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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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auf ihre Frage. »Mein Gott, was bin ich froh, dich zu sehen. Ich dachte, ich würde hier nie mehr rauskommen.«
    Marcia Tsang hörte ein ganz leises Summen in den Ohren. Vor ein paar Minuten hatte sie noch das getan, was jeder Marine von Zeit zu Zeit tut – nämlich das Schicksal verfluchen, das ihr eine solche Mission aufgebürdet hatte, und sich fragen, wo sie in diesem Moment lieber wäre. Dabei war ihr Allan Robertson in den Sinn gekommen. In all den Jahren hatte sie nicht mehr an ihn gedacht, seit er in den aktiven Dienst an Bord der Tristan da Cunha zurückgekehrt war und ihre Beziehung beendet hatte. Erst durch die Begegnung mit Owen Garrett in jener Bar war die Erinnerung an ihn wieder geweckt worden.
    Aber wieso war er hier ?
    »Wie bist du hergekommen, Allan?«, fragte sie und ließ ihre Waffe ein wenig sinken.
    »Ich habe die Kontrolle verloren«, erwiderte er und machte einen Schritt auf sie zu. Eigentlich hätte sie erwartet, dass alle ihre Waffen auf ihn richten würden, doch das geschah nicht.
    Niemand bewegte sich.
    »Allan«, begann sie. »Ich …«
    »Keine Sorge«, sagte er. »Es ist alles in Ordnung. Ich bin wieder da.«
    Er kam ihr noch einen Schritt näher und streckte einen Arm aus, als wolle er ihn ihr um die Schultern legen.
    »Tsang«, hörte sie aus dem Helm-Kom. »Hier ist die Admiral Stark . Was ist da drüben los?«
    »Ich …«
    An der Wand neben Allan Robertson entstand auf einmal ein regenbogenfarbener Fleck und beleuchtete den Arm, den er ausgestreckt
hielt. Das I D-Abzeichen seines Schiffs war zu erkennen: Tristan da Cunha .
    Natürlich, dachte sie. Er hat die Kontrolle über seinen Jäger verloren.
    Es schien alles zu passen. Die Tristan hatte Jägergeschwader als Eskorten eingesetzt, und vermutlich war Allans Jäger von irgendeiner Waffe getroffen worden.
    »Tsang!« Da war wieder Deseaux’ Stimme. »Marcia, was stimmt denn da nicht?«
    Was stimmt denn da nicht?, wiederholte ihr Verstand die Frage. Tristan, antwortete sie im Geist. Die Tristan stimmt nicht. Allan befehligt jetzt die Kenyatta II.
    Sie stieß einen Fluch aus und hob ihre Waffe, die hunderte Kilo zu wiegen schien und sich nur wie in Zeitlupe bewegte. Sie blickte auf die Waffe, dann auf Allan Robertson … der gar nicht Allan Robertson war …
    Vollautomatik. Ein Energiestrahl schoss aus der Mündung und traf die näher kommende Gestalt in die Brust. Es war, als hätte sie damit einen Bann gebrochen, denn sofort feuerten auch die anderen Marines auf das Ding, das Sekunden zuvor noch wie ihr früherer Partner ausgesehen hatte.
    »Alles okay, Stark«, meldete sie. »Mit uns ist alles in Ordnung.«
     
    »Admiral«, sagte der Navigator. »Sir, ich registriere nahe dem Sprungpunkt mehrere Eintritte in den Sprungraum.«
    Anderson sah auf das Pilotendisplay. »Ich bekomme von keinem Schiff ein ID. Ziel und Geschwindigkeit?«
    »Sie verlassen das System, Admiral.«
    »Sie verlassen das System?« Anderson stand auf und drehte sich zu Smith um. »Am Sprungpunkt befinden sich nur die César Hsien , die Barbados und … Ihre Leute.«
    »Richtig«, bestätigte Smith.
    »Kom«, sagte Anderson und gestikulierte mit einer Hand. »Rufen Sie die César Hsien .« Sein Befehl wurde ausgeführt.

    » César Hsien , Feng hier, Admiral.«
    »Berichten Sie.«
    »Sie verlassen alle das System, Sir. Bislang elf Wechsel in den Sprungraum, vier weitere Schiffe beschleunigen.«
    »Auf wessen Befehl?«
    »Auf meinen Befehl«, sagte Smith.
    »In meinen Bereitschaftsraum«, forderte Anderson ihn auf. »Sofort.« Er wartete nicht auf eine Bestätigung, sondern überquerte die Brücke. »Darrin, sind sie alle weg?«, fragte er an die César Hsien gerichtet.
    »Ja, Sir«, kam Darrin Fengs Antwort über Interkom. »Befehle?«
    »Bleiben Sie in Gefechtsbereitschaft. Ich melde mich in zehn Minuten wieder bei Ihnen.«
    Anderson ging in seinen Bereitschaftsraum, Smith folgte ihm gemächlich. Als die Marines an der Tür angelangt waren, gab Anderson ihnen ein Zeichen, dass sie draußen warten sollten.
    »Diese Schiffe unterstehen meinem Befehl, verdammt noch mal!«, fuhr Anderson Smith an und zeigte mit dem Finger auf den Mann. »Und ich habe keinen Befehl erteilt, das System zu verlassen.«
    »Sie unterstehen nicht Ihrem Befehl«, widersprach Smith und verschränkte die Arme. »Sie unterstehen dem Flammenden Stern. Sie unterstehen meinem Befehl.«
    »So läuft das nicht.«
    »Doch, so läuft es.« Smith griff in eine Tasche am Revers und zog einen

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