    Er wußte, daß sie die Nacht über gewacht hatten und daß er sich auf sie verlassen konnte. Jetzt und immer!
    ***
    Ich war sehr leise in den Raum getreten und

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