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Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Titel: Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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Leben aus dem Mark, das Ihr Euer eigen nennt.“
    „Wirklich ... Ich glaube dir kein Wort.“
    „Probiert es aus!“
    Hockster schob die Pupillen in die Augenwinkel, ohne den Kopf zu bewegen. Er sah nur rote Wand, aber die Neugier hatte ihn gepackt. Er drehte seinen Kopf schnell von einer Seite zur anderen, ließ den Blick über die linke, dann die reche Wand huschen und fand nichts. „Ich habe es gewusst, da ist gar nichts!“, sagte er und seine Stimme klang tatsächlich ein klein wenig enttäuscht.
    „Damals, als Zyrc mich ausbildete, hat er behauptet, Menschen glauben alles, man muss sie nur bei ihrer Neugier packen. Ich habe kein Wort geglaubt.“
    „Gut!“
    „Bis jetzt. Ihr glaubt wirklich jeden Mist! Euch fehlt die Ernsthaftigkeit, mit der man dem Leben begegnen muss.“
    „Was du meinst, nennt sich Langeweile. Ich hingegen bin an allem interessiert, selbst das Fadenscheinigste kann wichtig sein oder interessant. Also prüfe ich es und mache mir selbst ein Bild.“
    „Ihr seid leichtgläubig und schnell zu beeinflussen.“
    „Ich bin ein wissbegieriger Gelehrter.“
    „Und vertrauensselig.“
    „Gründlich und gewissenhaft. Vor allem aber vertraue ich meinen Freunden!“
    „Sind wir denn Freunde?“
    Hockster hob die Hand. „Manche Dinge lassen sich mit Worten nicht bestätigen. Dazu braucht es eindeutige Taten.“
    „Ihr weicht mir aus!“
    „In der Tat!“, sagte Hockster. „Wie weit ist es noch?“
    „Wie war das mit den Taten des Wissbegierigen? Schreitet aus und macht Euch selbst ein Bild.“
    Kurz darauf erreichten sie die Halle der Skulpturen, passierten sie und betraten die Halle der Krieger.
    Tippet sah zu den Glaskriegern auf und sagte: „Ich hatte fast vergessen, wie riesig sie sind. Wie sollen wir Teile von ihnen wegnehmen? Die sehen nicht so aus, als gäben sie irgendetwas gern und willig her.“
    „Wir werfen sie um!“, erklärte Hockster.
    Tippet betrachtete ihn und war sich nicht sicher, ob er grinste oder es ernst meinte. Hätte sie gewusst, dass er grinste und es ernst meinte, wäre sie womöglich für weitere drei Jahre irgendwo verschwunden. Sie blieb und fragte stattdessen: „Seid Ihr von Sinnen?“
    „Ich brauche die Köpfe. Nur die Köpfe. In ihnen steckt die ganze Magie.“
    „Man wird uns hören. Man wird Euch hören!“
    „Nur wenn jemand in der Nähe ist. Du hast ein ausgezeichnetes Gehör. Ich verlasse mich auf dich. Streng dich an, und wir kommen heil aus dieser Sache heraus.“
    „Aber ...“
    Hockster ging in die Knie und legte eine Hand sanft auf Tippets Schultern. Es war die erste freundliche Geste zwischen ihnen. Tippet sah zu ihm auf und wartete angespannt.
    „Ich brauche deine Hilfe. Du weißt doch, ohne dich wäre ich nie so weit gekommen. Es wird nicht lange dauern.“ Hockster grinste breit. „Ich habe zwar noch nie Glaskrieger umgeschmissen, aber ich verspreche, dass ich mich ranhalten werde.“
    Sie nickte schließlich.
    „Danke!“, sagte Hockster.
    Tippet brummte unmissverständliche Worte über die Dummheit der Menschen und eilte durch die Halle der Skulpturen. Am Eingang gegenüber bezog sie aufmerksam Stellung.
    Hockster sah, wie sie ihre Ohren aufstellte und für eine volle Minute völlig unbeweglich dastand. Dann drehte sie sich um und bewegte den Kopf auf und nieder. Hockster hatte keine Ahnung, was sie damit meinte, da sie aber immer noch direkt im Eingang stand und nicht vor sich nähernden Chetekken die Flucht ergriff, hielt er ihre Bewegung für die menschliche Entsprechung eines bestätigenden Kopfnickens.
    Er drehte um, trat hinter den ersten Glaskrieger, legte seine Hände ans kühle Glas und schob mit aller Kraft.
    Der Glaskrieger neigte sich und fiel schließlich majestätisch um. Während er fiel, fragte Hockster sich für einen kurzen Moment, ob Tippets Nicken womöglich eine Bestätigung für das Vorhandensein von Chetekken gewesen sein könnte. Panik stieg in ihm auf, er kämpfte sie nieder. Jetzt war es zu spät. Der Glaskörper schlug auf und blieb heil. Not und Verderben! Wieso war der nicht zerbrochen? Ratlos betrachtete er die Glasfigur. Irgendwelche Schäden hätte es doch geben müssen, die Figuren waren über zwei Meter hoch, ihr Sturz war tief. Oder hatte der tiefe Sand den Fall gedämpft?
    Hockster setzte sich neben den Krieger, stemmte seine angewinkelten Beine gegen das Glas und drückte sie durch. Langsam schob er die Statue im Halbkreis nach links, bis sie zur Hälfte vor dem nächsten Krieger lag.
    Wenig

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