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Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition)

Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition)

Titel: Der Duft des Jacaranda-Baums (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christin Busch
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Szene ab. Angsterfüllt hörte sie kurze Sätze und medizinische Begriffe, die das Klinikpersonal hastig austauschte. Als Olivers Herz mit Stromstößen zum Schlagen gebracht werden sollte und sie sah, wie sich sein Körper aufbäumte, lehnte sie zitternd im Türrahmen und schloss die Augen. Sekunden später vernahm sie den vertrauten Piepton, den sie wahrscheinlich nie mehr in ihrem Leben vergessen würde, und hörte offensichtliche Erleichterung bei den Menschen, die sich gerade so um ihn bemüht hatten. Schnell wurde sein Rücktransport auf die Intensivstation vorbereitet. Erstjetzt bemerkte ein Krankenpfleger Sarah, die automatisch beiseite trat, um Platz zu machen. Dr. Burns sah ebenfalls auf und nickte ihr im Vorbeigehen zu. »Wir bringen ihn auf die Intensivstation. Keine Sorge, wir kümmern uns um ihn. Und sobald es geht, komme ich zu Ihnen, ja?«
    Sarah nickte nur. Sie war schockiert und fühlte sich hilflos der Situation ausgeliefert.
    Der Krankenpfleger nahm ihren Arm und führte sie zum Ende des Gangs, wo ein paar Plastikstühle neben niedrigen Tischchen mit Zeitschriften lagen.
    »Setzen Sie sich besser. Einen Moment, ich bin gleich zurück.«
    Sie hockte still auf der Stuhlkante und sah blicklos vor sich hin. Der Schock des eben Erlebten saß tief, und die Bilder ließen sich nicht so einfach abschütteln. Der Krankenpfleger kehrte mit einem Becher Tee zurück und setzte sich neben sie. Mechanisch nahm Sarah den Becher entgegen, den er ihr reichte. Er schaute ein wenig betreten drein, denn normalerweise hätten weder Angehörige noch Außenstehende das miterleben dürfen, was Sarah mit angesehen hatte. Er musterte sie, während sie automatisch einen Schluck Tee trank. »Machen Sie sich bitte nicht zu viele Gedanken, hm? Das kommt durchaus öfter nach so schweren Vergiftungen vor, und er hat es doch noch geschafft.«
    Sarah schaute auf. Ihr Blick blieb auf seinem Namensschild an der Brusttasche seines Hemdes hängen. David Gates. David – wie ihr Bruder. Unwillkürlich dachte sie an ihre Familie in Deutschland. Sie schien ihr weiter entfernt als je zuvor. Ihr ganzes Leben war ausdem Gleichgewicht geraten. Scheinbar zusammenhanglos sagte sie: »Sie heißen genauso wie mein Bruder -David.«
    Er lächelte. »Was für ein netter Zufall.« Bevor er noch etwas hinzufügen konnte, hörten sie eilige Schritte. Heather kam auf sie zu.
    »Sarah. Was ist denn passiert? Wieso ist Olivers Zimmer leer?«
    David Gates war aufgestanden.
    »Oliver musste wieder auf die Intensivstation verlegt werden, aber es gibt keinen Grund zur Panik. Sicherlich wird gleich ein Arzt kommen und Ihnen mehr sagen können.« Über einem der Krankenzimmer leuchtete eine Lampe auf. »Entschuldigen Sie mich, die Pflicht ruft.«
    Sarah hatte keine Ahnung, wie lange sie dort gesessen und was sie mit ihrer Großmutter gesprochen hatte, als der Kollege von Dr. Burns auftauchte und ihnen in knappen Sätzen Olivers Zustand beschrieb. Sie wusste nun zwar, dass es ihm besser ging und er wieder einmal hatte stabilisiert werden können, aber sie hatte keinen Mut mehr, erneut Vertrauen zu fassen, dass jetzt endlich alles gut werden würde. Heather bemerkte ihre Niedergeschlagenheit, doch bevor sie sie irgendwie trösten konnte, hörten sie Schritte. Sarah erschrak, nachdem sie aufgesehen hatte. Olivers Eltern kamen direkt auf sie zu. Vor ihnen her lief seine Tochter. Bei ihr angelangt, blieb sie stehen und musterte Sarah abwartend. Als ihre Großeltern bei ihr ankamen, schmiegte sie sich an ihre Großmutter. Patricia Johnson sah Sarah forschend an. »Wie geht es Oliver? Ist er inzwischen bei Bewusstsein?«
    Sarahs Stimme klang leise. »Er hatte heute früh einen Rückfall und musste wiederbelebt werden. Jetzt liegt er erneut auf der Intensivstation. Ich war gerade bei ihm. Der Arzt hat mir versichert, sein Zustand sei stabil.«
    Sie brach ab, denn ihr wurde bewusst, wie nüchtern sie klang. Patricia hatte entsetzt eine Hand vor den Mund geschlagen und sah ihren Mann an, der wie versteinert auf das Türschild »Intensivstation« starrte. Olivers Tochter sah von einem zum anderen. »Was ist mit Daddy? Ist er sehr krank? Ich will zu ihm.«
    Sarah schauderte, weil sie an all die Schläuche und Kabel dachte, die Oliver beinahe so leblos wie einen defekten Roboter erscheinen ließen. Das wäre sicher kein schöner Anblick für die Kleine. Spontan ging sie in die Hocke und sah das Kind an. »Weißt du, Samantha, dein Daddy schläft jetzt. Er würde dich gar

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