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Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition)

Titel: Der dritte Kontinent (Artesian 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Merten
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Madigan in dieser Nacht aufwachte, war Naggit da. Er erzählte jedes Mal eine andere Geschichte, bis sie wieder eingeschlafen war.
    Sie dachte oft an Hockster und die kleine Tippet, aber sie fühlte sich viel zu schwach, um sich Sorgen zu machen.
     
    Am nächsten Morgen ging es Madigan etwas besser. Sie stand auf und zog sich an. Die Wunde schmerzte noch, aber es war zu ertragen.
    „Wie geht es Euch heute Morgen, Sternendame?“
    Madigan schenke Naggit ein angespanntes Lächeln. „Gut! Du weißt, dass Hockster lebt?“
    „Ja, Tira hat mir alles erzählt.“
    Sie sah ihn prüfend an. „Ich war sicher, du würdest dich darüber freuen.“
    Naggit legte den Kopf schief und dachte nach. „Ich freue mich sehr. Aber Tira hat mir auch erzählt, was Ihr mit Eurem Kind getan habt. Weiß der Auserwählte schon davon?“
    „Das geht dich nichts an.“
    „Da habt Ihr sicher recht, Sternendame. Ich würde so etwas auch nicht weitererzählen. Ich habe auch vorher noch niemals darüber nachgedacht, weil ich mir nie habe vorstellen können, dass so etwas überhaupt möglich wäre und außerdem ist bei uns Drachen die Sache mit dem Nachwuchs ohnehin anders geregelt. Wie gesagt, ich verstehe Eure Haltung – irgendwie.“ Er schaute nachdenklich durchs Zimmer. „Was ich eigentlich sagen will, ist dies: Wenn Ihr beide wieder ein Paar werden wollt – und bei ihm hege ich bezüglich seiner Gefühle keine Zweifel – solltet Ihr ihm von Anfang an die Wahrheit sagen.“
    „Der Gedanke ist mir auch schon gekommen, allerdings zu spät.“
    „Oh! Nun, dann besteht immer noch die Möglichkeit, ihn langsam darauf vorzubereiten. Es ist das erste Mal, dass ein Toter Vater wird. Nein, streng genommen passiert das immer Mal wieder, aber er ist der erste Tote, der Vater wird und es erfährt – von der Mutter, also seiner ...“
    „Schon gut, ich habe dich verstanden.“ Madigan knöpfte die Jacke zu und sagte: „Hockster wird von einem Drachenmädchen begleitet. Ihr Name ist Etiera. Sie stammt aus Zatkan. Wenn du möchtest, kannst du mich begleiten und sie kennenlernen.“
    „Nein, danke.“
    „Warum nicht?“, fragte Madigan überrascht.
    „Ich wäre wohl fehl am Platze, meint Ihr nicht auch? Auf der einen Seite die Chetekken, auf der anderen die Hauptstadt und zwischendrin Ihr und Hockster und das tiefgefrorene ... “
    „Naggit!“, Madigan presste die rechte Hand auf die Wunde, „ich schätze dich sehr und werde niemals vergessen, was du schon alles für mich getan hast, aber ich schwöre, wenn du nicht augenblicklich die Klappe hältst, binde ich sie dir zu!“
    „Ja, ja, da seid Ihr immer alle schnell bei der Hand. Naggit, heißt es immer und überall, Naggit, halt die Klappe. Aber keiner kommt auf die Idee, mich zu fragen, wie es mir geht? Er war auch mein Freund, wisst Ihr. Und ich kannte ihn gut. Und ich meine, wenn er die Wahrheit über den Inhalt der Box erfährt, über sein Kind darin, das er selbst in seiner Hand getragen hat, ohne auch nur zu ahnen, was es ist, dann wird er vielleicht Schwierigkeiten haben, Eure Beweggründe für Eure Entscheidung nachzuvollziehen.
    „Naggit, bitte!“
    „Nein! Ihr werdet Euch das jetzt anhören. Ich habe schon viel zu lange nichts gesagt.“ Naggit flog auf das Bett und reckte den langen Hals. „Ich habe ihn im Stich gelassen, damals, in Trenadil, kurz vor seinem Tod. Ihr erinnert Euch sicher, ich habe ihn damals allein gelassen und versucht, Euer Leben zu beschützen, so wie jeder andere auch. Niemand kann mir das übel nehmen. Der Schutz der Auserwählten, Euer Schutz, war von höchster Wichtigkeit für die Verteidigung der Feste.
    Aber ich nehme es mir übel. Ich habe mir das nie verziehen und hätte ich gewusst, dass er stirbt, hätte ich ihn nicht allein gelassen. So habe ich zweimal einen Freund verloren. Nur Tira hat sich anständig verhalten, aber sie ist ohnehin die Reine von uns.“
    Madigan hatte sich hingesetzt. „Was willst du mir denn sagen, Naggit?“
    „Es gibt bei Euch Söldnern ein seltsames Sprichwort. Ich habe mir den Sinn erklären lassen und es passt wie sonst keins zu Euch, Sternendame. Es heißt: ‚Ihr solltet die Hose nicht über den Kopf ziehen, auch wenn Eure Beine lang und wohlgeformt sind.’“
    „So ein Sprichwort gibt es nicht.“
    „Seid Ihr sicher?“, fragte Naggit und legte den Kopf schief. „Aber es ist gut, nicht wahr? Ich habe es mir selbst ausgedacht und Tira meint, es wäre wie für Euch gemacht.“
    „Danke für das

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