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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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Sie eröffnet, aber versuchen Sie, so viele Daten wie möglich zu sammeln.«
    »Wir sollen es nicht zerstören?«
    »Ich weiß nicht, welche Auswirkung das auf den Riss haben wird. Es könnte den Riss überhaupt erst erzeugen.«

    »Daran hatte ich gar nicht gedacht.«
    »Darum bekomme ich auch den Sold eines Admirals, Kamerad. Machen Sie sich auf den Weg und halten Sie mich auf dem Laufenden.«
    Sie richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Pilotendisplay. Der Riss im All war gut zehntausend Kilometer von ihrer momentanen Position entfernt. Sie kamen rasch näher, und so konnte Barbara das Phänomen ebenfalls genauer betrachten.
    Mit einem Finger deutete sie auf das Display. »Bekannte Daten für das System hinter dem Riss darstellen«, sagte sie, dann wurde das Holo erweitert und zeigte eine Sphäre an, die durch das Raumphänomen mit dem KEYSTONE-System verbunden wurde. Langsam verarbeitete der Computer die neuen Daten, um dann darzustellen, was bei diesem und dem vorangegangenen Sprung ins System zusammengetragen worden war. Der Stern auf der anderen Seite war eine helle Sonne der Spektralklasse A mit kräftigen Wasserstofflinien ähnlich Vega, der Sonne der Rashk. Um diesen Stern kreisten sechs Planeten, die vom Masseradar erfasst worden waren; für die Existenz von zwei weiteren Welten sprachen die bislang gesammelten Daten.
    Insgesamt wies das Portalsystem der Vuhl keine bemerkenswerten Besonderheiten auf. Vermutlich war es zu jung, als dass sich dort Leben entwickelt haben dürfte. Also handelte es sich auch nicht um das Heimatsystem der Vuhl. Allerdings existierte eine Zone, in der Leben möglich sein konnte, sodass es dort vermutlich eine Koloniewelt gab – ein weiteres Ziel, das sie würden angreifen müssen.
    Das System auf dieser Seite dagegen war mit zwei blauen Sonnen mit explodierender Chromosphäre ausgesprochen ungewöhnlich, auch wenn Barbara solch ein System schon einmal zu sehen bekommen hatte. Was dagegen völlig neu für sie war, das war die Raumstörung, die auf dem Bugschirm und dem Display unheilvoll vor ihnen lag.
    Hätte sie es nicht besser gewusst, wäre sie sicher davon ausgegangen, dass es ein wahrer Glücksfall für die Vuhl war, ausgerechnet
in der Nähe einer ihrer Kolonien auf einen solchen Riss im All zu stoßen. Da erforschten und besiedelten sie das Universum, und auf einmal stoßen sie auf eine Geheimtür in eine andere Ecke des Alls … und das rein zufällig.
    Von wegen zufällig, sagte sie sich. Die Zeit zum Nachdenken ist vorbei, fügte sie an. Zurück an die Arbeit.

An Bord der Hellespont Oberon-System
    »Also, hier ist nichts los«, meinte Rafe Rodriguez. »Steuermann, für Navigation im Echtraum bereit machen.«
    Auf dem Bugschirm der Hellespont – einem leichten Kreuzer der vierten Generation, der zum Handelsschiff umgerüstet worden war – wich die Finsternis des Sprungs silbernen Lichtstreifen, die schließlich zu einzelnen Sternen wurden.
    »Echtraum-Navigation, aye«, bestätigte der Steuermann.
    »Es besteht noch immer die Möglichkeit, dass uns jemand in Stücke schießt«, warnte Owen Garrett und umschloss das Geländer vor ihm. Es war eine alte Angewohnheit: Der Sprung in ein anderes System hieß, stets auf einen möglichen mentalen Angriff der Käfer-Drohnen gefasst zu sein. Natürlich war Oberon nicht in der Hand der Käfer, dennoch handelte es sich um ein potenziell feindliches System.
    »Wir werden gerufen«, meldete der Kom-Offizier.
    Das Pilotendisplay war aktiv, es wimmelte von Schiffen der unterschiedlichsten Art. Ihnen am nächsten war ein Transporter, die Kenyatta II . Während Rafe zusah, wurde ein Jägergeschwader gestartet, dessen Signaturen vor ihm auf dem Holo in Form von Symbolen auftauchten.
    »Unbekanntes Schiff, antworten Sie sofort«, ertönte es aus dem Lautsprecher. »Sie befinden sich in einem Kriegsgebiet. Drehen Sie bei und machen Sie sich bereit, dass wir an Bord kommen.«

    »Die sind wohl ein bisschen nervös«, meinte Rafe und rutschte in seinem Sessel hin und her. »Abwehrfelder runterfahren, Kurs und Geschwindigkeit beibehalten«, befahl er. »Kom, antworten Sie: Hier ist das Flammender-Stern-Schiff Hellespont unter dem Kommando von Rafael Rodriguez. Mit wem habe ich das Vergnügen?«
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis die Antwort eintraf. Sechs Jäger krochen über das Display und verringerten kontinuierlich ihren Abstand zum Mittelpunkt der Flammender-Stern-Formation. Rafe sah, dass neun Schiffe den Sprung abgeschlossen

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