Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
Vom Netzwerk:
werden das Fort einnehmen müssen.« Die Holos von Roenecke und Kelso verschwanden, als sie die Verbindung beendete.
    Barbara überlegte einen Moment lang. »Kom, nehmen Sie Kontakt mit der Admiral Stark auf. Steuermann, bereit machen zur Annäherung an das Fort.«
     
    Großartig, dachte Marcia Tsang. Einfach großartig.
    Sie hatten Brecherkapseln benutzt, um in das annähernd sphärische mobile Fort – oder Riss-Kontrollcenter oder was immer es sein sollte – einzudringen. Vier Trupps imperialer Marines waren
im Schutz der Jäger der Tristan da Cunha von der Admiral Stark aus durchs All geschickt worden – ein riskantes Unternehmen, bei dem die Marines sehr verwundbar waren. Sie steckten dabei in kaum mehr als Blechdosen, die auf das Ziel abgeschossen wurden und gerade genügend abbremsten, damit ihre Insassen bei der Kollision mit dem Zielobjekt nicht umkamen. War das Ziel erreicht, fuhren seitlich Arme aus, um sich am Objekt festzuhalten, in diesem Fall an der unregelmäßig geformten Hülle des Forts, während ein Schneidemechanismus am Aufschlagpunkt ein kreisrundes Loch in den Untergrund fräste.
    Dieser Teil der Mission war reine Routine, die keine Überraschungen zu bieten hatte. Schwierig würde es erst, wenn die Luke geöffnet wurde und sie sich durch die dämmrigen, gewundenen Korridore dieser Station bewegen mussten.
    Admiral MacEwans Anweisungen waren eindeutig gewesen, und Captain Deseaux, der Skipper der Stark , gab sie in seiner üblichen knappen Art weiter.
    »Tötet alles, was ihr seht«, hatte er gesagt. »Aber zerschießt mir bloß nicht die Ausrüstung.«
    Tsang hatte den Befehl an jeden Trupp weitergegeben, vor allem natürlich an den, den sie selbst begleitete.
    »Wie sollen wir denn das machen?«, fragte Terry Ng, Führer des Trupps, über Helm-Kom. »Wir veranstalten hier doch keine Schießübungen.«
    Ganz meine Meinung, dachte Tsang, während sie erwiderte: »Wenn es ums Überleben geht, schießen Sie auf alles, was sich bewegt. Zielen Sie auf nichts, was nach einer Konsole aussieht, aber …« Den Rest ließ sie unausgesprochen.
     
    Die gesamte Station hatte einen Durchmesser von nicht mal hundert Metern und bestand aus dem gleichen Material, aus dem die Hüllen der Vuhl-Schiffe hergestellt wurden. (Alan Howes Bericht hatte in der Flotte die Runde gemacht, und Marcias Magen drehte sich um, wenn sie nur daran dachte.)

    Offenbar hatte der Systemkommandant oder der Flottenadmiral der Vuhl nicht erwartet, dass jemand diese Station angreifen würde. Sie war nicht allzu gut bewaffnet, und die meisten Vuhl an Bord schienen Arbeiter zu sein.
    Sie starben, ohne dass die Geräte, an denen sie standen und arbeiteten, ernsthaft in Mitleidenschaft gezogen wurden.
    Dennoch hatten die Marines umso mehr Mühe, sich voranzubewegen, je näher sie dem Mittelpunkt der Sphäre kamen. Die Korridore wurden schmaler, die Umgebung präsentierte sich immer fremdartiger. Sie gingen durch Flure, in denen durchscheinender Schleim von den Wänden tropfte und gegen ihre Stiefel schwappte. Farbige Flecken tauchten auf, verwirbelten und verschwanden dann wieder, wobei sie die Umgebung in unruhige Muster tauchten. Wie schon bei dem gekaperten Schwarmschiff bei Tamarind war es auch hier so, dass sich die Verbindungstüren öffneten, sobald ein bestimmter Punkt unter konzentriertes Feuer genommen wurde. Es schien, als sei dies die einzige Möglichkeit, sie zu öffnen.
    Im Zentrum des Forts stießen sie auf einen für Vuhl-Verhältnisse riesigen Raum, der einen Durchmesser von fünfzehn Metern hatte und komplett leer war. Ngs Trupp erreichte ihn als Erster.
    »Fassen Sie ja nichts an«, warnte Marcia die Marines, während sie sie in Verteidigungsstellung für den Fall gehen ließ, dass im nächsten Augenblick irgendetwas aus den Wänden gesprungen kam. » Admiral Stark , hier ist Tsang. Wir sind im Kontrollcenter.«
    »Verstanden«, kam Deseaux’ Stimme über Helm-Kom. »Wie ist Ihr Status?«
    »Minimale Verluste und minimale Schäden an der Ausrüstung, Skip.«
    »Das höre ich gern.«
    »Okay, wir sind …«, setzte sie an, richtete dann aber ihre Waffe auf eine Gestalt, die in ihr Sichtfeld kam.
    Später würde sie große Mühe haben, sich daran zu erinnern, wo genau er hergekommen war. Ein Mensch in einem Druckanzug,
der einfach dort auftauchte. Dann schien er sich vorzubeugen. »Marcia? Bist du das?«
    Die Stimme klang auf eine erschreckende Weise vertraut. »Allan? Was machst du denn hier?«
    Er antwortete nicht

Weitere Kostenlose Bücher