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Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition)

Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition)

Titel: Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Busch
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diese Grübchen auch an Oliver im Babyalter entdeckt hatte. Ihr Mann lehnte sich jetzt wieder zurück und zog fragend die Augenbrauen hoch.
    »Halte ich deiner Prüfung stand, oder habe ich noch Marmelade am Kinn?«
    Sie lachte leise und schüttelte den Kopf. »Nein, es ist alles in Ordnung. Ich habe nur gerade festgestellt, dass Sie ein gut aussehender Mann sind, Mr. Johnson.«
    Er schmunzelte belustigt, beugte sich erneut vor und griff nach ihrer Hand. »Danke, Mrs. Johnson. Und Sie sind eine wunderschöne Frau.« Er wurde ernst und schaute sie durchdringend an. »Komm schon, Pat, sag, was los ist. Dich beschäftigt doch irgendetwas. Machst du dir noch Sorgen wegen Oliver? Es geht doch schon aufwärts mit ihm, hm?«
    Sie schob ihren Teller von sich und zögerte. Ihre Finger spielten mit einer Ecke der Serviette.
    »Ja, ich mache mir Sorgen um Oliver. Ich weiß nicht, was ich von dieser Sarah halten soll. Ich habe einfach ein ungutes Gefühl bei der Sache. Sie erscheint mir so verkrampft und unsicher. Dieser Selbstmordversuch hat doch wohl gezeigt, wie labil sie ist. Ich glaube nicht, dass sie ihm gut tut.«
    Daniel war ernst geworden. Seine Augen ruhten auf seiner Frau. Ihr welliges kastanienbraunes Haar war locker aufgesteckt und betonte ihre zarte helle Haut. Fasziniert hatte er schon bei ihrem ersten Treffen festgestellt, dass ihre ausdrucksvollen Augen die gleicheFarbe hatten wie ihr Haar. Sie blickte ihn jetzt ein wenig trotzig an. Seufzend hob er ihre Hand an seine Lippen und küsste sie. »Liebling, wir kennen sie doch überhaupt nicht.«
    Patricia zog ihre Hand zurück und griff nach ihrer Teetasse. Nachdem sie einen Schluck getrunken hatte, stellte sie die Tasse ab. Ihr irisches Temperament machte es ihr immer wieder schwer, ruhig zu bleiben.
    »Nein, wir kennen sie nicht. Und ich hätte auch nichts dagegen, wenn es so bliebe. Oliver war doch auch vorher glücklich und zufrieden«
    »Er war vielleicht zufrieden, aber ganz bestimmt nicht glücklich. Du weißt selbst, wie sehr er unter Kellys Tod gelitten hat. Er hat sich so verändert, dass ich mich oft gefragt habe, ob er überhaupt darüber hinwegkommt. Wenn Sammy ihn nicht so gebraucht hätte, wer weiß, ob er sich je wieder gefangen hätte.«
    Patricia atmete heftig aus. »Genau deshalb möchte ich nicht, dass ihm wehgetan wird. Diese junge Deutsche kommt mir so instabil vor. Und wenn sie nach Hause zurückkehrt? Wird ihm das nichts ausmachen? Aber daran hast du natürlich noch nicht gedacht, oder? Hast du dir denn schon einmal Gedanken darüber gemacht, was Sammy davon hält?«
    Daniel legte eine Hand an ihre Wange. »Liebling, lass uns nicht streiten. Auch wenn du es nicht hören magst, Oliver ist zweiunddreißig. Es ist ganz allein seine Sache, mit wem er zusammen sein möchte oder mit wem er einmal leben will. Er ist nicht unser Eigentum. Und Sammy auch nicht.« Daniel lehnte sich zurück und sah aus dem Fenster. »Natürlich lieben wir unseren Sohn und wollendas Beste für ihn. Das ist nur zu verständlich. Auch ist es wunderbar, dass er sich für unser Hotel interessiert und wir das Glück haben, unser Lebenswerk an ihn weitergeben zu können. Das ist ebenfalls ein Gefühl, das nicht allen Menschen in unserem Alter vergönnt ist – sich an den Früchten ihrer Arbeit zu erfreuen. Aber unser Sohn ist erwachsen und hat ein Recht darauf, sein eigenes Leben zu führen.«
    Patricia hatte den Kopf gesenkt und blickte auf die Tischdecke. Als sie aufschaute, schien sie doch etwas sehr verlegen.
    »Du hast ja Recht, Dan.« Sie zögerte und zupfte wieder an der Serviette. »Es fällt mir nur so schwer, das immer alles so abgeklärt zu sehen wie du. Er ist schließlich mein einziges Kind. Gott allein weiß, wie sehr ich mir weitere Kinder gewünscht hatte. Aber es sollte wohl nicht sein. Und die Kehrseite dieser Medaille ist nun, dass ich eben manchmal mit wahrer Affenliebe an Oliver hänge.«
    Daniel küsste sie. »Und er hängt genauso an dir. Ich liebe dich, Pat.«
    Sie stand auf. »Ich suche noch ein paar Sachen zusammen, bevor wir in die Klinik fahren, ja?«
    Er erhob sich ebenfalls. »Ist gut. Ich hole mir eine Zeitung. Wir treffen uns dann drüben im Supermarkt. Vielleicht können wir noch ein wenig Obst für Oliver kaufen.«
    Sie nickte zustimmend. »Bis gleich.«
    Nachdenklich überquerte Daniel die Straße. Möglicherweise war das das Geheimnis ihrer langjährigen Ehe. Sie hatten nie verlernt, miteinander zu sprechen. Nie inall den Jahren war die

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