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Der dritte Berg

Titel: Der dritte Berg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. F. Dam
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Aroga Corporation, ein paar andere Websites der Pharmabranche, Berichte über einen Unfall in einer Fabrik sowie die Website einer Umweltschutzorganisation, die gegen die gesamte Pharma- und Chemiebranche Indiens wettert. Ich tippe die Worte Aroga und Kalonagar. Ähnliche Ergebnisse. Mehrere Namen tauchen jetzt auf. Ein G.C . Mukherjee, Vorstandsvorsitzender der Aroga Corporation, ein paar andere Mitglieder des Vorstands, und dann noch ein gewisser S.R. Dasgupta. Der Name S.R. Dasgupta erscheint in Verbindung mit diesem Mukherjee. Dasgupta gehört aber offenbar nicht zu Aroga. Ich öffne das zugehörige Dokument, es ist die Ankündigung der Geburt des ersten Sohnes jenes S.R. Dasgupta und seiner Frau Kamalaja Dasgupta, ihrerseits Tochter von G.C . Mukherjee. Die Ankündigung ist ein paar Jahre alt. Ein Bild zeigt diesen Dasgupta und seine Frau, samt Baby. Dasgupta ist grotesk fett und sicher schon Mitte fünfzig, die Frau dreißig, nicht hübsch, aber schlank. Dieser Dasgupta muss reich sein oder aus einer sehr angesehenen Familie stammen. Es stellt sich heraus, dass S.R. Dasgupta an der Universtität von Kalonagar ( Kalanagarer Vishvavidyalaya ) eine Professur für asiatische Geografie innehat. Aufs Geratewohl schreibe ich Fust , Maettgen , Dasgupta in die Maschine. Wieder ein Foto, aus der Online-Ausgabe einer Zeitung, und mit einer Bildunterschrift, welche die Namen der Abgelichteten angibt. Das Bild stammt vom Eröffnungsabend des Aroga-Kongresses, der wohl am Vortag stattgefunden hat. Ob Christian weiß, dass dieses Bild veröffentlicht wurde? Vier Männer sitzen an einem Tisch. Alle außer Christian sind fröhlich. Es ist lange nach dem Essen, und eine Menge leerer Gläser stehen auf dem Tisch. Der Vierte im Bunde ist der Chef von Aroga, dieser G.C . Mukherjee. Im Hintergrund sieht man volle Tische, an ihnen Herren in dunklen Anzügen und Frauen in Abendkleidung. G.C . Mukherjee ist hager, dunkel und sieht beherrscht aus, er sitzt aufrecht, lächelt aber breit. Sein Schwiegersohn S.R. Dasgupta ist betrunken und blickt scheu drein, so als fühle er sich in Gesellschaft dieser anderen Männer nicht wohl. Die anderen groß, er ein Wicht. Horst Maettgen hat ebenfalls dem Alkohol zugesprochen, er lächelt verzückt und ist nicht ganz präsent. Sein Blick geht nicht in die Kamera. Wie habe ich mich bei ihm getäuscht. Ein Wissenschaftler, zum Leben in einer Welt verdammt, die nicht zu ihm gehört.
    Doch nicht deshalb gibt mir dieses Bild eine Menge zu denken. Denn Christian, der neben Mukherjee sitzt, ist nicht bloß Teil der Gesellschaft an diesem Tisch. Er ist diese Gesellschaft. Fast wirkt er spinnenhaft. Hager wie Mukherjee (jedoch viel größer), finster blickend wie immer, mit einem ironischen Blinken in den Augen, überragt er die anderen drei Männer, und man hat den Eindruck, er habe sie in seiner Hand. Selbst diesen mächtigen Mukherjee.
    Christian geht es hervorragend, daran besteht bei Betrachtung dieses Fotos kein Zweifel. Ich sage mir, es ist doch nur ein Bild, und dieser Mukherjee ist gewiss der Mann, der die Fäden spinnt. Ich weiß aber, dass das nicht stimmt. Es gibt Tage, die schlagen dich schon k.o., lange bevor es Abend ist.
    Bebend vor Aufregung setze ich meine Suche fort. Christians Beziehung zu Maettgen scheint mir geklärt. Handelt es sich bei der gesamten Unternehmung tatsächlich um Christians ganz eigene Pläne, dann braucht er Maettgens wissenschaftliche Kenntnisse. Sollte wider Erwarten dieser Mukherjee der Boss sein, dann ist Maettgens Rolle ja dieselbe. (Die Frage ist bloß, wozu genau man Maettgen benötigt.) Christians Beziehung zu Mukherjee, und eine solche besteht ganz offenbar, bedarf kaum näherer Klärung. Mukherjee ist derjenige, der Christians und Maettgens Erkenntnisse mithilfe seines Unternehmens in Geld verwandeln wird. Doch was um Himmels willen soll dieser Dasgupta in der Runde? Der bloße Status als Schwiegersohn Mukherjees reicht mir nicht aus, um ihn auf dieses Bild zu bannen. Es hätte aber Dasguptas scheue Miene erklärt. Die verbleibende Unklarheit bezüglich Dasguptas macht den Mann interessant für mich. Ich schreibe daher Dasgupta und Fust in die Suchmaschine. Da kommen bloß drei oder vier Suchergebnisse, die alle mit einem Zeitungsartikel in Zusammenhang stehen, dessen Seite dann nicht auffindbar ist. Ein Kurzergebnis lautet folgendermaßen:
    Â 
    â€¦ in

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