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Der Duft von Hibiskus

Der Duft von Hibiskus

Titel: Der Duft von Hibiskus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Leuze
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die noch vor wenigen Minuten zwischen ihren Beinen gewesen war. Vor Reue und Scham wurde Emma fast übel. Sie setzte sich auf und schlang die Arme um ihre Knie. Sie fühlte sich beschmutzt und um etwas Entscheidendes betrogen; worum, hätte sie nicht sagen können.
    »Es ging dir zu schnell, hm? Vergib mir, Emma, ich konnte nicht mehr warten. Ich wünsche mir das schon so lange«, sagte er leise. »Beim ersten Mal ist es sowieso nie schön für die Frauen. Aber keine Angst, danach gefällt es ihnen. Allen. Auch dir wird es gefallen, glaub mir. Vertrau mir, meine Schöne. Ich liebe dich doch.«
    Sie fragte nicht, woher er wusste, dass es allen Frauen gefiel, und sie glaubte ihm auch nicht. Das sollte ihr gefallen können? Seine Küsse, die gefielen ihr. Aber dieses schmerzhafte Gestoße? Das Gefühl des Ausgeliefertseins? Eingequetscht zu sein zwischen dem kalten Boden und einem schweren Männerkörper – das sollte ihr gefallen!?
    Emma wollte nur noch nach Hause.
    Sie griff nach ihrem Hemd und stand hastig auf. Keine Sekunde länger sollte Ludwig sie nackt sehen. Am Ende kam er noch auf die Idee, von vorn anzufangen, um ihr zu zeigen, dass es beim zweiten Mal besser sei … Nein, danke.
    Sie bemerkte, dass sie Blut zwischen den Beinen hatte. Kein Wunder, irgendetwas musste in ihr gerissen sein, so weh wie es getan hatte.
    Sie presste sich ihr Hemd vor die Brust und sagte mit brüchiger Stimme: »Ich möchte mich gerne waschen, bevor ich mich anziehe.«
    Er stand auf und zog sich ohne jedes Zeichen von Scham die Hose hoch. Mehr hatte er ja nicht ausgezogen. »Natürlich. Komm mit, ich zeige dir die Badewanne.«
    »Ich soll baden? Hier? Aber wer bringt das heiße Wasser?«
    »Das Hausmädchen natürlich.«
    »Aber dann wird sie mich sehen! Sie wird wissen, dass …«
    »Keine Angst, Lina ist verschwiegen wie ein Grab. Jetzt komm.«
    Sie folgte ihm wie betäubt durch sein Haus, von dem sie bis jetzt nur den Eingangsbereich gesehen hatte. Lange, teppichbelegte Flure, wertvolle Ölgemälde an den Wänden und Türen über Türen. Sie fühlte sich wie in einem Labyrinth, verloren und verwirrt. Vielleicht, dachte sie, kam ihre Beklemmung aber auch von der … Liebe, die sie gerade hatte erdulden müssen.
    Zu ihrem großen Erstaunen war die Badewanne schon mit heißem Wasser gefüllt, auch ein Handtuch lag bereit. Das Hausmädchen war nirgends zu sehen.
    »Woher wusste Lina denn …«, fing Emma an, doch Ludwig legte ihr lächelnd den Finger auf die Lippen.
    »Ich bin ein vorausschauender Mensch, meine Schöne. Ich habe geahnt, dass du danach baden möchtest.«
    Sie starrte ihn an. »Dann hast du das alles geplant?«
    Er musste lachen. »Glaubst du denn, ich hatte wirklich vor, dir meine Noten zu zeigen? Wir wissen doch beide, warum du gekommen bist, oder nicht?«
    Emma senkte den Kopf. Natürlich, sie hatte es ja auch gewusst. Und trotzdem … hatte sie es sich anders vorgestellt.
    Zärtlicher.
    Sie hatte nicht damit gerechnet, dass ihr danach zum Heulen zumute sein würde.
    Er beobachtete sie, wie sie in das heiße Wasser stieg. Sie tauchte rasch unter und fühlte einen Hauch Erleichterung. Zumindest war sie jetzt unter Wasser und seinen Blicken nicht mehr gar so schutzlos ausgeliefert.
    Ludwig setzte sich auf den Rand der gusseisernen Wanne. Obwohl das sehr unbequem sein musste, schaffte er es, elegant dabei auszusehen.
    »Fühlst du dich jetzt besser?«, fragte er.
    Sie nickte halbherzig. Alles erschien ihr unwirklich, der Wasserdampf, der aus der Wanne stieg, Ludwig neben ihr, dieser Raum mit der hohen Stuckdecke, und vor allem das, was gerade geschehen war. Er in ihr.
    »Dann zeige ich dir jetzt«, sagte er leise, »wie schön es sein kann.«
    Er beugte sich zu ihr hinunter. Gleich fällt er in die Badewanne , dachte sie noch, und fast hätte sie hysterisch gelacht. Aber da spürte sie seinen Kuss, nicht fremd und ungestüm wie vorhin, sondern so zart und gleichzeitig leidenschaftlich, wie sie es von ihm gewöhnt war. Ja, da war er wieder, ihr vertrauter Geliebter, ihr Ludwig! Dankbar überließ sie sich seinen Lippen und schloss die Augen.
    Ohne darauf zu achten, dass sein Hemd nass wurde, tauchte Ludwig die Hand ins Wasser, ließ sie Emmas Oberschenkel hinaufgleiten und legte sie sanft zwischen ihre Beine. Er fing an, sie zu streicheln, das heiße Wasser umschmeichelte ihren Körper. Ludwigs Zunge spielte mit der ihren, und seine Hand dort unten spielte mit einem winzigen Körperteil, von dem Emma nicht einmal

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