Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod - Folge 1 (German Edition)
und Pakistanis sind im Deutschen Pakistaner. Auch hier hilft das Analogisieren nicht weiter und Abschreiben von den Amerikanern schon gar nicht. Daher gibt es im Deutschen auch keine Bangladeschis und Sri Lankis, sondern nur Bangladescher und Sri Lanker.
Jeder Name hat seine eigene Geschichte; einige Ableitungen gelten heute als veraltet. Inzwischen wird in der Regel die einfache Endung auf -er bevorzugt, also Liberier statt Liberianer, Zyprer statt Zyprioten, Sudaner statt Sudanesen.
Was aber nicht heißen soll, dass die ältere Form nicht mehr gültig oder gar verboten wäre. In vielen Fällen findet man im Wörterbuch zwei mögliche Formen, so wie für die Tibeter, die auch noch als Tibetaner geführt werden. (Aber nicht als Tibetesen …)
Den »Irakis« bleibt im Deutschen indes nur die Benennung als Iraker, alles andere kommt nicht in die Tütis. Deswegen braucht jetzt aber niemand Azubis in Azuber umzutaufen.
Land
Bewohner
Andorra
Andorraner
Angola
Angolaner
Bangladesch
Bangladescher
Barbados
Barbadier
Elfenbeinküste
Ivorer
Ghana
Ghanaer
Irak
Iraker
Irland
Irländer, Iren
Jemen
Jemeniten
Kongo
Kongolesen
Kuwait
Kuwaiter
Laos
Laoten
Madagaskar
Madagassen
Monaco
Monegassen
Myanmar (Birma, Burma)
Burmesen, Burmanen
Namibia
Namibier
Nepal
Nepalesen
Niger
Nigrer
Nigeria
Nigerianer
Pakistan
Pakistaner
Panama
Panamaer
Paraguay
Paraguayer
Philippinen
Philippiner
Sansibar
Sansibarer
Slawonien (Teil Kroatiens)
Slawonen
Slowakei
Slowaken
Slowenien
Slowenen
Taiwan
Taiwaner
Thailand
Thailänder
Tibet
Tibeter, Tibetaner
Togo
Togoer, Togolesen
Venezuela
Venezolaner
Zypern
Zyprer, Zyprioten (veraltet)
Sagt man »im Irak« oder »in Irak«? Heißt es »auf Kuba« oder »in Kuba«?
Zunächst einmal gilt es eine Unterscheidung zu treffen zwischen Landschaftsnamen und Staatennamen. Namen von Landschaften und Regionen werden in der Regel mit Artikel genannt: der Breisgau, die Toskana, das Elsass, der Balkan, die Pfalz, das Kosovo.
Staatennamen hingegen sind meistens artikellos: Afghanistan, Deutschland, Österreich, Zypern …
Doch es gibt ein paar Ausnahmen: Ist der Name weiblich, so wird er mit Artikel gebraucht: die Schweiz, die Türkei, die Ukraine. Ebenfalls mit Artikel werden Staatennamen im Plural gebraucht: die USA, die Vereinigten Arabischen Emirate, die Niederlande. Und schließlich steht ein Artikel, wenn der Staatenname männlich ist. Allerdings gibt es keine fest definierte Gruppe von männlichen Staatennamen. Vielmehr haben alle, die hier in Frage kommen, ein schwankendes Genus, sie können sowohl männlich als auch neutral ein. Dazu gehören Irak, Libanon, Jemen, Iran, Sudan, Tschad und Kongo.
Während das Auswärtige Amt empfiehlt, diese Staaten ohne Artikel zu nennen, wird im allgemeinen Sprachgebrauch die Nennung mit Artikel praktiziert. Da heißt es dann entsprechend im Kongo, in den Jemen, aus dem Libanon, durch den Tschad, in den Irak.
Wenn in Nachrichtentexten über den Irak der Artikel fehlt, so geht dies seltener auf die Empfehlung des Auswärtigen Amtes zurück; häufiger lässt es auf eine englischsprachige Quelle schließen. Briten und Amerikaner verwenden das Wort »Iraq« grundsätzlich artikellos. Beim Übersetzen aus dem Englischen wird der deutsche Artikel bisweilen vergessen.
Mal mit und mal ohne Artikel findet man auch (den) Iran genannt. Während »Persien« eindeutig neutral war (jedenfalls in grammatischer Hinsicht), ist das Genus bei »Iran« im Deutschen nicht eindeutig festgelegt. Auch hier ist die Landessprache ausschlaggebend: Da das Persische keine Artikel kennt, hat »Iran« (was übrigens »Land der Arier« bedeutet) keinen.
Es gibt in dieser Frage kein richtig oder falsch; jedem steht es frei, sich im Falle von Irak, Iran etc. zwischen dem traditionellen Gebrauch mit Artikel und dem amtlichen Gebrauch ohne Artikel zu entscheiden.
Eine andere häufig gestellte Frage im Zusammenhang mit Staatennamen lautet: Heißt es »auf Kuba« oder »in
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