Der dritte Berg
this process, Professor Christian Fust , Switzerland, and Professor S.R. Dasgupta , Kalonagar, dedicated their joint effort to the preservation of Kalonagarâs Old Town Libraryâs ancient department ⦠receiving the cityâs Medal of the Mayor, which Mr. Sandip Banerjea â¦
Â
Die beiden haben zusammengearbeitet; eine alte Stadtbibliothek mit mittelalterlichen Schätzen. Dasgupta kann da auch bloà mit Geld und Kontakten zur Hand gegangen sein. Ich suche nach einer Telefonnummer. Es kostet mich eine geschlagene halbe Stunde, denn im Telefonbuch von Kalonagar findet sich Dasgupta natürlich nicht. Mal sehen, wie er auf mich und meinen Akzent reagiert. Es ist Samstag, ich kann es zu Hause versuchen. Einen Anfangssatz habe ich schnell gefunden, ich gebe mir einen Ruck, mache Musik und rufe Dasgupta auf dem Festnetz an. Schubert ist es jetzt, der in ziemlicher Lautstärke aus dem Radiokanal sprudelt, als ich ein doppelt geschlagenes Tuch um den Hörer des Hoteltelefons lege und, als Dasgupta den Anruf entgegennimmt, mit etwas höher gestellter Stimme und einem versuchten schweizerischen Tonfall sage: »Hallo, ich hoffe, Sie entspannen sich einmal, mein lieber Dasgupta.«
»Natürlich, natürlich, Professor Fust. Ich denke, Sie wollen die Unterlagen.«
Dasgupta ist nervös. Mit einem Schritt stehe ich mitten in irgendeinem Wespennest.
»Was sonst könnte ich wollen«, sage ich. Zu mehr reicht mein neu gefundenes Wissen noch nicht.
»Ich muss Sie noch um Geduld bitten«, stammelt Dasgupta weiter, »V.S. Bosu, mein Assistent, er macht die digitale Arbeit. Es dauert ein wenig.«
»Und wo haben Sie â¦Â«, sage ich, huste und hoffe, dass Dasgupta den Satz ergänzt.
»Ach, Sie meinen. Verstehe. Natürlich an unserer ForschungsauÃenstelle. Nicht an der Universität. Nein, dort nicht.«
»Dasgupta, ich hoffe ja, Sie sind Ihren Preis wert.«
»Wir befinden uns sehr gut im Zeitplan«, Dasguptas Stimme zittert, er fühlt sich einer strengen Ãberprüfung unterzogen, »es kann nichts schiefgehen.«
»Sie bürgen mir für alles, lieber Dasgupta, das habe ich Ihnen wohl sonnenklar gemacht. Sie sitzen mit uns am Tisch beim Kongressabend, und das müssen Sie sich verdienen. Da hilft Ihr Schwiegervater ganz bestimmt nicht weiter. Wenn da etwas nicht klappt ⦠ich erspare mir wohl lieber die unschönen Einzelheiten.«
»Keine Sorge, keine Sorge«, stammelt Dasgupta und japst nach Atem. »Mukherjee wird nichts erfahren ⦠von mir nicht! Er denkt ja, alles sei meine Schuld, das, das mit dem Unfall. Und Sie haben mir versprochen â¦Â«
»Lassen Sie es gut sein, Dasgupta«, unterbreche ich ihn gelangweilt. »Regen Sie sich nicht so auf. Das bekommt Ihrer Pankreas nicht. Es wird alles Nötige veranlasst werden. Ein angenehmes Wochenende wünsche ich noch.«
Ich lege auf, gehe aus dem Zimmer und nehme den Fahrstuhl hinunter. Da ist das glatte Nichts in mir. Ich wüsste verdammt gerne, worüber ich mit Dasgupta gerade gesprochen habe. Als die lähmende Leere verschwindet, stelle ich Spekulationen an. Daten worüber? Geografie und Christian. Wie sind diese beiden in Einklang zu bringen?
An der Hotelauffahrt nehme ich ein Taxi und lasse mich zu der Adresse bringen, die ich im Netz unter dem Namen S.R. Dasgupta aufgetrieben habe. Der Taxifahrer fährt wie der Teufel, ein groÃer Geldschein hat diesen in ihm geweckt. Wir kommen zu einem wohlhabenden Haus in einem reichen Stadtteil einer reichen Stadt. Bestimmt nicht die allerbeste Lage, aber angemessen. Beinahe Blick aufs Meer. Ich lasse den Taxifahrer anhalten und wir warten. Nach wenigen Minuten verlässt ein groÃer Geländewagen mit abgedunkelten Scheiben Dasguptas Haus. Der Taxifahrer fährt ihm nach. Der Geländewagen prescht über eine rote Ampel, dann knallt er beinahe in ein geparktes Auto. Dasgupta ist entweder unfähig zu fahren oder völlig aus dem Häuschen. Es geht hinaus aus dem Wohnviertel, über ein schönes Sumpfgebiet, dann Brachland, und schlieÃlich durchqueren wir ein heruntergekommenes Areal mit alten, niedrigen Bürogebäuden und Lagerhallen. Wir halten groÃen Abstand, der Verkehr ist hier dünn. Am Ende biegt Dasgupta in eine SeitenstraÃe ein und hält vor einem kleinen Bürogebäude. Es ist unansehnlich, hat nur drei Geschosse und ist in die Jahre gekommen; am Sockel
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