Der Duke, der mich verführte
es schmerzte. Doch, er würde es schaffen.
Er hämmerte ans Kutschendach und brüllte gen Fenster: „Binden Sie die Pferde an und machen Sie für heute Feierabend – alle beide! Und ein bisschen flott, wenn ich bitten darf!“
„Jawohl, Euer Gnaden!“, schrie es zweifach zurück.
Der Wagen quietschte, als Kutscher und Lakai absprangen. Eilige Schritte waren zu hören, die bald darauf in der Dunkelheit verklungen waren.
Mit den Zähnen zog Radcliff sich die Handschuhe von den Fingern und warf sie beiseite. Mit beiden Händen umfing er Justines seidige Wangen, holte tief Luft und flüsterte: „Wenn du das nicht willst, Justine, solltest du jetzt lieber aussteigen.“
Mit angehaltenem Atem wartete er auf ihre Antwort, als könnte ein einziger Atemzug bewirken, dass sie sich in Luft auflöste und dieser Traum platzte wie eine Seifenblase.
„Ich will sogar noch mehr, Radcliff. Ich will dich.“
Die verführerische Wärme ihres Leibes und die zärtlichen Worte von ihren Lippen ließen alles dahinschmelzen, was je zwischen ihnen gestanden hatte. Noch ehe sie erwägen konnte, ihre Worte zurückzunehmen, küsste er sie auch schon.
Sein Körper verwandelte sich in ein loderndes Inferno, wie er es noch nie erlebt hatte. Er schlang seine Arme um sie, strich über ihren Rücken, über die kühle Seide ihres Kleides, hörte das Rascheln ihrer Röcke.
Er schob ihre Röcke hoch, bis sie sich zwischen ihnen bauschten und sie beide bis unters Kinn darin begraben waren. Heftig zog er Justine an sich, spürte ihren entblößten Schoß. Ein heiseres Stöhnen entrang sich ihm, doch er ließ nicht ab von ihrem Mund, umspielte ihre Zunge mit der seinen.
Er wollte es. Wollte sie. Immer. Auf immer und ewig.
Sie seufzte vor Wonne, als er mit den Fingerspitzen über ihre Chemise glitt, die seiner sinnlichen Erkundungsreise noch im Wege war. Nachdem er auch ihr Hemd beiseitegeschoben hatte, war sie untenherum völlig nackt.
Das Blut pulsierte ihm in den Gliedern, als er seinen Mund auf ihren Hals senkte. Mit der Zungenspitze folgte er dem anmutigen Schwung von ihrem Ohrläppchen bis hinab zum Ansatz ihrer Brüste. Ihre Brust hob und senkte sich unter seiner Berührung. Bei jedem Atemzug schien ein Beben durch ihren Körper zu gehen.
Sie hier in der Kutsche zu nehmen – und das auf ihren Wunsch! –, war das höchste der Gefühle. Er wollte, dass dieser Augenblick niemals enden würde.
Sie schmiegte sich fester an ihn, küsste sein Kinn, seine Narbe, seine Stirn.
Er legte seine Hände auf ihre gespreizten Schenkel, liebkoste ihre seidenbestrumpften Beine. „Warum, Justine?“, flüsterte er. „Warum gewährst du mir das? Ich dachte …“
„Wenn nichts zwischen uns ist, Radcliff, wenn nichts uns verbindet, gar nichts, nicht einmal diese innigen Momente der Zärtlichkeit, dann kann alles und jeder zwischen uns kommen. Das werde ich nicht zulassen.“
Er löste ihre Strumpfbänder, rollte ihr die seidenen Strümpfe bis zu den Knöcheln herab, strich mit den flachen Händen über ihre nackten Waden. „Nichts wird zwischen uns kommen“, raunte er. „Nie war mir jemand, was du mir bist. Und niemand wird mir jemals sein, was du mir bedeutest.“
„Dann sag mir, was zwischen uns ist, Radcliff. Bitte. Ich muss es wissen.“
„Hingabe, würde ich sagen. Nie zuvor habe ich mich einer Frau so hingegeben.“ Er fühlte sich, als glühte er am ganzen Leib, und all seine Muskeln spannten sich, als er seine Hose so weit wie nötig aufknöpfte und sich freimachte.
„Wird aus deiner Hingabe jemals mehr werden?“
„Was sind schon Worte, Justine? Lass mich dir lieber zeigen, was ich für dich empfinde.“ Mit einer Hand umfasste er ihre Taille, mit der anderen führte er sich zu ihr. Er drang so tief in sie ein und erschauerte so heftig, dass er fast auf der Stelle gekommen wäre.
Sie stöhnte und packte ihn bei den Schultern. Ihr Schoß schloss sich warm und feucht um ihn, als sie sich langsam auf ihm zu bewegen begann.
„Justine.“ Er warf den Kopf zurück ins Kutschenpolster und genoss den Augenblick, den sie ihm schenkte, wie er noch nie etwas in seinem Leben genossen hatte. Wieder und wieder zog er sie auf sich hinab, immer drängender und fester. Er wollte ihr beweisen, wie sehr er ihr an Körper, Geist und Seele verfallen war, wie sehr er sich ihr – und nur ihr allein – hingeben wollte.
„Radcliff“, keuchte sie, ließ seine Schultern los und griff leidenschaftlich in sein Haar. Sie lehnte sich weiter vor,
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