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Der dunkle Fluss

Der dunkle Fluss

Titel: Der dunkle Fluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Hart
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gewohnt. Wir haben sein Zimmer durchsucht, nachdem die Leiche gefunden worden war. Eins der Fenster war zerbrochen und mit Pappe von einem Schuhkarton geflickt. Auf der Kommode lag ein Stein auf einem Zettel. Der Zettel war aus gelbem Papier, und der Stein lag darauf wie ein Briefbeschwerer. Anscheinend hatte jemand den Zettel um den Stein gewickelt und das Fenster damit eingeworfen. Das Gummiband war noch um den Stein geschlungen. Dieser Mexikaner, Emmanuel, glaubte sich zu erinnern, dass es passiert war, kurz bevor Danny verschwand.«
    »Was stand auf dem Zettel?«
    »Gleichfalls fuck you «
    »Und woher wisst ihr, dass es von einer Frau war?«
    »Da war ein Lippenabdruck statt einer Unterschrift. Hellroter Lippenstift.«
    »Perfekt.«
    »Für mich sieht das aus, als hätte Danny Großputz gehalten.«

SECHSUNDZWANZIG
    I ch rief Jamie an und erreichte die Mailbox. Ich hinterließ eine weitere Nachricht. »Ruf mich an. Sofort. Wir müssen reden.« Ich klappte das Telefon zu, ging zwei Schritte und klappte es wieder auf. In mir brannte ein Feuer, und Jamie war ein Teil davon. Candace hatte gesagt, er wettete immer noch - er und Danny. Er hatte mich belogen. Er hätte mich schon gestern zurückrufen sollen. Ich drückte die Wiederwahltaste, und er meldete sich beim zweiten Klingeln. Zuerst hörte ich seinen Atem, dann seine Stimme, mürrisch und quengelig. »Was willst du, Adam?«
    »Warum rufst du nicht zurück?«
    »Hör mal, ich hab beschissen viel zu tun.«
    »Dann komme ich gleich zur Sache, Jamie. Ich habe Dannys Freundin gefunden.«
    »Welche?«
    »Die, die ihn angezeigt hat. Candace Kane.«
    »Candy? An Candy erinnere ich mich.«
    »Sie sagt, du spielst immer noch. Sie sagt, du und Danny, ihr hättet gewettet, wo es nur ging. Du hast mich angelogen.«
    »Erstens bin ich dir keine Rechenschaft schuldig. Zweitens, das war kein Glücksspiel. Das waren hundert Dollar hier oder da. Nur ein Vorwand, mal rauszukommen und irgendwas zu unternehmen.«
    »Du zockst also nicht?«
    »Nein, verdammt.«
    »Ich brauche immer noch die Namen dieser Buchmacher.«
    »Wieso?«
    »Danny wurde vor einiger Zeit verprügelt. Du erinnerst dich?«
    »Er hat nicht darüber gesprochen, aber es war kaum zu übersehen. Er konnte eine Woche nicht laufen, und ich bin nicht sicher, ob sein Gesicht je wieder in Ordnung gekommen ist.«
    »Ich will wissen, wer das getan haben könnte. Vielleicht hatte Danny noch Schulden. Vielleicht sind sie deshalb zu ihm gekommen.«
    »Na ja ...« Er zog die letzte Silbe in die Länge, als sollte dahinter nichts mehr kommen.
    »Ich brauche die Namen.«
    »Was kümmert dich das, Adam? Dolf hat zugegeben, dass er Danny erschossen hat. Dafür kriegt er die Spritze. Scheiß auf ihn, sage ich.«
    »Wie kannst du das auch nur denken?«
    »Ich weiß, dass du ihm am liebsten den Arsch vergolden würdest. Aber zwischen mir und dem Alten war nie viel Sympathie. Im Gegenteil, er hat mich immer genervt. Danny war ein Kumpel von mir. Dolf sagt, er hat ihn umgebracht. Wieso mischst du dich da ein?«
    »Muss ich dich wirklich suchen kommen? Ich werd's tun. Ich schwöre bei Gott, ich finde dich, wenn ich muss.«
    »Mein Gott, Adam. Was soll denn das, verdammt? Mach dich locker.«
    »Ich will die Namen.«
    »Ich hab noch keine Zeit gehabt, sie rauszusuchen.«
    »Das ist Stuss, Jamie. Wo bist du? Ich komme hin. Wir suchen sie zusammen raus.«
    »Okay, okay. Himmel noch mal, mach dir nicht ins Hemd. Lass mich überlegen.« Es dauerte mehr als eine Minute, und dann nannte er mir einen Namen. »David Childers.«
    »Weiß oder schwarz?«
    »Ein Redneck. Hat 'ne Pistole in der Schreibtischschublade.«
    »In Charlotte?«
    »Hier.«
    »Wo?«
    »Bist du sicher, dass du das tun willst?«, fragte Jamie.
    »Wo finde ich ihn, Jamie?«
    »Er hat den Waschsalon bei der Highschool. Da ist ein Büro hinten.«
    »Gibt's da einen Hintereingang?«
    »Ja, aber das ist eine Stahltür. Du musst vorne reingehen.«
    »Gibt's noch etwas, das ich wissen sollte?«
    »Lass meinen Namen aus dem Spiel.« Klick.
    Der Waschsalon stand auf einem schattigen Grundstück zwischen einem von Maschendraht umgebenen Apartmentkomplex und einer majestätischen alten Villa am Rande des Verfalls. Er war unauffällig und klein und leicht zu übersehen. Als ich auf den Parkplatz fuhr, sah ich das gekräuselte Spiegelbild meines Wagens in den Fenstern. Aber ich parkte nicht davor, sondern fuhr durch die schmale Lücke neben dem Gebäude und hielt vor dem Zaun hinter dem

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