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Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Titel: Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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sehe schon. Sie werden Euch ab jetzt finden, wo auch immer ihr hingeht.“
    „Wie soll das gehen? Bauen sie aus Blut und Haut ein Männlein, das den Weg weist?“
    „Es ist einfacher.“
    „Wieso bin ich nicht gefesselt?“, fragte Hockster.
    „Wo wollt Ihr denn hin?“
    „Ja, das ist einleuchtend. Aber du könntest mir helfen. Du kennst den Weg.“
    „Womit wir wieder am Anfang wären. Alles, was ich will?“
    „Ja.“ Irgendetwas stimmte hier nicht. Er war nicht gefesselt, die Tür seiner Zelle stand offen. Der Drache war keine Hilfe, im Gegenteil hatte Hockster mehr und mehr das Gefühl, ihm nicht trauen zu können. Andererseits war sonst niemand da. Er brauchte Informationen und der Drache hatte sie.
    „Wie lange war ich ohne Bewusstsein?“
    „Weniger als eine Stunde“, erwiderte der Drache schnell.
    „Das sind fast zehn Tage in der wirklichen Welt“, sagte Hockster entsetzt.
    „Beruhigt Euch, Reisender. Die Zeitdifferenz hat hier keine Bedeutung. Ihr seid in der Tat nur eine Stunde gealtert. In der Welt außerhalb sind allerdings zehn Tage vergangen. Es ist also alles in Ordnung, außer natürlich, Ihr habt Familie draußen. Dann kommt Ihr vielleicht zu spät. Habt Ihre Familie?“
    Hockster dachte an Madigan und sagte: „Ich werde bestimmt nicht zu spät kommen.“ Er betrachtete den Drachen. „Danke!“, sagte er ernst. „Ich weiß deine Hilfe sehr zu schätzen!“
    „Aha, endlich“, der Drache hob den Kopf und funkelte Hockster an. „Ich habe mich schon gefragt, wann Ihr Eure Manieren entdeckt.“
    Von einem Drachen, der Umgangsformen einfordert, hatte Hockster noch nie gehört. Er schüttelte den Kopf. Jetzt war keine Zeit zum Rätselraten.
    Er schloss die Augen, stimmte seinen Geist auf die magischen Energien Artesians ein und tastete sich zu den diversen Wunden und Prellungen in seinem Körper vor. Die Schmerzen leiteten ihn, von seinem Hals zum Arm und hinab bis zu den Knien, den Prellungen an Brust und Bauch und am Rücken. Die Energien, die er dabei lenkte, forcierten den Heilprozess und nahmen die Schmerzen. Er fühlte sich besser.
    „Das ist ja außerordentlich“, sagte der Drache. „Weshalb habt Ihr das nicht schon längst getan?“
    „Weil ich lieber hier heraus wollte.“
    „Dann könnt Ihr also nicht so gut zaubern, wie alle sagen?
    „Drache!“, begann Hockster, ...
    „Ich sehe Euch, Reisender.“
    „Ich bin dieser Tage ein klein wenig müde und Zauberei kostet Kraft. Ich muss nach Idenhal. Sei so gut und zeige mir den Weg hinaus.“
    Der Drache legte den Kopf schief. „Die Abmachung gilt?“
    „Ja! Wenn ich Prinz Serkal sage, was hier passiert ist, dann überschüttet er dich mit Gold.“
    „Juwelen!“
    Hockster betrachtete sein Gegenüber erstaunt. Was fing ein Drache mit Juwelen an. Dann fiel ihm endlich auf, was an diesem Drachen nicht stimmte. Er war eine Sie.
    Hockster lächelte: „Zwei geschliffene Saphire würden ganz ausgezeichnet zum hellen Braun deiner Schuppen passen.“
    „Ja, das finde ich auch. Und ich möchte Smaragde.“
    „Abgemacht, Drachenmädchen.“
    „Das hat aber lange gedauert. Euer Ruf ist größer als Ihr es seid.“
    „Ich bin dieser Tage nicht ganz auf der Höhe.“
    Die Drachin überlegte kurz und nickte. „Das war eine spaßig gemeinte Aussage, ja? Schwarzer Humor nennt Ihr Menschen das, glaube ich.“
    „In der Regel lachen wir dann darüber!“, sagte Hockster.
    „Ich habe noch niemals gelacht.“
    „Das tut mir leid!“
    „Ich gebe auch nichts auf Floskeln, Reisender!“
    „Dann lass uns hier verschwinden!“
    Die Drachin lief vorneweg. Hockster folgte ihr aufmerksam
    „Wir kommen gleich in die Glaskammern“, erklärte sie. „Irgendwie müsst Ihr Euch mit den Schatten anfreunden. Jeder kann Euch sehen, nackt und tollpatschig, wie Ihr daher kommt! Ihr seid auffälliger als eine Nachtigall im Schnee.“
    „Was sind die Glaskammern?“
    Wieder zischte sie eindringlich. Hockster hielt lieber den Mund. Er würde es früh genug herausfinden.
     
    Die kleine Drachin huschte gewandt durch die Gänge des Labyrinths, als hätte sie jeden einzelnen selbst in den braunen Sandstein getrieben. Sie zögerte nie und wählte immer den richtigen Weg. Hockster war beeindruckt von ihren Ortskenntnissen und ihrer Geschwindigkeit und merkte erstaunt, dass er nicht mithalten konnte. Zwar ging es ihm wieder besser, aber er war noch immer entkräftet und sein malträtierter Körper verlangte nach Essen und Wasser und einer Schlafstatt gleich

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