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Der Delta-Stern

Der Delta-Stern

Titel: Der Delta-Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joseph Wambaugh
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eines Menschen, um ein ganzes wissenschaftliches Paket. Ich glaube, daß Noah Fisher miiindestens noch weitere fünf Jahre braucht, biiis sein Gesamtwerk …«
    »Aber seine Erfolge lassen sich in den meisten Punkten mit den Entdeckungen von Anatolij Roslow vergleichen?«
    »Die beiden haben, aufgetrennten Wegen, zahlreiche fast identiiische Erfolge erzielt.«
    »Danke, Dr. Mendoza«, sagte Mario Villalobos. »Ich komm wieder auf Sie zu.«
    Die Hand des Detectives zitterte, als er die Eier in den Orangensaft schlug. Das Zeug kam ihm fast wieder hoch, kaum daß es seinen leeren, nervösen Magen erreichte, aber er gab sich Mühe und behielt es bei sich.
    Er duschte, rasierte sich und zog sich an wie zum normalen Dienst, abgesehen davon, daß er sich heute für seinen besten Anzug entschied und dazu einen neuen Schlips umband. Seine Schlüssel fielen ihm aus der Hand, als er versuchte, seinen BMW aufzuschließen, und er mußte für einen Moment stehen bleiben, damit seine Nerven sich beruhigen konnten. Er fuhr direkt zum Hollywood Freeway und hätte um ein Haar die Auffahrt zum Pasadena Freeway verpaßt.
    Es war acht Uhr geworden, als der Detective das Haus von Noah Fisher im Nordwesten von Pasadena endlich ausfindig gemacht hatte. Es war ein sehr hübsches Haus in einer sehr hübschen Straße, die von blühenden Bäumen gesäumt wurde, deren weiße und rote Blüten auf den Bürgersteig rieselten. Die Frau, die auf sein Läuten hin öffnete, mochte ungefähr so alt sein wie der Detective.
    Mario Villalobos beschloß, sich nicht als Cop zu erkennen zu geben. Er sagte: »Kann ich Dr. Fisher sprechen?«
    »Er ist nicht da. Ich bin Mrs. Fisher. Kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich bin ein Freund von Lester Beemer«, sagte der Detective. »Und mir wurde gesagt, daß er ein paar von meinen persönlichen Sachen bei Dr. Fisher vergessen hat.«
    »Lester Beemer? Ich glaub nicht, daß ich diesen Mann kenne«, sagte sie.
    »Er ist verstorben«, sagte Mario Villalobos. »Vielleicht ist Ihnen Lester eher ein Begriff? Hat Ihr Gatte einen Mann namens Lester gekannt?«
    »Lester?« sagte sie. »Ist das dieser Lester, mit dem er im Altadena Country Club Golf gespielt hat?«
    »Durchaus möglich«, sagte Mario Villalobos. »Ist das schon 'n paar Monate her?«
    »Er hat mal angerufen wegen Golfverabredungen. Er ist gestorben!«
    »Ja, und er hat leider ein Paar Golfschuhe im Wagen Ihres Gatten vergessen. Ausgerechnet meine.«
    »Oh, das tut mir leid. Das muß ein Versehen gewesen sein. Ob Noah weiß, daß der Mann tot ist?«
    »Also, eigentlich glaub ich ja schon, daß er's weiß«, sagte Mario Villalobos. »Ist er heute morgen in seinem Laboratorium?«
    »Er ist auf der Bahn«, sagte sie. »Zum Hanteltraining und Jogging geht er am liebsten auf den Caltech-Sportplatz.«
    Mario Villalobos setzte sich nervös in die zweite Tribünenreihe auf der Südseite der 400-Meter-Aschenbahn. Die Spitzen der San-Gabriel-Berge, die man im Norden undeutlich erkennen konnte, waren trotz der Hitze im Tal noch mit Schneehauben bedeckt. Er hätte am liebsten sofort sein Jackett ausgezogen, behielt es aber wegen der Kanone und der Handschellen an. Er beobachtete vier schwitzende Männer, die auf der Bahn mühselig ihre Runden drehten. Einer von ihnen schien mindestens achtzig Jahre alt zu sein und schlurfte mit krummen Beinen voller Krampfadern über die Strecke. Immerhin jedoch, er schlurfte, und er hörte nicht eher auf, bevor er seine Meile abgerissen hatte.
    Drei andere Männer stemmten nördlich der Aschenbahn, in der Nähe des Universitäts-Swimmingpools, scheinbar mühelos schwere Hanteln, aber das waren junge Männer. Plötzlich erschienen zwei Frauen aus der Gegend der Basketballfelder und fingen an, langsam um die Bahn zu joggen. Sie drehten sich um und winkten einem Mann zu, der ein ganzes Ende hinter ihnen war. Sie feuerten ihn an, schneller zu laufen.
    Er simulierte totale Erschöpfung, ließ die Zunge raushängen, tat so, als könne er bloß noch taumeln, und die Frauen lachten und warteten auf ihn.
    Er war ungefähr einen Meter achtzig groß und offensichtlich in hervorragender Form. Ein ausgefranstes graues Sweatshirt spannte sich über seine breiten Boxerschultern, und er war fast völlig kahl bis auf einen schwarzen Haarkranz über den Ohren. Seine Beine waren unbehaart und durchtrainiert, und er hatte so stramme Waden wie ein Tennisspieler. Bei seiner ersten Runde um die Bahn nahm er von Mario Villalobos oben auf der Tribüne gar keine

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