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Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod 2

Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod 2

Titel: Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastian Sick
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    dantin Titelschutz in Anspruch für »Nullziger ‹, ›Die Mega-
    hits der 90er, Nullziger und das Beste von heute« sowie für
    ›Die Megahits der 80er, 90er, Nullziger und das Beste von
    heute« in allen Schreibweisen, Wortverbindungen und Dar-
    stellungsformen für Ton- und Fernsehrundfunk, alle sonsti-
    gen elektronischen Medien und Netzwerke, Bild-, Ton- und
    Datenträger, Spielfilmproduktionen und Druck-Erzeugnis-
    se.«
    Also dann, liebe Freunde der Popmusik: Willkommen in
    denNullzigern!

    Warum heißt der Samstag auch Sonnabend?
    Frage einer Leserin aus Schweden: Ich unterrichte
    Deutsch an einer Schule, und kürzlich nahmen wir die Wo-
    chentage durch. Eine Schülerin fragte mich, warum es im
    Deutschen zwei Namen für den sechsten Tag gibt. Ich konn-
    te es ihr leider nicht erklären. Können Sie mir sagen, warum
    der Samstag auch Sonnabend heißt und ob das überall in
    Deutschland so ist oder nur in bestimmten Gegenden?

    Antwort des Zwiebelfischs: Die deutsche Sprache schafft es
    in der Tat immer wieder, Ausländer zu verblüffen. Neben
    vielen anderen Marotten leistet sie sich den Luxus, für einen
    Wochentag zwei unterschiedliche Namen zu führen. Dass der
    Samstag bei uns auch Sonnabend heißen kann, ist zuge-
    gebenermaßen verwirrend. Wer das als Ausländer nicht
    weiß, könnte womöglich denken, es handele sich um zwei
    verschiedene Tage, und kommt zu dem Schluss, dass bei den
    Deutschen die Woche einen Tag länger dauert.
    So viel vorweg: Samstag ist die offizielle Bezeichnung, die
    auch am weitesten verbreitet ist. Der Name Sonnabend ist
    vor allem in Norddeutschland gebräuchlich.
    Samstag ist der ältere Name. Er leitet sich vom griechischen
    Wort sabbaton ab, das wiederum auf das hebräische Wort
    »Sabbat« zurückgeht. Der sabbaton wurde über sambaton
    zu sambaztac (altdeutsch), später dann zu sameztac
    (mittelhochdeutsch) und schließlich zu Samstag.
    Beim Wort »Sonnabend« handelt es sich um einen Angli-
    zismus! Um einen sehr, sehr alten Anglizismus. Den »Sonn-
    abend« verdanken wir nämlich einem englischen Missionar
    namens Bonifatius, der von 672 bis 754 gelebt hat und der,
    statt auf seiner Insel zu bleiben, aufs Festland übersetzte, um

    die Germanen in Friesland, Hessen, Thüringen und Bayern
    zum Christentum zu bekehren. Er brachte das altenglische
    Wort sunnanaefen mit, das anfangs den Abend, bald aber
    schon den ganzen Tag vor dem sunnandaeg (Sonntag) be-
    zeichnete. Möglicherweise hatten Bonifatius oder seine
    Nachfolger die gezielte Absicht, den jüdischen Sabbat aus
    dem Wochenkalender zu streichen und durch ein »christ-
    liches« Wort zu ersetzen. Jedenfalls fand der »Sonnabend«
    Verbreitung, und zwar hauptsächlich im norddeutschen und
    im mitteldeutschen Raum, wo er auch heute noch an-
    zutreffen ist. Ironischerweise hat sich in Bonifatius’ engli-
    scher Heimat ein »heidnischer« Name für den Samstag ge-
    halten: Der Tag des Saturn, lateinisch saturni dies, wurde im
    Englischen zu Saturday. Die Westfriesen wollten sich nicht
    bekehren lassen und erschlugen Bonifatius unweit von
    Dokkum. Den »Sonnabend« haben sie folglich auch nicht
    übernommen, und so heißt es in den Niederlanden auch
    heute noch zaterdag.
    Wir Deutschen aber haben dank des englischen Missionars
    die Wahl zwischen Samstag und Sonnabend, wobei der
    Samstag zwei unbestreitbare Vorzüge besitzt: Er ist kürzer −
    und bleibt auch in noch kürzerer Form, nämlich als Abkür-
    zung, unverwechselbar: Mo, Di, Mi, Do, Fr, Sa, So.

    Ex und hopp

    Eines haben Ex-Präsidenten, Ex-Bundeskanzler und Ex-Vorstands-
    vorsitzende mit Ex-Ehemännern gemeinsam: Sie machen dem Ex-
    Volk, der Ex-Belegschaft und den Ex-Ehefrauen nachhaltig zu schaf-
    fen. Jedenfalls in sprachlicher Hinsicht.
    Es gibt einen amerikanischen Schlager, der heißt »All my ex’s
    live in Texas«, auf Deutsch so viel wie: »Alle meine Verflosse-
    nen leben in Texas«. Warum ausgerechnet in Texas, das weiß
    allein der Songschreiber George Strait, vermutlich aber spielt
    der hübsche Reim dabei eine nicht unwesentliche Rolle.
    Wenn George W. Bush irgendwann nicht mehr Präsident
    der Vereinigten Staaten von Amerika sein wird, dann wird
    ein weiterer Ex in Texas leben. Ob er die Welt dann allerdings
    wirklich in Ruhe lässt, ist noch fraglich. Manche Schwierig-
    keiten fangen nämlich erst an, wenn alles andere überstanden
    ist, und dazu gehören die Schwierigkeiten mit dem

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