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Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Titel: Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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dachte an Naggit und sein Lächeln wurde breiter.
    Ihre Augen funkelten. Hockster kannte die Anzeichen. „Aber er war bei Weitem nicht so hübsch wie du.“
    „Kommt, Menschenmann. Ich bringe Euch zu den Portalen.“
    Die Drachin führte Hockster durch einen schmalen Durchlass und in eine Felskammer. Die runde Kammer beherbergte nichts weiter als zwei ovale Spiegel.
    „Das sind die Weltentore“, erklärte die Drachin. „Dieses führt in die wirkliche Welt und zwar nach Lomakk, die Stadt unter der Wüste.“
    „Ich habe davon gehört. Und das andere?“
    „Ich weiß es nicht. Es heißt, dass dieses Portal die magischen Orte Tazkys und Talikon in Burnyk über die Dunklen Wege miteinander verbindet. Wer sie benutzt, erreicht sein Ziel innerhalb weniger Stunden.“
    „Aber wer sich verirrt, ist auf ewig verloren“, sagte Hockster.
    „Ja“, bestätigte die Drachin ernst. „Die Dunklen Wege! Gefangen auf ewig. Ihr könnt diesen Weg nicht nehmen.“
    „Dann los!“
    „Vergesst nicht, dass Ihr immer noch auf dem Südkontinent seid, wenn ihr das Portal durchschritten habt, Reisender. Ihr werdet Euch in einem Labyrinth wiederfinden, das diesem hier gleicht wie eine Schuppe der anderen. Aber Ihr werdet Euch in der realen Welt befinden. Lebt wohl, Reisender!“
    „Ich dachte, du wolltest wie ich fort von hier.“
    „Hört Ihr nicht? Wir werden schon eine geraume Weile verfolgt. Ich will mir ansehen, wer das ist. Ich gehe mit Euch durch das Tor, werde aber einen anderen Weg wählen und Euch zu gegebener Zeit finden.“
    Hockster ging auf die Knie und schaute die Drachin an. „Ich danke dir für deine Hilfe. Wenn ... Ich wünsche dir alles Glück und ein gutes Leben.“
    „Geht. Ihr solltet nicht hier sein, wenn die Chetekken kommen.“
    Hockster stand wieder auf und machte den ersten Schritt, als ihm etwas einfiel. „Ein Labyrinth, sagst du?“
    Sie nickte. „Sie nennen mich Tippet. Aber mein Name ist Etiera!“
    Hockster lächelte gequält. „Danke“, sagte er leise. „Leb wohl, Tippet!“
    „Denkt daran, Reisender, wenn wir uns wiedersehen, werde ich Euch auffordern, Euer gegebenes Versprechen einzulösen.“
    „Ich werde es nicht vergessen, versprochen.“
    Hockster winkte ein letztes Mal und trat durch das Portal.
    Tippet folgte einen Wimpernschlag später. Als sie im diesseitigen Labyrinth ankam, war Hockster schon fort.
     

 
    Zyrc, der Chetekkenmagier
     
    Ein Gehilfe brachte eine Schüssel, in der Blut und obenauf ein Stück Haut schwamm. Eine weitere Schüssel, größer als die erste und mit Wasser gefüllt, wurde daneben gestellt. Zuletzt kam ein Adept mit gesenktem Kopf, tauchte seine Klauen in Blut und Wasser und begann einen dumpfen Gesang. Er hob die Klauen und eine gegabelte Zunge schnellte aus seinem Maul, leckte Wasser und Blut. Nach einem kurzen Moment angespannter Stille hoben sich beide Arme auf Schulterhöhe, Krallen wurden ausgefahren und wiesen nach Westen.
    Die übrigen Adepten schlugen zustimmend an ihre Brust. Einer löste sich aus dem Halbkreis und machte sich auf den Weg, doch Zyrc hielt ihn mit einer Handbewegung zurück.
    Die ausgestreckten Arme des Adepten zitterten plötzlich, der rechte Arm schnellte geradewegs nach oben zur Höhlendecke, während der andere hin und her schwankte und schließlich wieder still nach Westen wies wie eine Kompassnadel. Im nächsten Moment schnellte der linke Arm zur Höhlendecke und der rechte zeigte Richtung Norden.
    Zyrc trat heran und schlug dem jungen Chetekken ins Gesicht. Knochen knackten, brachen aber nicht. Der Adept senkte die Arme, verbeugte sich und verließ blutend die Höhle.
    Zyrc tauchte eine lange Kralle ins Blut, hob sie heraus und führte die Klaue über die Wasserschale. Ein winziger roter Tropfen löste sich von der gebogenen Kralle und fiel glänzend ins klare Wasser. Das Wasser wurde hart, Schleier festigten sich unter der Oberfläche. Der Chetekkenmagier nahm das Stückchen Haut vom Blut und legte es in die Mitte des geronnenen Wassers. Die Oberfläche klärte sich, wurde klar wie ein Spiegel. Bilder entstanden. Zyrc sah den Auserwählten Hockster Beltrim auf der Flucht Richtung Westen durch die Gänge und Stollen des Labyrinths. Die kleine Drachin, jetzt nahezu wertlos, begleitete ihn.
    Dann sah Zyrc übergangslos einen Fötus im Mutterleib, das kleine Herz schlug schnell. Er sah die Mutter und erkannte sie. Sie war umgeben von Gängen und Stollen. Diese aber waren aus Metall und gehörten zu einem Konstrukt, einem

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