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Der Deal

Der Deal

Titel: Der Deal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John T. Lescroart
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war gut, daß er seinen Schmerz ein wenig vergaß und wieder Interesse am Leben zeigte.
    Aber sie wollte sich das Ganze nicht noch einmal anhören müssen. »Bist du hungrig, Steven? Möchtest du etwas zu Mittag essen?«
    Ohne sie zu beachten, konzentrierte er sich ganz auf Dismas.
    »Bist du nicht zu müde?« fragte er Steven und sah mit fragendem Blick auf dessen Mutter. Sie gab durch ihr Kopfnicken zu verstehen, daß es in Ordnung war.
    »Nein. Ich schlafe sowieso den ganzen Tag.«
    »Gut, ich mache dir dann ein Sandwich«, sagte sie.
    Dismas hatte schon angefangen zu berichten, als sie das Zimmer verließ.

    Hardy wartete im Cliff House auf Pico, um mit ihm dort zu Mittag zu essen. Man hatte eine gute Sicht bis zu den Farallones. Vor ihm tummelten sich ungefähr hundert Seelöwen auf dem und um den Seal Rock.
    Am Wochenende war das Restaurant immer überfüllt, aber an einem Donnerstagnachmittag war es erträglich. Ohne Wartezeit hatte er einen Tisch an einem der deckenhohen Fenster bekommen; die Kellnerin war freundlich, aber nicht überfreundlich und hatte mit keiner Wimper gezuckt, als er seine zwei Bierchen auf einmal bestellte. Das erste hatte er schon halb geleert.
    Seinem Gefühl nach hätte er ins Shamrock fahren müssen, um dort vielleicht seine Arbeit wiederaufzunehmen oder zumindest ein bißchen vor Moses anzugeben. Aber nachdem er von den Cochrans weggefahren war, hatte er sich entschlossen, kein Unglück heraufzubeschwören. Einen Tag oder – eher noch – ein paar Stunden konnte er schon noch warten, um sicherzugehen, daß die Sache abgeschlossen war.
    Er konnte Moses nicht erzählen, daß er den Fall fast gelöst hatte, daß Eddie fast sicher ermordet worden war, daß es so aussah , als würde Fran Geld von der Versicherung bekommen, und, ach ja, daß übrigens die Möglichkeit bestand, daß Moses ihm ein Viertel der Einnahme schuldete.
    Also hatte er Pico angerufen und war in westlicher Richtung auf die Lincoln Street eingebogen, auf das Cliff House zu statt nach Osten in Richtung Shamrock . Pico hatte er erzählt, daß er schon feiern wolle, aber selbst das war möglicherweise voreilig gewesen. Mit Jane schien alles bestens zu laufen, der Fall war so gut wie abgeschlossen. Also, was stimmte nicht mit ihm, warum war er nicht glücklich? War er so sehr außer Übung?
    Er nahm einen Schluck von seinem Bier, beobachtete, wie die Wellen sich unter ihm am Felsen brachen, und versuchte es zu verstehen. Dieses Gefühl – das alte Irgend-etwas-läufthier-verkehrt-Gefühl in seinem Magen – war während seines Gesprächs mit Steven aufgetaucht. Er hatte mit ihm gesprochen, um die Lage dort etwas zu entspannen, denn Steven brauchte so offensichtlich das Gefühl, an allem teilzuhaben. Natürlich konnte der Junge ihm in diesem Stadium keine Hilfe mehr sein. Es gab nichts mehr zu tun.
    Draußen auf dem Meer zogen zwei Schleppkähne ein Schiff in Richtung Golden Gate Bridge. Hardy sah ihm eine Weile zu, dann blickte er weiter in die Ferne, die Marin-Küste entlang beinahe bis Oregon. Noch immer war es ein Postkartenwetter – ein wolkenloser Himmel über der blaugrünen, freundlichen See.
    Okay, es sah jetzt so aus, als hätte er den Fall von seiner Seite aus abgeschlossen. Und nun verbrachte er seine Zeit damit, sich über seinen Mangel an Glücksgefühl zu wundern. Andererseits – worüber sollte er glücklich sein? Es war keine witzige Angelegenheit gewesen. Vielleicht würde er den Fall als gewissermaßen endgültig abgeschlossen betrachten können, wenn Frannie das Geld bekam, zu dem er ihr verholfen hatte, aber dieses Grundgefühl, daß er im Dreck herumgewühlt hatte, das blieb.
    Aber es war nicht nur das. Im Gespräch mit Steven, als er versucht hatte, ihm alles zu erklären, war ihm die Sache selber etwas schief vorgekommen. Fast alle seine Handlungen waren einigen Grundannahmen entsprungen, die er am ersten oder zweiten Tag entwickelt hatte. Und wenn nun alle diese Annahmen – oder auch nur eine davon – falsch waren?
    Ungeduldig schüttelte er den Kopf. Jetzt war es eine Sache der Polizei. Der endgültige Beweis würde erbracht werden – möglicherweise geschah das gerade unten in Downtown –, und damit würde die Sache beendet sein. Das Ganze war nicht mehr sein Problem.
    Was war nun mit jenem Unbekannten, der aus einer Telefonzelle, drei Meilen vom Cruz-Parkplatz entfernt, angerufen und von der Leiche erzählt hatte? Was hatte es zu bedeuten, daß Alphonse Linda mit einem Messer umgebracht

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