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Der Dritte Zwilling.

Der Dritte Zwilling.

Titel: Der Dritte Zwilling. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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Militärkrankenhaus gewesen sein. Colonel Logan ist Armeeangehöriger, und als Dennis geboren wurde, war der ›Major‹ vermutlich ebenfalls Soldat.«
    »Wir werden es nachprüfen.«
    Im Unterschied zu Jeannie war Lisa gelassen. Für sie war es eines von vielen Forschungsprojekten. Doch Jeannie war ungeduldig; für sie bedeutete es alles.
    »Am liebsten würde ich sofort anrufen«, sagte sie. »Gibt es an Bord des Flugzeugs ein Telefon?«
    Lisa runzelte die Stirn. »Willst du Stevens Mutter anrufen?« Jeannie hörte den mißbilligenden Beiklang in Lisas Stimme. »Ja. Warum nicht?«
    »Weiß sie, daß er im Gefängnis ist?«
    »Punkt für dich. Keine Ahnung. Verdammt. Ich sollte wirklich nicht diejenige sein, die ihr diese Nachricht überbringt.«
    »Vielleicht hat Steve schon zu Hause angerufen.«
    »Am besten, ich besuche ihn im Gefängnis. Das ist doch gestattet, oder?«
    »Ich nehme es an. Aber es wird dort Besuchszeiten geben, wie in Krankenhäusern.«
    »Ich fahre einfach auf gut Glück hin. Und die Pinkers rufe ich auf jeden Fall an.«
    Sie winkte einer Stewardeß, die an ihnen vorüberkam. »Gibt es an Bord ein Telefon?«
    »Nein, tut mir leid.«
    »Zu schade.«
    Die Stewardeß lächelte. »Kannst du dich noch an mich erinnern, Jeannie?«
    Zum erstenmal schaute Jeannie die Frau an und erkannte sie auf Anhieb. »Penny Watermeadow!« sagte sie. Penny hatte in Minnesota ihre Doktorarbeit in Anglistik geschrieben, als auch Jeannie dort an ihrer Dissertation gearbeitet hatte.
    »Wie geht es dir?«
    »Großartig. Und was treibst du so?«
    »Ich bin an der Jones Falls und arbeite an einem Forschungspro jekt, bei dem ich auf ziemliche Probleme stoße. Ich dachte, du wolltest auch die Hochschullaufbahn einschlagen.«
    »Wollte ich auch, habe aber keine Stelle bekommen.« Es war Jeannie peinlich, daß sie im Unterschied zu ihrer Freundin Erfolg gehabt hatte. »Das tut mir leid.«
    »Inzwischen bin ich froh darüber. Mir gefällt der Job, und ich bekomme ein höheres Gehalt, als die meisten Unis zahlen.«
    Jeannie glaubte ihr nicht. Es schmerzte sie, daß eine Frau mit Dok tortitel als Stewardeß arbeiten mußte. »Aus dir wäre eine gute Dozentin geworden.«
    »Ich habe eine Zeitlang an einer High School unterrichtet, bis ein Schüler mit einem Messer auf mich einstach, nur weil er andere An sichten über Macbeth hatte. Da habe ich mich gefragt, was ich eigent lich treibe. Weshalb ich mein Leben riskiere, um Halbwüchsigen etwas über Shakespeare zu erzählen - Halbwilden, die es gar nicht ab warten können, auf die Straße zu kommen, um wieder Geld für Crack und Kokain zu stehlen.«
    Jeannie fiel der Name von Pennys Ehemann wieder ein. »Wie geht es Danny?«
    »Er macht sich prima. Ist jetzt Gebietsverkaufsleiter. Das bedeutet zwar, daß er viel unterwegs ist, aber die Sache ist es wert.«
    »Wirklich schön, dich wieder mal zu sehen, Penny. Ist Baltimore dein … wie sagt man? Heimatflughafen?«
    »Nein. Washington, D. C.«
    »Gib mir deine Telefonnummer. Ich rufe dich mal an.« Jeannie hielt ihr einen Kugelschreiber hin, und Penny schrieb ihre Privatnummer auf eine von Jeannies Aktenmappen.
    »Wir gehen mal essen«, sagte Penny, »und machen uns ein paar schöne Stunden.«
    »Verlaß dich drauf.« Penny ging weiter.
    »Scheint mir eine kluge Frau zu sein«, meinte Lisa. »Sie ist sehr klug, deshalb tut es mir so leid. Nichts gegen den Beruf einer Stewardeß, aber in Pennys Fall werden fast fünfundzwanzig Jahre Ausbildung verschwendet.«
    »Wirst du sie anrufen?«
    »Teufel, nein. Sie macht sich selbst etwas vor. Ich wäre für sie nur die Verkörperung dessen, was sie für sich selbst erhofft hatte. Es wäre eine Qual.«
    »Wahrscheinlich.Tut mir leid für sie.«
    »Mir auch.«
    Kaum war die Maschine gelandet, versuchte Jeannie, von einem Münzfernsprecher die Pinkers in Richmond anzurufen, doch die Lei tung war besetzt. »Verdammt«, murmelte sie mißmutig. Sie wartete fünf Minuten und versuchte es dann noch einmal, doch wieder er klang das nervtötende Besetztzeichen. »Wahrscheinlich ruft Charlotte ihre gewalttätige Familie an und erzählt von unserem Besuch«, sagte sie. »Ich versuche es später noch einmal.«
    Lisas Wagen stand auf dem Parkplatz. Sie fuhren in die Stadt, und Jeannie ließ sich vor ihrer Wohnung absetzen. Bevor sie ausstieg, sagte sie zu Lisa: »Darf ich dich um einen großen Gefallen bitten?«
    »Bitten darfst du, aber versprechen tu’ ich nichts.« Lisa grinste.
    »Fang noch heute

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