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Der dunkle Kreuzzug

Der dunkle Kreuzzug

Titel: Der dunkle Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W Hunt
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später wäre der Begriff über ihre Lippen gekommen.
    »Ja«, sagte sie, anscheinend erfreut darüber, dass er ihr zuvorgekommen war. »Der Flammende Stern, der diesen Krieg für das Sol-Imperium gewinnt. Würden Sie nicht auch sagen, es ist ungewöhnlich, dass wir fünfundzwanzig Jahre lang gegen die Vuhl gekämpft haben, und jetzt auf einmal – erst jetzt – machen wir in
diesem Kampf Fortschritte, seit zivile Spezialisten Ihnen zur Seite stehen? Erst jetzt finden wir den Riss im KEYSTONE-System, der offenbar schon während des gesamten Konflikts existierte? Erst jetzt beschließen die Lords der Admiralität, auf diese Ressourcen und diese Taktik zurückzugreifen? Nachdem so viele Söhne und Töchter des Sol-Imperiums durch einen unerbittlichen Feind getötet wurden? Ist das nicht ungewöhnlich, Euer Gnaden?«
    Alvarez versuchte gar nicht erst, seine Verärgerung zu überspielen. »Ihr Tonfall gefällt mir überhaupt nicht, Abgeordnete.«
    »Ich schlage vor, Sie gewöhnen sich an diesen ›Tonfall‹, Euer Gnaden. Es wird nicht das letzte Mal sein, dass man Ihnen diese Fragen stellen wird. Und offen gesagt: Ich erwarte eine Antwort.«
    »Und ich erwarte Höflichkeit.«
    »Höflichkeit …«, setzte sie an, wurde aber durch einen Schlag des Hammers unterbrochen. Sie und Alvarez drehten sich zum Vorsitzenden Atkins um, der sie beunruhigt ansah.
    »Entschuldigen Sie, Abgeordnete«, sagte er. »Wenn Sie nichts dagegen einzuwenden haben, möchte ich eine kurze Pause ansetzen. Zehn Minuten«, fügte er rasch an, bevor Kalidis widersprechen konnte. Er machte eine Geste zu den Kontrollen, die die Videoaufzeichnung steuerten, gleichzeitig wurde der Saal von Lärm erfüllt. Die Pressevertreter, die nicht während des gesamten Wortwechsels diktiert hatten, sprachen nun hastig in ihre Computer und kommentierten die Fragen und Antworten.
    Alvarez saß stocksteif da, die Hände vor sich auf den Tisch gelegt, den Blick stur geradeaus gerichtet. Atkins stand auf und gab der Abgeordneten Kalidis ein Zeichen, dass sie ihm in einen Alkoven folgen sollte.
    Er berührte einen Stecker am Revers, sodass niemand sonst ihre Unterhaltung mithören konnte.
    »Was meinen Sie eigentlich, was Sie da veranstalten, Danielle?«
    »Ich versuche, die Wahrheit herauszufinden, Herr Vorsitzender.«

    »Sie bedrängen ihn, und zudem beleidigen Sie ihn auch noch. William Clane Alvarez ist der Erste Lord der Admiralität und ein hoher Adliger. Sie werden …«
    »Die Wahrheit , Herr Vorsitzender …«
    »Sie werden einen hohen Adligen nicht bedrängen und nicht beleidigen, Danielle. Nicht solange ich der Vorsitzende dieses Komitees bin.«
    »Ich würde es vorziehen, mit ›Abgeordnete Kalidis‹ angesprochen zu werden, Herr Vorsitzender«, sagte sie. »Und was Ihre Position als Vorsitzender angeht, Sir, sollten Sie überlegen, welche Bedingungen Sie schaffen, bevor Sie Drohungen aussprechen.«
    »Wollen Sie mir etwa drohen?«
    »Ich werde die Wahrheit herausfinden, Herr Vorsitzender. Ich glaube, die Imperiale Navy hatte seit Jahren den Schlüssel in der Hand, um diesen Krieg zu gewinnen – seit der Riss entdeckt wurde. Aus Gründen, die erst noch enthüllt werden müssen, hat man den tödlichen Gegenschlag so lange hinausgezögert, bis die Umstände keinen anderen Ausweg mehr zuließen.«
    »Umstände?«
    »Der Prophet, Herr Vorsitzender.«
    »Das ist ja lachhaft.«
    »Tatsächlich? Ist das so lachhaft?« Sie durchbohrte Atkins förmlich mit ihrem Blick. »Jede militärische Organisation will ihre Daseinsberechtigung unter Beweis stellen, indem sie eine Atmosphäre ständiger Bedrohung erzeugt. Die Imperiale Navy wäre gezwungen – völlig zu Recht, wie ich anfügen möchte -, ihre Flottenstärke deutlich zu reduzieren, wenn sie in dem bisherigen Umfang nicht mehr benötigt würde. Die Navy hat daher allen Grund, den Krieg möglichst lange hinauszuzögern, um ihre bisherige Stärke und ihr Budget aufrechterhalten zu können. Es ist offensichtlich, dass diejenigen, die hinter solchen Täuschungsmanövern stecken, alles in ihrer Macht Stehende tun …« Sie sah zum Ersten Lord der Admiralität, der die Bemühungen eines Reporters ignorierte, ihn auf sich aufmerksam zu machen. »… wirklich alles in ihrer Macht
Stehende tun, um jeder Ermittlung in dieser Richtung einen Riegel vorzuschieben. Es ist eindeutig, dass sie Verbündete haben.« Sie drehte sich zu Atkins um. »Aber bald werden sie sich nirgendwo mehr verstecken können.«
    »Ich werde mich an

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